Ausgabe, SI 6/2018, SI-Alpin
Totalerneuerung im Wallis
Bereits 1951 nahm die Luftseilbahn im Wallis ihren Betrieb auf und transportierte über sechzig Jahre lang zuverlässig die Besucher den Berg auf und ab. Doch auch eine lange erfolgreiche Ära hat einmal ein Ende, so auch die der kultigen Luftseilbahn.
Grund dafür waren größere Sanierungsarbeiten, die in den nächsten Jahren angefallen wären und sich, laut ersten Schätzungen im mehrstelligen Millionenbereich befunden hätten.
Doch auch die Kapazität der alten Bahn konnte nicht mehr mit den Anforderungen mithalten, deshalb hat die Gemeinde Staldenried beschlossen, im Zuge eines Großprojektes die komplette Anlage zu erneuern. In einer europaweiten öffentlichen Ausschreibung suchte man letztes Jahr den richtigen Partner für diesen Großauftrag.
Den Zuschlag für die Kompletterneuerung, welche zwei neue Pendelbahnen, eine Mittelstation sowie eine Vielzahl an Stützenbauwerken umfasst, erhielt die Firma STEURER.
Entscheidung für eine Pendelbahn
Das Unternehmen konnte sich bereits mit einigen herausfordernden Projekten, wie dem Bau der Urdenbahn oder der Arosa Hotelbahn in der Schweiz einen Namen machen. Neben den Kosten als Entscheidungsfaktor, waren auch der Ruf als verlässlicher Partner, sowie ein gut ausgearbeitetes Konzept für die engen gegebenen Platzverhältnisse, für die Projektvergabe ausschlaggebend.
Vor einigen Jahren hat man im Kanton Wallis eine Machbarkeitsstudie durchführen lassen und im Zuge dieser, die Einsatzmöglichkeiten verschiedener Aufstiegshilfen zu prüfen. Aus technischer Sicht sowie unter Berücksichtigung der gesetzlichen Rahmenbedingungen resultierte der Entscheid, beide Sektionen wieder in Form einer Pendelbahn zu bauen. Gegen eine Gondelbahn sprach, auf beiden Sektionen, der zu große Bodenabstand und aufgrund der unterschiedlichen Windprofile musste auch die Idee einer durchgehenden Bahn verworfen werden.
Baubeginn
Im Zuge der durchgeführten Volksabstimmung zeigten 90 Prozent der Bevölkerung ihre Zustimmung für das Projekt. „Diese hohe Zustimmung erhöht natürlich auch die Legitimität des Projektes“, freut sich Jürgen Brigger, aus Staldenried.
Für die Firma STEURER war der offizielle Beginn mit den Abbrucharbeiten der bisherigen Bahn Mitte März 2018. Der Neubau konnte ohne Verzögerungen gleich anschließend Anfang April gestartet werden.
Mit dem geplanten Eröffnungstermin im Dezember dieses Jahres, hat man sich selbst ein sportliches Ziel gesetzt, aber in Staldenried ist man sich sicher, mit STEURER auch für diesen straffen Zeitplan den idealen Partner gewählt zu haben.
„Die Zusammenarbeit mit der Firma STEURER funktioniert sehr gut, besonders, da ein sehr anspruchsvolles Montageprogramm besteht“, so Jürgen Brigger Gemeindepräsident aus Staldenried.Mit der Fertigstellung der Mittelstation sowie den meisten Masten für die zwei Pendelbahnen, befindet man sich derzeit genau im Zeitplan.
Zwei Sektionen mit zwei Aufgaben
Die Pendelbahnen, welche für je 2 mal 25 Personen ausgelegt sind, werden auf zwei Teilstrecken geführt. Während die erste primär dem öffentlichen Nahverkehr dient, wird die zweite Sektion zu einem erheblichen Teil touristisch genutzt werden.
Technische Daten
Stalden-Staldenried-Gspon Sektion 1
Förderleistung Sektion 200p/h
Fahrgeschwindigkeit 7 m/s
Masten 3
Antrieb Berg
Fassungsraum jeweils 2×25 P
max. Steigung 48,95%
Technische Daten
Stalden-Staldenried-Gspon Sektion 2
Förderleistung Sektion 230p/h
Fahrgeschwindigkeit 7 m/s
Masten 4
Antrieb Tal
Fassungsraum jeweils 2×25 P
Max. Steigung 78,58%