Ausgabe, SI 7/2018, SI-Alpin
Klenkhart & Partner: Der WM-Countdown läuft
Bald fällt der Startschuss zur Nordischen Skiweltmeisterschaft – und Seefeld liegt gut im Zeitplan. Denn mit den Planungen des Loipenausbaues, des Speicherteiches und der Beschneiungsanlage wurden die Profis von KLENKHART & PARTNER beauftragt.
Die bestehenden Langlaufstrecken in Seefeld entsprachen nicht mehr den Anforderungen für die Austragung der Weltmeisterschaft. Das vorher bestehende Streckennetz auf einer Höhe zwischen 1.180 und 1.250 Metern lag südlich und nördlich der Möserer Landesstraße in den Abschnitten Kirchwald und Seewald. Insgesamt wurden fast vier Kilometer Loipen neu gebaut, an die zwei Kilometer wurden mittels Verbreiterung und anderer Trassenführung adaptiert.
Generell wurden alle Rennloipen in den Anstiegen auf zehn Meter verbreitet, die Abfahrten erhielten eine Breite von circa sieben Metern. Die gesamte Ausführung erfolgte in enger Zusammenarbeit mit dem bei nordischen Wettbewerben erfahrenen Bauherrn, der WM-Sportanlagen Seefeld Tirol GmbH, und wurde auch mit Vertretern der FIS bereits im Vorfeld abgestimmt.
Die Umsetzung erfolgte zwischen August 2016 und November 2017, sodass die Loipen bereits in der vergangenen Saison die Feuertaufe bestanden haben. Das gesamte Loipenprojekt ist fertig, begrünt und bepflanzt. Auch die neue Rollerstrecke wird von den nordischen Teams bereits intensiv zur Vorbereitung genutzt.
Renaturierung & Begrünung
Dazu kamen auch entsprechende Zuschauerwege, von denen ein Großteil nach der Veranstaltung wieder rückgebaut wird. Im Zuge des neuen Konzeptes mussten einige Wanderwege teilweise umgelegt werden. Alle Arbeiten wurden mit größter Sensibilität vorgenommen. Nach der Baufertigstellung wurde sofort mit der Renaturierung und Begrünung begonnen, ein Teil der nicht integrierbaren alten Loipe wurde rückgebaut, bestehende Forst- und Fahrwege wieder hergestellt und auch für eine flächige Entwässerung ist gesorgt.
Der Start/Zielbereich befindet sich unterhalb des Auslaufes der Sprungschanze im Bereich des bestehenden Fußballplatzes. Auch dieser wurde großzügig adaptiert und umgebaut, um ausreichend Platz für die Weltmeisterschaft und zukünftige Veranstaltungen zu haben. Um eine sichere und komfortable Überquerung der Möserer Landesstraße zu gewährleisten, entstand eine 24 Meter breite Loipenbrücke. Diese wurde mit entsprechender Anrampung der Loipen ausgeführt.
Beschneiung mit Eigendruck
Schneesicherheit wird durch ein modernes Beschneiungssystem garantiert. Dazu wurden an die 10.000 Meter Feldleitungen verlegt und 83 Oberflur-Zapfstellen gesetzt. Um für die Grundbeschneiung genügend Wasser zur Verfügung zu haben, wurde 2017 am Gschwandtkopf ein Naturspeicherteich mit einem Fassungsvermögen von 110.000 Kubikmetern errichtet.
Dieser wird nach der Nordischen Skiweltmeisterschaft neben der Beschneiung der Publikumsloipen auch für die Beschneiung der Pisten am Gschwandtkopf zur Verfügung stehen. Der Speicherteich ist auch ein wesentliches Element des Sommerkonzeptes der Gschwandtkopflifte. Durch die Höhenlage des Naturspeicherteiches ist eine Beschneiung sämtlicher Loipen ausschließlich mit Eigendruck möglich. Zur Optimierung der Schneileistung wurde zusätzlich am Speicherteich eine Kühlturmanlage mit einer Förderleistung von 180 Litern pro Sekunde realisiert. Darüber hinaus ging es um eine verträgliche Zufahrt zum Casino Stadion, die Vernetzung der bestehenden Kleingerinne und entsprechender Verbesserung der Abfluss-Situation inklusive der Gestaltung rund um den Raabach.
Umfangreiche Dienstleistung
Klenkhart & Partner zeichneten nicht nur für die Projektsteuerung der gesamten Baumaßnahmen verantwortlich, sondern übernahmen auch zusätzliche Detailprojekte für UVP-Feststellung, Naturschutz, Wasser- und Forstrecht. Auch die funktionelle Ausschreibung des Schrägaufzuges, der den alten Schanzenlift ersetzt, lag in den Händen von Klenkhart & Partner.
Ebenso die EU-weiten Ausschreibungen als auch die gesamte Begleitung des Vergabeverfahrens. Eine besondere Aufgabe stellte die Planung der Flutlichtanlage für die Schanze dar, die in Zusammenarbeit mit Klaus Hochschwarzer von den Lichtplanern Innsbruck entstanden ist. Auch dabei wurden die komplexe Einreichplanung und Ausschreibung vom „Klenkhart- Team“ perfekt umgesetzt.