Management & Tourismus
Die Preise der nächsten Wintersaison
Auch die kommende Wintersaison 22/23 ist geprägt von Ungewissheit. Wie entwickelt sich Inflation und Leitzins? Welche Auswirkungen hat dies auf Betriebskosten und Löhne der Bergbahnen?
Smart Pricer hat sich dazu mit mehr als 30 Bergbahnen unterhalten, aktuell sprechen die Verantwortlichen von Preiserhöhungen zwischen +5 bis +12 %.
Zudem lassen sich aus den Gesprächen drei grundlegende Strategien für den Umgang mit diesen Unsicherheiten ableiten:
- Deutlich spätere Fixierung der Preise als in ’normalen‘ Jahren
- Veröffentlichung der Preisliste unter Vorbehalt
- Einführung von dynamischen Preisen
Strategie
Die Einführung von dynamischen Preisen an der Kasse und Online ermöglicht Skigebieten z.B. zum Verkaufsstart und auch während der laufenden Wintersaison die flexible Anpassung der Minimum- und Maximumpreise je Skipass-Produkt.
Auch ein Einfrieren der Preise auf einem persönlich festgelegten Preisniveau ist möglich. So behalten Begrbahnen die vollständige Kontrolle und Flexibilität in Thema Preisgestaltung:
- hinsichtlich sicher ändernder Marktsituationen und Nachfrageverhältnisse
- auch kurz vor und während der Wintersaison
Preissensitivitätsanalyse für 1-Tageskarten
Bei einer weiteren Umfrage von Smart Pricer zu Skipasspreisen bei Bergbahnen in Österreich und der Schweiz haben mehr als 10.000 Kunden teilgenommen. Die Teilnehmer konnten ihre Preisvorstellungen in EUR für den 1- Tagesskipass Erwachsene frei angeben.
Die Fragestellung lautete: Welchen Preis für den 1-Tagesskipass empfinden Sie als zu günstig, günstig, teuer und zu teuer. Die Antworten finden Sie zusammengefasst in der Grafik:
Die Top-Erkenntnisse
- Es gibt große Unterschiede in der Zahlungsbereitschaft unterschiedlicher Kunden. Zum Beispiel empfinden den Preispunkt von € 55, von unseren Umfrageteilnehmern 22 % als “günstig”, aber zugleich 55 % als “teuer”. Um Umsätze bei guter Kundenakzeptanz zu maximieren, greifen Bergbahnen diese Unterschiede über differenzierte Preise (z.B. Online Frühbucher günstiger, Spätkäufer an der Kassa teurer) ab.
- Preisspannen von € 36 bis € 70 für eine 1-Tageskarte nimmt eine Mehrheit der Kunden für die meisten Bergbahnen als akzeptabel war. Preise sollte sich in dieser Spanne bewegen. Größe, Qualität und Kundenstruktur des jeweiligen Skigebiets spielen eine große Rolle bei der Zahlungsbereitschaft.
- Preissetzungen sollten deutlich unter oder über runden Preisen erfolgen und psychologische Preisschwellen, wie z.B. € 50, € 60 oder € 70 berücksichtigt werden.