Management & Tourismus, SI-Alpin
Frischer Wind im Tourismus der Ybbstaler Alpen
Als Branche, die in der jüngeren Vergangenheit einige maßgebliche Hindernisse überwinden musste, ist der Tourismus stark von einem Mangel an Mitarbeitern betroffen. Während die Corona-Pandemie zwar in den letzten zwei Jahren für erhebliche Einbußen gesorgt hat und viele Angestellte ihre Arbeit verloren haben, ist der Fachkräftemangel im Tourismus ein Problem, das sich schon seit geraumer Zeit durch den Sektor zieht.
Der Ruf der touristischen Arbeitgeber hat in der Vergangenheit besonders gelitten. Abhilfe wollen nun die Mostviertel Tourismus GmbH und die conos gmbh schaffen, die den Branding-Prozess der örtlichen Arbeitgeber in einem Workshop-Projekt in die Wege leiteten.
Ziel ist es, den auch durch den Generationenwechsel bedingten, veränderten Anforderungen an den Arbeitsmarkt gerecht zu werden und entsprechende Maßnahmen festzulegen. Besonders aufgrund der niedrigen Arbeitslosenrate müssen sich die touristischen Berufe gegen andere Arbeitgeber durchsetzen. Hierfür wurden in mehreren Workshops, zu denen mehr als 200 touristischen Betriebe eingeladen waren, Empfehlungen und Maßnahmen ausgearbeitet, die es auf Ebene der Betriebe sowie der Reiseziele selbst umzusetzen gilt.
Die betrieblichen Anpassungen sollen den Arbeitnehmern den Abschluss der „Talent-Journey“ erleichtern, also das Durchlaufen der einzelnen Bereiche Recruiting, Onboarding, Mitarbeiterentwicklung und schließlich Führungskräfteentwicklung.
Auf Ebene der Destinationen geht es darum, die Arbeit und das Leben am Reiseziel als persönlichen Anreiz zu verkaufen, da sich dies direkt auf das Wohlbefinden der Angestellten auswirkt und sie daher stärker an den Arbeitsort bindet.
Der genaue Maßnahmenplan soll zum Ende des Sommers erscheinen.
Michaela Dattinger
Leiterin der Trainings- und Qualifizierungsabteilung der conos gmbh
„Die Attraktivität als Arbeitgeber in der Tourismus- und Freizeitwirtschaft ergibt sich aus der Summe vieler Akteure und Rahmenbedingungen. Auf betrieblicher Ebene müssen die Hausaufgaben gemacht werden. Aber auch auf Destinationsebene gibt es eine Reihe von Maßnahmen, die dabei unterstützen Mitarbeiter:innen zu finden und zu binden.“