KÄRNTNER SAATBAU: ALPINES SAATGUT FÜR GRÜNE ALMEN

Durch alpines Saatgut kann der Futterwert von Almflächen erhöht werden.

Begrünungen, speziell in höheren Lagen, sind nicht immer unproblematisch. Vor allem die schlechten Bodenverhältnisse und extremen Klimabedingungen gegenüber Tieflagen erschweren eine sichere Begrünung. Diese Faktoren wirken sich vor allem bei der Verwendung einer nicht standortgerechten Saatgutmischung aus. Die Ausbringung von Niederungsarten im alpinen Gebiet bringt zwar einen anfänglich raschen Grüneffekt, jedoch keine dauerhafte Begrünung.

Die Niederungsarten können sich unter den gegebenen Bedingungen nicht etablieren. Alpines Wildpflanzensaatgut hat sich jedoch über Jahrhunderte an die Bedingungen in den alpinen Regionen angepasst und bietet so alle Voraussetzungen für eine langfristige und damit erfolgreiche Begrünung.

Vorteile von alpinen Wildpflanzensaatgut

Alpines Wildpflanzensaatgut bringt die, für Hochlagenstandorte notwendige Genetik mit, und zeichnet sich gegenüber Tieflandsorten, welche für die landwirtschaftliche Nutzung gezüchtet worden sind, durch ein geringeres Massenwachstum und einen geringeren Pflege- und Düngeanspruch aus. Wildpflanzensaatgut hat sich über Jahrhunderte sowohl an die Nährstoffverhältnisse als auch an die extremen klimatischen Verhältnisse in den alpinen Regionen angepasst. Daraus ergeben sich auch die Vorteile gegenüber handelsüblichen Sorten.

• Standortangepasste, naturnahe Flächen
• Wiederansiedeln heimischer Pflanzen und damit standortgerechter Vegetation
• Niedrigere Saatgutkosten aufgrund reduzierter Aussaatmengen pro Hektar
• Geringere Folgekosten aufgrund des geringen Nachsaat- und Düngeanspruchs

ReNatura® Alpinmischungen

Sie bestehen zu 100% aus herkunftszertifiziertem regionalen Wildpflanzensaatgut und haben einen breiten Einsatzbereich für Begrünungen von Wegböschungen, Skipisten, Almflächen etc, aber auch bei Rekultivierungen im Bereich von Kraftwerksbauten oder Lawinenverbauungen. Die ReNatura® Alpinmischungen sind an die Standortbedingungen im alpinen Bereich, bestens angepasst.
• kurze Vegetationszeit
• extreme Schwankungen der Wasserversorgung
• hohe Unterschiede in den Tagestemperaturen
• schlechtere Nährstoffversorgung
• lange andauernde, komprimierte Schneedecke
• allgemein niedrige Temperaturen
• geringe Humusauflage nach Erdarbeiten

Ökologische Wertigkeit der Saatgutmischungen

Die aus Alpinmischungen hervorgehende Vegetation ist ausdauernd und stabil, Zusatzbelastungen wie Skipistenbetrieb und landwirtschaftliche Nutzung werden mühelos ertragen. Die meisten, über normale Handelsmischungen ausgebrachten Tieflagenarten, können in der kurzen Vegetationszeit der Hochlagen keine reifen Samen ausbilden. Wildpflanzen dagegen bilden bis in Seehöhen von 2.400 m reifes Saatgut, welches nach dem Entstehen von Bestandeslücken keimen und diese wieder schließen kann.

Düngung und Pflege

Bei Verwendung standortgerechter Saatgutmischungen ist zum Erreichen einer stabilen Vegetationsdecke im Regelfall eine einmalige Düngung zur Aussaat ausreichend. Nur in Ausnahmefällen sind weitere Düngemaßnahmen notwendig. Im Gegensatz zu Beständen, welche sich vorwiegend aus Tieflagensaatgut entwickelt haben, benötigen Bestände aus Alpinsaatgut keine Erhaltungsdüngung.

Ertrag und Futterwert

Die Ertragsfähigkeit von wiederbegrünten Flächen nimmt mit zunehmender Seehöhe ab. Die erzielbaren Erträge sind bei gelungenen Rekultivierungen mit denen von Almflächen vergleichbar.

Begrünungstechnik, Saatgutmischung und Erosionsverhalten

Die Qualität der Begrünungstechnik ist für die Vermeidung von Erosion in den Wochen nach der Ansaat entscheidend. Nur bei Verwendung von Techniken, bei denen der Oberboden durch Abdeckung mit einer Mulchschicht oder durch Geotextilien geschützt wird, kann auch bei starken Niederschlägen Bodenabtrag weitgehend vermieden und der Oberflächenabfluss ausreichend reduziert werden. Der Einsatz von Deckfrüchten bringt unter den extremen Klimaverhältnissen der Hochlagen keinen schnelleren Erosionsschutz. Standortgerechte Begrünungsmischungen erreichen eine signifikant bessere Bodendeckung als Handelsmischungen von Niederungsarten. Nur Alpinmischungen konnten im Vergleich aller Standorte, die für einen ausreichenden Erosionsschutz notwendige Bodendeckung von mehr als 70 % erreichen.

Zusammenfassung

Bei Begrünungen kommt einer möglichst der Natur entsprechenden Vorgangsweise die größte Bedeutung zu. Das „Schließen der Wunden in der Landschaft“ hat mit standortgerechtem Saatgut und einer auf dem Standort abgestimmten Begrünungsmethode zu erfolgen.