Management & Tourismus, SI 3/2020
OBRA: DER SPIELPLATZ ALS NACHHALTIGE ATTRAKTION IN DER SEILBAHNWIRTSCHAFT
Den Gästen immer wieder neue Attraktionen zu bieten und neue Geschäftsfelder zu erschließen ist für Betriebe der Freizeitwirtschaft unerlässlich und oft Schlüssel zum Erfolg. Die Konkurrenz schläft schließlich nicht, und so wird mit immer neuen Ideen um die Gunst der Besucher gebuhlt. Die Kundengruppe Familien mit Kindern im Vorschul- und Schulalter erreicht man heutzutage durch ein vielschichtiges Angebot, welches die Bedürfnisse der einzelnen Familienmitglieder befriedigt.
Ziel ist es eine Attraktion zu schaffen, die eine nachhaltige Erinnerung und so den Wunsch auslöst, dieses Erlebnis durch einen erneuten Besuch aufzufrischen. Ein immer beliebter werdendes Mittel, dieses Angebot für Familien zu generieren, sind Spielgeräte. Ob nun wegbegleitend an Wanderwegen, als Spielplatz mit mehreren Geräten oder als atemberaubende Attraktion – Spielplätze können ganz nach den individuellen Bedürfnissen und Wünschen ausgeführt werden und so als Bereicherung bei bestehenden Attraktionen, als neues Angebot oder bis hin zum Alleinstellungsmerkmal fungieren.
Die Bergbahnen Saalbach-Hinterglemm versuchen Familien unter anderem mit dem neuen Spielplatz am Gipfel des Schattbergs in 2.020 m Seehöhe anzusprechen. Zuerst erfolgt eine spannende Fahrt mit der Seilbahn „Schattberg X-press“ über 2 Abschnitte zum Gipfel. Dort angelangt finden speziell Kinder ab dem Schulalter einen attraktiven Spielplatz vor. Neben Spielplatz- Klassikern wie Schaukeln oder einer Hangrutsche besteht die Ausstattung aus einem Niedrigseilgarten, welcher im OBRA TriMo-System geplant und gefertigt wurde.
Dieses System ist speziell für Heranwachsende ab etwa 10 Jahren entwickelt worden und fördert stark das räumliche Vorstellungsvermögen, die Koordination sowie die Muskulatur der Schultern und des Rückens. Letzteres stellt einen wichtigen Ausgleich zu den vielen sitzenden Tätigkeiten dar. Durch die leichte Hanglage des Spielplatzes welche nach diesem in einen steileren Teil übergeht entsteht ein tolles Erlebnis auf der Doppelseilbahn. Beim Auspendeln bekommt man fast den Eindruck ins Tal segeln zu können.
Für Begleitpersonen gibt es einige Hängematten oberhalb des Spielgeländes, von denen man einerseits dieses gut einsehen und andererseits die atemberaubende Schönheit der Natur genießen kann. Im österreichischen Zillertal überlegten die Finkenberger Almbahnen gemeinsam mit einem Gastronom und Grundbesitzer am 2095 m hohen Penken eine Familienattraktion zu schaffen, die ihres Gleichen sucht.
Klar war, dass sich diese um das existierende Maskottchen, den Pepi – ein liebenswerter Teddy- Bär in Zillertaler Tracht – drehen muss. Doch wie wird aus einem Kuscheltier ein Highlight, einen USP, um Besucher in Staunen versetzt? Die Protagonisten wendeten sich an einige Spielgerätehersteller und beauftragen Sie mit der Entwicklung eines Konzepts. Dabei setzte sich OBRA-Design mit seinen Ideen durch.
Mittelpunkt dieser Ideen ist eine 8,5 m hohe Skulptur des Maskottchens welche im Inneren bespielbar ist. Durch die Beine kann die Anlage betreten werden und bietet im Erdgeschoß Spielangebote die das Rollenspiel anregen. Darüber hinaus sind einfache Kletterelemente sowie Motorik- und Optikpaneele integriert und sprechen somit hauptsächlich Kleinkinder an.
Über unterschiedliche Aufstiege können im Inneren zwei weitere, höher gelegene Ebenen erreicht werden. Alle Ebenen sind bewusst verwinkelt und mit weiteren Kletterelementen wie einem Raumnetz oder einer Kletterwand ausgestattet, um den Spielwert möglichst hoch zu gestalten. Von der ersten Ebene führt eine offene Edelstahlrutsche wieder ins Freie, die zweite SI – Seilbahnen International 3/2020 Ebene ermöglich den Zugang zu zwei Spieltürmen.
Diese sind über Hängebrücken, die in schwindelerregender Höhe gespannt sind, erreichbar. Der Mut diese zu überqueren wird durch eine rasante Rutschfahrt über eine der zwei Edelstahl-Röhrenrutschen belohnt. Für die kleineren Gäste wurde vor dem riesigen Bären ein Kleinkinderspielplatz mit Sandkiste, Irrgarten, Trampolinen, bodennahen Balancierelementen und einem Hüpfkissen vorgesehen.
Dieses Highlight am Penken wurde schnell weit über die Grenzen des Zillertals hinaus bekannt. Darüber hinaus war der Auftraggeber von der kurzen Ausführungszeit und der hohen Qualität beeindruckt. Daher wurde das ursprüngliche Konzept weiter verfolgt, und OBRA-Design mit der Herstellung von Pepis‘ Klettergarten beauftragt. Das Marketing freut eine stufenweise Erweiterung der Attraktion, da somit jedes Jahr neue Attraktionen beworben werden können.