SI Urban 2/2022, Stadt
TRI-LINE: Neue Lösung für urbane Seilbahn
Derzeit leben etwa 55 Prozent der Weltbevölkerung in Städten, Tendenz steigend. Die Ausdehnung des urbanen Raumes in erschließungsschwache Gebiete verlangt zunehmend nach komplexeren Verkehrsinfrastrukturen, um den steigenden Mobilitätsanforderungen gerecht zu werden.
Obwohl ein Teil der Lösung – die Nutzung einer zusätzlichen Raumdimension durch Seilbahnen – schon heute verfügbar ist, wird sie in der Planung noch zu häufig übersehen.
Als integrierter Bestandteil der multimodalen, urbanen Mobilität der Zukunft bieten Seilbahnsysteme allerdings zahlreiche Optimierungsmöglichkeiten für attraktivere ÖPNV-Mobilitätskonzepte.
Ein emissionsloser Betrieb am Standort, eine schnelle und kostengünstige Bauweise sowie eine hohe Beförderungsleistung sind nur einige der Vorzüge, mit denen die Seilbahn punkten kann.
Sowohl am Berg als auch in der Stadt spielt die TRI-Line ihr volles Potenzial für eine nachhaltige Mobilität der Zukunft aus. Sie stellt eine hohe Verfügbarkeit und Betriebssicherheit sicher.
Das Beste aus zwei Welten
Kompakte Seilbahnkomponenten, komfortable Kabinen mit beidseitigem Ein- und Ausstieg für bis zu 20 Personen und eine Förderleistung von bis zu 8.000 Personen pro Stunde und Fahrtrichtung. Dies sind nur einige der Highlights, mit der die neue TRI-Line zu beeindrucken weiß.
Sie ist in sämtlichen Anwendungsgebieten – in der Stadt und am Berg, im Winter wie Sommer – einsetzbar und die Benchmark für die nachhaltige, seilgezogene Mobilität.
Ihre kompakte Ausführung – verbunden mit der Fähigkeit lange Seilfelder zu überwinden – sorgt zudem für einen minimalen „Fußabdruck“ auf dem Boden.
Die Kabinen sind mit Türen auf beiden Seiten ausgestattet.
„Die TRI-Line ist ein kuppelbares Umlaufsystem und eine konsequente Weiterentwicklung und Fusion der Stärken zweier bewährter Seilbahnsysteme. Sie vereint die Vorteile der D-Line mit den Vorzügen der leistungsstarken 3S-Bahn“, erklärt Peter Luger, Entwicklungsleiter der TRI-Line bei DOPPELMAYR in Wolfurt.
Die Stationen und Stützen beanspruchen im Vergleich zur wesentlich größeren 3S-Bahnen erheblich weniger Platz und haben eine deutlich kürzere Bauzeit, die vergleichbar mit der von Einseilumlaufbahnen ist.
Dadurch steigt die Flexibilität in dicht besiedeltem Gebiet. Außerdem verfügt die TRI-Line über die hohe Windstabilität einer 3-S Seilbahn.
Komfortabel und leistungsstark
Die TRI-Line Kabine fügt sich in Form und Funktion nahtlos in die Designlinie der beliebten OMEGA V und ATRIA Kabinen ein. Das modulare Sitzplatzkonzept ist für alle Anwendungsgebiete ausgelegt.
Es bietet ausreichend Platz und Komfort für bis zu 20 Fahrgäste, davon zwölf Personen sitzend auf einem Einzelsitzplatz. Moderne Sicherheits-, Kommunikations- und Unterhaltungstechnologie, wie eine automatische Überwachung beim Ein- und Ausstieg, Gegensprechanlagen und W-Lan bedienen die Anforderungen einer modernen Mobilität.
Die Kabinen sind komplett barrierefrei mit ebenerdigem Ein- und Ausstieg und elektrischen Türen auf beiden Seiten ausgestattet. Fahrgastströme im Stationsbereich können so bei Bedarf in der Station beidseitig geregelt werden – was insbesondere bei großen Fahrgastaufkommen Vorteile mit sich
bringt.
So wird die beeindruckende Förderleistung von bis zu 8.000 Personen pro Stunde und Richtung möglich – ein neuer Maßstab in der Seilbahnbranche. Mit der TRI-Line ist auch ein autonomer Seilbahnbetrieb mit dem AURO-Konzept möglich.
Die Gesamtkonzeption der Station und die speziellen Lärmschutzmaßnahmen, etwa der ruhige und leise Fahrzeugtransport auf den zwei geschlossenen Tragseilen, sorgen für einen besonders geräuscharmen Betrieb und berücksichtigt die Anforderungen im dicht besiedelten Raum.
Vorteile der TRI-Line
- Leistungsstark: Förderleistung von bis zu 8.000 Personen pro Stunde und Richtung.
- Kompakte Stationen und Seilbahnkomponenten reduzieren den Flächenbedarf.
- Ebenerdiger Ein- und Ausstieg in die geräumigen Kabinen mit beidseitigen Türen.
- Digitalisiert: Die TRI-Line ist ein vernetztes Seilbahnsystem. Alle Kabinenfunktionen können integriert und direkt angesteuert werden.
- Zukunftsweisend: Mit dem AURO-Konzept ist ein autonomer Seilbahnbetrieb möglich, dies reduziert die Betriebskosten.
- Hohe Windstabilität: Zwei Tragseile, ein Zugseil und Zwischenaufhängungen sorgen für eine hohe Stabilität.
Hoch-Ybrig
Die erste TRI-Line wird in der Schweiz entstehen.
Erste TRI-Line in der Schweiz
Die weltweit erste TRI-Line entsteht in Hoch-Ybrig in der Schweiz. Sie wird eine 55 Jahre alte Pendelbahn ersetzen. Das Gebiet in Hoch-Ybrig zieht sowohl im Winter als auch im Sommer zahlreiche Gäste aus Zürich und Umgebung zum Skifahren oder Wandern an.
„Mit der TRI-Line haben wir ein Seilbahnsystem gefunden, welches alle unsere Anforderungen erfüllt – und das zu einem vernünftigen Preis. Die TRI-Line ist kompakt und kommt dank der 3S-Vorteile mit dem in unserem Gebiet vorherrschenden Wind zurecht, was ein entscheidendes Kriterium für die wichtige Zubringerbahn ist“, erklärt Urs Keller, CEO in Hoch-Ybrig.