MELZER & HOPFNER: SUPERLATIVE IM GLEMMTAL

Die 12-er Kogelbahn ist die krönende Fortsetzung eines groß angelegten Investitionsprogramms des Skicircus Saalbach-Hinterglemm-Leogang-Fieberbrunn.

In rasantem Tempo werden derzeit die Investitionen im Skicircus Saalbach- Hinterglemm-Leogang-Fieberbrunn getätigt. So wurden im Jahre 2016 die Schönleitenbahn in Saalbach sowie der 12er Express in Hinterglemm realisiert. Bereits 2018 folgte mit der neuen Kohlmaisbahn ein weiteres Monsterprojekt. Und als Fortsetzung eines groß angelegten Investitionsprogrammes wurde nun die 12-er Kogelbahn in Hinterglemm ihrer Bestimmung übergeben.

Die 12-er Kogelbahn ist eine der wichtigsten Seilbahnanlagen im Skicircus. Internationale Bekanntheit erlangte diese Bahn als Zubringer für zahlreiche, alpine Weltcupveranstaltungen. Bisher erschlossen durch eine eher leistungsschwache 8-er Kabinenbahn war der „12er“ zwar pistenmäßig top, der Fahrkomfort war aber nicht mehr zeitgemäß  (niedere Kabinen)  und die Transportkapazität zu gering. Somit ist es nicht verwunderlich, dass der Neubau dieser Anlage schon längere Zeit auf der Agenda der Hinterglemmer Bergbahnen stand.

Nach einem umfassenden Variantenstudium wurde grünes Licht für die Umsetzung gegeben. Für diese anspruchsvolle Aufgabe wurde das Ingenieurbüro MELZER & HOPFNER aus Bregenz, langjähriger Planungspartner der Hinterglemmer Bergbahnen engagiert. Für die Planung der Talstation wurde das Büro Atelier 3, Saalfelden, beauftragt. Als besondere Herausforderung kann die Bewältigung der enormen Raumprogramme in den einzelnen Stationen genannt werden.

Vor allem der Zeitdruck war enorm, da zuerst einmal die mächtigen Bestandsgebäude abgetragen werden mussten. Die Talstation liegt direkt im Ortszentrum und beinhaltet neben der exklusiven Seilbahnstation umfangreiche Kassen- und Personalräume, WCAnlagen, einen separaten Rennläuferbereich und eine Tiefgarage. Die Zwischenstation wurde sehr sanft in das Gelände eingebaut und bildet eine Einheit mit den allseitig vorbeiführenden Skipisten.

Der wuchtige Baukörper wurde großteils überschüttet und tritt somit nicht prägnant in Erscheinung. Als logistisches Highlight wurde ein circa 70 Meter langer Versorgungstunnel unter der Skiipiste verlegt. Damit gehören Kreuzungen der Vergangenheit an.

Die Bergstation liegt direkt auf dem 12-er Gipfel und bietet optimale Anschlüsse an die umliegenden Pisten. Das technische Konzept sieht eine 10-er Kabinenbahn in zwei Teilstrecken vor, wobei hier die neue Technologie von DOPPELMAYR  (D-Line)  zur Anwendung kam – mit Direktantrieb. Die Kabinen wurden mit Bodenköchern ausgestattet, d.h. die Ski werden in der Kabine transportiert. Die Antriebe der beiden Teilstrecken sind in der Zwischenstation angeordnet, ein getrennter Betrieb der beiden Sektionen ist möglich. Die Fahrzeuge beider Sektionen werden in der Zwischenstation garagiert.

Die Kabinen wurden von CWA geliefert, die Förderseile von FATZER. Um den Einstiegskomfort in der Talstation zu erhöhen, wurde das Traggerüst L-förmig ausgebildet. Somit entstand eine sehr großzügige Einstiegssituation mit bis zu fünf Kabinen nebeneinander. Die wohl größte Herausforderung lag jedoch in der zeitlichen Abwicklung des Bauvorhabens. Die Größe des Projektes, die räumliche Situation in der Talstation und teilweise auch die schwierigen, geologischen Situationen machten es fast unmöglich, dieses Bauvorhaben in einem Jahr zu stemmen. Aber es gelang dennoch.