Ausgabe, SI 3/2018, SI-Alpin
Erstmontage unter Freunden
Durch die Installation von Simalube-Schmierspendern auf der Mürrenbahn läuft nun nicht nur das Tragseil, sondern auch die Freundschaft zwischen Bergbahn und Simatec wie geschmiert.
„Da bist du ja, mein Freund“, schallt es Guido Bayard, dem Schweizer Verkaufsleiter von Simatec, entgegen, als er in Lauterbrunnen aus dem Auto steigt. Die Bezeichnung ‚Verkäufer‘ passt nicht ganz zu dem 49-Jährigen, wohl eher die Begriffe ‚Berater‘ und ‚Freund‘, da er Skigebiete persönlich, bedarfsorientiert und individuell mit dem automatischen Schmiersystem Simalube ausstattet.
Die Stimme, die ihn begrüßt, gehört Armin Peter, Technischer Leiter der Bergbahn Lauterbrunnen-Mürren im Schweizer Kanton Bern. Seine Windenseilbahn verbindet (zusammen mit einer Eisenbahn) die beiden Orte Lauterbrunnen und Mürren und wird jährlich von 650.000 Einheimischen und Touristen benutzt.
„Zudem transportieren wir bis zu sechs Tonnen Schwerlastgüter unter der 100-Personenkabine“, berichtet Peter. 90 Fahrten pro Tag und 49 Betriebswochen im Jahr leistet die Anlage. Die Wartung der Bahn war bis dato dementsprechend zeitaufwändig, vor allem die manuelle Schmierung der Tragseilsattel benötigte viel Zeit – und wirkte meist nur kurzfristig. „Meistens hat das Tragseil den Fettfilm bereits nach zwei Tagen weggetragen. Das Seil ruckelt, der Komfort für die Gäste wird beeinträchtigt und die Lebensdauer der Anlage sinkt“, klagt Peter. Eine kontinuierliche Schmierung würde Abhilfe schaffen – und die fand der 49-Jährige im Schmiersystem simalube.
Weder Unter- noch Überschmierung
simalube besteht aus Spendern, die mittels gasbetriebener Antriebsköpfe den Schmierstoff kontinuierlich abgeben. „Wir haben weder Über- noch unterschmierung, sondern immer einen optimalen Schmierfilm“, erklärt Bayard die Vorteile des automatischen Schmiersystems. Er konnte Peter zu einem Test überreden – und dieser war begeistert: „Selbst bei den tiefsten, winterlichsten Temperaturen schmierten die Spender gleichmäßig und präzise die Tragseilsattel.“ Deswegen installieren beide nun gemeinsam 80 Schmierstoffspender an den vier Stützen der Bahn, also zehn Spender pro Sattel.
„Bei der Erstmontage sind wir meist dabei, anschließend können die Bahnbetreiber die Spender immer wieder selbst auffüllen“, erklärt Bayard. Denn vom falschen Drehmoment, über Luft im Spender bis zu verstopften Leitungen können bei der Erstinstallation zahlreiche Fehler passieren. Das Nachfüllen bestehender Spender ist dagegen sehr einfach und leicht zu bewerkstelligen.
Stufenlose Laufzeiten
Zurück zur Erstmontage: Zunächst befüllt Peter die Spender in der Werkstatt mit dem Schmierstoff seiner Wahl. „95 Prozent der gängigen Schmierstoffe sind mit simalube kompatibel“, berichtet dazu Produktmanager Peter Aebi. Anschließend werden die Schmiernippel entfernt, um die mitgelieferten Verbindungsstücke für die Spender montieren zu können. Diese müssen mit einer Fettpresse vorgefettet werden. Bayard beschriftet die Spender mit dem Datum der Inbetriebnahme und stellt die Laufzeit mit einem inbus ein.
„Die flexiblen Laufzeiten der Spender sind stufenlos einstellbar und erstrecken sich von einem bis zwölf Monaten“, so der Verkaufsleiter. Das Fassungsvolumen variiert von 15 bis 250 Millilitern pro Spender. „Laufzeit und Menge werden mit den üblichen Schmierintervallen und -mengen, die die Bergbahner verwenden, abgestimmt“, sagt Bayard. in Lauterbrunnen kommen 60-Milliliter-Spender mit einer Laufzeit von sechs Monaten zum Einsatz. Somit müssen die Spender nur zur Revision aufgefüllt werden.
Damit der Betrieb wortwörtlich ‚reibungslos‘ funktioniert, muss Peter die Spender an einem geschützten Standort installieren – mit genügend Abstand zum Laufwerk und zu Teilen der Stütze. Hier hilft ihm die Flexibilität der Spender, die sich in allen Lagen (360°) montieren lassen. Bei engsten Platzverhältnissen können die Spender zusätzlich mit Schläuchen installiert werden. Einmal montiert, werden die Schmierstellen zuverlässig mit Fett versorgt, die manuelle Schmierung bei Wind und Wetter entfällt. Jetzt müssen die Mitarbeiter der Mürrenbahn nur noch zur vorgeschriebenen Kontrolle auf die Stütze, den Fortschritt des Spendenvorgangs können sie aufgrund des transparenten Gehäuses jederzeit überwachen. Dank simalube läuft das Tragseil der Mürrenbahn nun wie geschmiert – und auch die Freundschaft zwischen Guido und Armin ist gewachsen. Denn so ein Tag auf der Stütze schweißt zusammen. ts