Seilbahn & Technik, SI 6/2023, SI-Alpin
Auch auf die Kleinen kommt es an
Immer wieder beeindrucken uns Bilder von Neubauprojekten, Montagen und Servicearbeiten an großen Seilbahnen und Skiliften aus der ganzen Welt. Dabei
lohnt sich auch ein Blick auf all die kleinen Anlagen in bergnahen Regionen, die wichtige Aufgaben erfüllen.
Skilifte in Dörfern und niederen Hanglagen werden vornehmlich von Einheimischen, Familien und Touristen genutzt. Im Winter verrichten sie ihre Dienste für den Wintersport. Im Sommerbetrieb werden sie von Downhillbikern und Sommerrodlern geschätzt.
Kleine Pendelbahnen dienen dem Erhalt der Kulturlandschaft, indem sie Bergbauernhöfe, Höhensiedlungen sowie Almen günstig und zuverlässig erschließen.
Zentrale Komponente Seil
Die Seile dieser Anlagen bedürfen als tragende Elemente einer sorgfältigen Kontrolle und Pflege. Genau dabei kommt JAKOB ROPE SYSTEMS ins Spiel. Die
Fachmonteure und das Büroteam des Emmentaler Seilspezialisten unterstützen die Betreiber dieser Skilifte und Seilbahnen mit verschiedenen Services am Seil.
Die Beanspruchung der Seile an kleinen Anlagen ist je nach Betrieb moderat. Also erwarten die Betreiber der Anlagen von den Seilen eine lange Lebensdauer in Jahren. Die Laufleistung hängt zu einem großen Teil davon ab, ob die jeweilige Anlage nur im Winterbetrieb oder ganzjährig im Einsatz ist.
Ein Skilift mit Sommer- und Winterbetrieb macht über das Jahr sehr viele Betriebsstunden. Für das Seil bedeutet das viele Biegewechsel. Hier sind andere Unterhaltsmaßnahmen gefragt als bei einem Erhalt auf Anlagen mit wenigen Fahrten.
Sanierung
eines Korrosionsherdes am Tragseil einer Pendelbahn durch Ausschleifen.
Welche Service-Arbeiten fallen an?
Bei gespleissten Seilen steht die Pflege der Knoten und Einsteck-Enden im Vordergrund. Für eine lange Lebensdauer sorgen: regelmäßiges Schmieren, bei
Bedarf die Einsteck-Enden und Knoten neu unterlegen oder die Seilschleife kürzen.
Sollte beim Abbügeln eine Gehängeklemme auf dem Seil rutschen, so muss die Stelle unbedingt ausgeschliffen und nachgeschmiert werden. Gelegentlich wird zur Reparatur sogar eine Litze eingespleisst, um die lokale Drahtbruchhäufung instand zu setzen.
Auch an Tragseilen können Korrosionsherde oder durch betriebliche Ereignisse Schleifspuren entstehen. In vielen Fällen lassen sich diese durch fachgerechtes Ausschleifen sanieren.
Bei Zugseilen kleiner Pendelbahnen wirkt das Schmieren vor allem des Seilbereiches vor der Kabine nachhaltig. Auf der Spanngewichtsseite ist das ohne „Rutschgefahr“ machbar. Andernfalls können Reparaturstücke vor den Fahrzeugen eingespleisst werden, denn häufig verschleisst ein kurzer Bereich vor den Fahrzeugen schneller als der restliche, lange Teil des Seiles.
Auch das rechtzeitige Kürzen der Seile für moderate Einzugkräfte ist zu empfehlen. Die Fachleute von JAKOB ROPE SYSTEMS unterstützen dazu mit Pflegeempfehlungen oder bei der Fehlersuche vor Ort.
Diesen Bereich einer gerutschten Klemme schliffen die Monteure erfolgreich aus.
Was können Betreiber selbst tun?
- Regelmäßig mit klarem Öl sparsam schmieren. Das hilft dem Seil, mit weniger Verschleiß durch die Umlenkscheiben der Stationen zu kommen und schützt bei längerem Stillstand vor Staunässe und Korrosion.
- Das Ausschleifen von Reibspuren, dem sogenannten „Reibmartensit“ kann nach einer Anleitung auch selbst durchgeführt werden.
- Nach Spleissarbeiten das Seil gut inspizieren und Spleissknoten schmieren. Der Spleiss sollte sich gut und richtig einfahren, ohne lockere Drähte an den Knoten zu bilden.
- Ein neues Seil sollte nicht einfach nur aufgelegt werden, denn häufig hat sich die Anlage auf das alte Seil eingefahren. Kontrollieren Sie daher die Scheiben- und Rollenfutter, ob diese nicht zu stark eingelaufen sind und stellen Sie bei Bedarf die Fluchtung der Rollen nach.
- Wer unsicher ist, ob etwas getan werden muss, kann bei JAKOB ROPE SYSTEMS eine Einschätzung einholen – dazu ein Foto der Rolleneinlage oder des Seilverlaufs senden und beschreiben, was aufgefallen ist.
- Wer schon weiß, dass bald ein Seilwechsel ansteht, sollte sich überlegen, das neue Seil schon zu beschaffen und für den Wechsel bereitzuhalten. So kann man mit dem alten Seil näher an die Ablegereife heranfahren und vergleichsweise kurzfristig wechseln.
Optimierte Mitnehmerklemmen und Seilkonstruktion sorgen für höhere Seillebensdauer.
Wie sind Unterhaltsarbeiten zu planen?
Wartungsarbeiten werden meist in der Nebensaison durchgeführt. So vermeiden Betreiber Stillstände in Betriebszeiten mit hohen Fahrgastfrequenzen. Viele
Betreiber wählen den Zeitraum vor dem Winterbetrieb für eine Revision.
So wird das neue Seil nicht schon über den Sommer der Witterung ausgesetzt. Häufig sind Monteure aber genau in dieser Zeit von Ende November bis Anfang Dezember nicht kurzfristig frei.
So könnte auch das Frühjahr ein guter Zeitraum für eine Revision sein, da Serviceleute hier zeitlich etwas flexibler verfügbar sind. Beachtet werden sollte auch, dass viele Anlagen über keine oder nur kleine Wartungspodeste verfügen.
Häufig müssen Arbeitsplattformen kurzfristig und individuell eingerichtet oder gar improvisiert werden. Je sicherer die Servicemitarbeiter stehen und arbeiten können und je weniger Witterungseinflüsse (wie zum Beispiel Seitenwind, Regen oder Schnee) sie haben, desto sorgfältiger können sie arbeiten.
Seilbahn-Services von JAKOB ROPE SYSTEMS
- Fertigung von kundenspezifischen Seilen & Reparaturstücken
- Sanieren von Langspleissen
- Einspleissen von Litzen und Rep-Stücken
- Vergießen von Spannseilen sowie Zug- und Tragseilen mit Kunstharz oder Metall
- Ausschleifen von Oberflächenschäden in laufenden und stehenden Seilen
- Rechnerische Abschätzung der Seillebensdauer
- Schadensbeurteilung und Beratung für Verbesserungsmaßnahmen
- Empfehlungen zum Nachschmieren von Seilen
- Unterstützung bei Dokumentationen für Versicherungen und Behörden
- Planung, Herstellung und Montage von Edelstahl-Seilnetzen an Stationsausfahrten
- Bergbahnseile, Endverbindungen und Montagearbeiten sind zertifiziert nach Europäischer Seilbahnverordnung Modul H