Anspruchsvoller Sommer bei den Schweizer Bergbahnen

Das Zwischenfazit der Schweizer Bergbahnen per Ende Juli zeigt ein durchzogenes Bild. In den ersten drei Sommermonaten konnten die Bahnen nicht mehr an das äußerst positive Ergebnis der Vergleichsperiode vom Vorjahr anknüpfen. Zu den Details.

Für das Saison-Monitoring Sommer wertet der Branchenverband Seilbahnen Schweiz die Gästeanzahl (Ersteintritte) in der Sommersaison von über hundert Mitgliedern aus der gesamten Schweiz aus.

Die nun vorliegenden Zahlen für Mai bis Ende Juli ermöglichen eine erste Zwischenbilanz. Nach einem kühlen und niederschlagsreichen Juni waren im Juli auch die Wochenenden von schlechtem Wetter geprägt. Erst die zweite Julihälfte brachte mit der Wetterbesserung auch wieder mehr Betrieb in die Berge.

Regenhafter Juli – Bergbahnen mit ausländischen Gästen fahren besser

Die Unwetter in den Bergen sowie die vielen Gewitter sind schlechte Voraussetzungen für Ausflüge oder Ferien in den Bergen. Dies war im Monat Juli besonders an den Wochenenden der Fall, was sich negativ auf die Frequenzen auswirkte, besonders bei Unternehmen mit inländischen Gästen.

Der Rückgang hier lag bei 9 Prozent, während Bergbahnen mit hauptsächlich ausländischen Gästen einen Rückgang von 2 Prozent verzeichnen. Letztere sind aufgrund der frühzeitig geplanten Reisen weniger sensibel auf schlechtes Wetter. Der Rückgang im Monat Juli beträgt im Vergleich zum Vorjahr 4 Prozent.

Der verhaltene Sommerstart konnte somit nicht kompensiert werden: In den Monaten Mai bis Juli wurden insgesamt 5 % weniger Ersteintritte als im Vorjahr registriert.

Abbildung 1:

Ersteintritte – Veränderungen zum Vorjahr, kumulierte Werte von Saisonbeginn bis 31. Juli 2024.

Regionale Unterschiede

Ein Blick in die jeweiligen Gebiete zeigt regionale Unterschiede und Besonderheiten auf. Einen kleinen Zuwachs können die Waadtländer und Freiburger Alpen vermelden (+1 %), während das Wallis (-12 %), die Ostschweiz (-16 %) und das Tessin (-1 %) ungefähr auf dem Niveau des Vormonats sind.

Eine – im Vergleich zum Vormonat – positive Tendenz weisen das Berner Oberland (-1 %), die Zentralschweiz (-4 %) auf, stärkere positive Signale sind in Graubünden zu erkennen (von -27 % im Vormonat auf -15 %) (vgl. Abb. 1 oben).

Abbildung 2:

Ersteintritte – Veränderungen zum 5-Jahresschnitt, kumulierte Werte von Saisonbeginn bis 31. Juli 2024.

Vergleich mit dem 5-Jahresdurchschnitt

Die 5-Jahresanalyse stimmt die Seilbahnbranche positiv. Im Vergleich mit den Durchschnittswerten der letzten fünf Jahre ist die Gästeanzahl mit drei Ausnahmen in allen Regionen gestiegen, wobei der Zuwachs zwischen 9 % im Tessin und 31 % in der Zentralschweiz beträgt.

Insgesamt freuen sich die Schweizer Seilbahnen über 12 % mehr Gäste. Die Ostschweiz verzeichnet im Vergleich zum 5-Jahresdurchschnitt einen leichten Rückgang der Ersteintritte um 3%, das Wallis um 5 % und Graubünden um 18% (Abb. 2).

«Mit Zuversicht blickt die Branche auf die zweite Sommerhälfte mit dem traditionell wichtigen Ferienmonat August und den Herbstmonaten September und Oktober», so Berno Stoffel, Direktor Seilbahnen Schweiz, abschließend.