Management & Tourismus
Perspektiven der Salzburger Seilbahner
Die Salzburger Seilbahntagung brachte Branchenführer und Experten zusammen, um zentrale Themen für die langfristige Wettbewerbsfähigkeit der Seilbahnen und den Wintertourismus in Österreich zu diskutieren.
Im Fokus standen die Herausforderungen durch steigende Energiepreise, der Klimawandel und veränderte Kundenbedürfnisse. Gleichzeitig wurde die Bedeutung von Innovation und Nachhaltigkeit für eine zukunftsfähige Entwicklung der Branche betont.
Branche im Wandel
Die Seilbahnbranche sieht sich steigenden Energiepreisen und den Auswirkungen des Klimawandels gegenüber. Schon jetzt werden 80 Prozent der Pisten technisch beschneit, doch mildere Winter erschweren den Betrieb zunehmend.
Erik Wolf, Geschäftsführer des Fachverbandes der Seilbahnen, betonte die Notwendigkeit schnellerer Verwaltungsverfahren, um rasch auf wirtschaftliche und klimatische Veränderungen reagieren zu können.
Auch die zunehmende Internationalisierung war ein wichtiges Thema, da immer mehr Gäste aus Asien und den USA die alpinen Wintersportdestinationen besuchen.
Christina König
Die Vorständin von Snow Space Salzburg sprach über Entwicklungen im Bereich Mitarbeiter.
Preisgestaltung und Attraktivität
Die Frage der Preisgestaltung wurde intensiv diskutiert. Es stellt sich die Frage, wie der Spagat zwischen wirtschaftlicher Rentabilität und leistbarem Wintertourismus für alle Gäste gelingen kann.
Einige Branchenteilnehmer setzen auf Dynamic Pricing, einem flexiblen Preismodell, das je nach Nachfrage und Buchungszeitpunkt variiert. So versucht ein Teil der Branche, Preise für Online-Käufer attraktiver zu gestalten.
Dieser Ansatz bietet bis zu 15 Prozent Ermäßigung und wurde mit gemischten Reaktionen aufgenommen, da Gäste sich zunehmend mit Rabattangeboten und Preisanpassungen auseinandersetzen müssen. Stammgäste und Frühbucher profitieren jedoch von dieser Situation. Zudem könnte Dynamic Pricing eine stärkere Auslastung und höhere Einnahmen generieren.
Nachhaltigkeit und Energieeffizienz
Nachhaltigkeit bleibt im Fokus. Österreichs Seilbahnen gelten als energieeffiziente Transportsysteme, verbrauchen aber angesichts steigender Energiepreise und klimatischer Herausforderungen noch mehr Ressourcen als selbst gewünscht.
Neue CO2-Berechnungstools und ein Leitfaden zur Energieoptimierung sollen die Umweltbilanz der Branche weiter verbessern und langfristig Kosten senken.
Erich Egger
Der Obmann der Salzburger Seilbahnen sprach über die Lage der Salzburger Seilbahnwirtschaft.
Digitalisierung und Innovation
Innovative Technologien, wie ein „One-Stop-Serviceportal“ für Gäste, sollen die Buchungsprozesse erleichtern und das Gästeerlebnis verbessern.
Zudem helfen Bewegungsdatenanalysen und ein modernes CRM-System, Kundenmanagement und Preisstrategien zu optimieren. Das Expertengremium der Tagung betonte die Rolle solcher Technologien, um die Attraktivität und Effizienz der Seilbahnbetriebe weiter zu steigern.
Perspektiven für die Zukunft
Trotz Herausforderungen blickt die Branche optimistisch in die Zukunft. Mit nachhaltigen Strategien, Digitalisierung und einem klaren Fokus auf den internationalen Markt wollen die österreichischen Seilbahnbetreiber ihre Position im alpinen Tourismus langfristig sichern.
Für weitere Einblicke zur strategischen Erfolgslogik im alpinen Raum und zur Rolle von Sehnsuchtsorten im Tourismus, siehe auch den Beitrag „Sehnsüchte und Gegenwelten.“
Franz Hörl
Der Obmann der österreichischen Seilbahnen bedankte sich für die gute Zusammenarbeit mit den Salzburger Seilbahnern.