Management & Tourismus
Was bewegt den Wintertourismus?
Das 2. Medien Forum Zukunft Winter brachte am 14. November 2024 im Tauern Spa Kaprun Branchenführer und Experten zusammen, um Strategien und Perspektiven für die Zukunft des Wintertourismus zu erarbeiten. Im Mittelpunkt standen die Herausforderungen durch den Klimawandel, veränderte Gästeerwartungen und die Bedeutung nachhaltiger Innovationen, um Österreichs führende Rolle im globalen Wintertourismus zu sichern.
Nachhaltigkeit als Leitmotiv
Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler betonte mit dem Motto „Wir können Winter“ die Ambition, Österreich zu einer der nachhaltigsten Winterdestinationen weltweit zu machen. Dabei steht nicht nur der klassische Skisport im Vordergrund, sondern ein ganzheitliches Ökosystem, das Naturerlebnis, Erholung und Aktivität miteinander verbindet.
Österreichs Tourismus überzeugt bereits heute durch ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis und höchste Qualität – eine Basis, die weiter gestärkt werden soll.
Im Fokus stehen dabei nicht nur Wintersport-Enthusiasten, sondern auch neue Zielgruppen, die von Angeboten wie Wellness oder kulturellen Erlebnissen profitieren können. Ziel ist es, ein vielfältiges und nachhaltiges Angebot zu schaffen, das Menschen jeden Alters und jeder sportlichen Aktivität anspricht.
Junge Zielgruppen und digitale Ansprache
Wie Prof. Bernhard Heinzlmaier in einer Studie aufzeigt, spielt die Ansprache junger Menschen zwischen 14 und 29 Jahren eine zentrale Rolle für die Zukunft des Wintertourismus. Diese Zielgruppe sucht nicht nur sportliche Erlebnisse, sondern auch Inspiration und Emotion.
Digitale Kanäle wie TikTok, Instagram und Snapchat sind dabei unverzichtbar. Visuelle Inhalte, die Authentizität und Lebensfreude vermitteln, haben eine größere Wirkung als klassische Textkommunikation.
Das Ziel ist klar: Junge Menschen sollen die Berge nicht nur als Urlaubsziel sehen, sondern als Ort der Erholung und Inspiration.
Ein zentraler Hebel ist die frühe Heranführung an den Skisport. Je früher Kinder und Jugendliche Skifahren lernen, desto stabiler wird ihr Interesse – ein Muster, das sich häufig ein Leben lang fortsetzt.
Eltern nehmen dabei eine zentrale Rolle ein, sei es durch ihre eigene Begeisterung für den Sport oder durch die Unterstützung eines Skischulbesuchs. In Städten wie Hamburg und Wien sorgen Schulen, Vereine oder speziell organisierte Skiwochen dafür, dass junge Menschen Zugang zum Wintersport erhalten.
Prof. Bernhard Heinzlmaier
Der Jugendforscher präsentierte Ergebnisse einer neuen Studie und zeigte, wie junge Zielgruppen für den Wintertourismus begeistert werden können.
Erlebnisvielfalt: Mehr als nur Skifahren
Studien zeigen, dass Wintersporturlaub längst mehr umfasst als Skifahren oder Snowboarden. Ergänzende Aktivitäten wie Schneeschuhwandern, Wellness, kulturelle Veranstaltungen und kulinarische Erlebnisse sind stark gefragt.
Alternative Konzepte, die Wintersport mit anderen Aktivitäten verbinden, sprechen eine breite Zielgruppe an und machen den Urlaub auch für Nicht-Skifahrer attraktiv.
Klimawandel und Innovation als zentrale Herausforderungen
Der Klimawandel stellt die Branche vor Herausforderungen. Wie mehrere Studien zeigen, wird Skifahren in Zukunft verstärkt auf höher gelegene Gebiete und die kältesten Monate des Jahres beschränkt sein. Ohne technische Beschneiung werden viele Skigebiete nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden können.
Dennoch zeigen sich die Gäste realistisch und flexibel: Sie erkennen den notwendigen Wandel an und vertrauen auf die Innovationskraft der österreichischen Tourismusbetriebe.
Nachhaltigkeit wird nicht nur erwartet, sondern zunehmend zur Grundvoraussetzung. Initiativen wie der verstärkte Einsatz erneuerbarer Energien in Skigebieten oder nachhaltige Logistiksysteme unterstreichen, dass Österreich hier eine Vorreiterrolle einnimmt.
Astrid Steharnig-Staudinger
Die Geschäftsführerin der Österreich Werbung sprach über Perspektiven und Strategien für die Zukunft des Wintertourismus.
Die österreichische Skiindustrie: Qualität und Innovation
Österreichs Skiindustrie ist international führend und steht für Innovation, Qualität und Spitzenleistung. Mit renommierten Marken wie Atomic, Blizzard oder Fischer setzt das Land Maßstäbe in der Produktion von Skiern, Bindungen und Skischuhen.
Jährlich werden weltweit Millionen Paare verkauft, und Österreich bleibt als Produktionsstandort ein Vorbild für hochwertige Fertigung.
Gleichzeitig setzt die Branche auf Nachhaltigkeit: Innovative Logistikkonzepte und ressourcenschonende Produktion reduzieren den ökologischen Fußabdruck. Auch der Trend zum Verleih statt Kauf von Ausrüstung unterstreicht den Wandel hin zu einer zukunftsfähigen Wintersportindustrie.
Fazit: Chancen für die Zukunft
Die Herausforderungen im Wintertourismus sind groß, doch die Chancen überwiegen. Österreichs Stärke liegt in seiner Authentizität, seiner regionalen Kultur und seiner Professionalität. Der Schlüssel zur Zukunft liegt in der Kombination traditioneller Werte mit innovativen Ansätzen.
Die Gäste suchen heute mehr als nur Skifahren: Sie wollen Erlebnisse, Entspannung und eine Verbindung zur Natur.
Mit einer diversifizierten Angebotsstruktur, nachhaltigen Lösungen und gezielter Ansprache neuer Zielgruppen ist Österreich bestens gerüstet, auch in Zukunft eine führende Rolle im globalen Wintertourismus einzunehmen.
Zukunft Winter im Fokus
Das 2. Medien Forum „Zukunft Winter“ versammelte Experten und Branchenführer am 14. November 2024 im Tauern Spa Kaprun.