Ausgabe, SI 6/2018, SI-Alpin
Materialseilbahnen für Berghütten
Noch jung am Markt, aber schnell wachsend präsentiert sich der Materialseilbahnenhersteller STOCKER TECHNIK. Vor allem für Ski- und Berghütten hat die Firma Transportlösungen parat.
2010 als Hersteller von Wasserkraftanlagen und Wasserfassungen gestartet, expandiert die STOCKER TECHNIK GmbH derzeit massiv im Sektor Materialseilbahnen. Aus dem Ein-Mann-Unternehmen von Peter Stocker enstand innerhalb von nur acht Jahren eine Firma mit 14 Mitarbeitern – Tendenz stark steigend. Vor allem das Segment der Materialseilbahnen für Ski- und Berghütten wächst, wie das Tiroler Unternehmen mit Sitz in Elbigenalp (Lechtal) bestätigt.
„Als ehemaliger Mitarbeiter eines Seilbahnherstellers war es für mich von den Wasserkraftwerken zu den Materialseilbahnen nur ein kleiner Schritt. Bei der Modernisierung von zahlreichen Alpenvereinshütten mit Trinkwasser- und Solaranlagen, wurde immer öfter auch der Neubau von Materialseilbahnen gefordert“, berichtet Gründer und Geschäftsführer Stocker.
Daher fertigt, montiert und revisiert STOCKER TECHNIK seit 2015 Materialseilbahnen, Werksverkehrsbahnen, Kompaktseilbahnen und Sonderseilbahnen.
„Unsere Seilbahnen helfen beispielsweise beim Material- und Gepäcktransport auf Almhütten, beim Auf- und Abstieg der Hüttenteams oder bei der Beförderung von Baumaterial in exponierte Gebiete“, erklärt Hannes Paulmichl, Projektingenieur bei STOCKER TECHNIK.
Das Leistungsspektrum reicht von Materialseilbahnen mit oder ohne Personentransport bis hin zu Kompaktseilbahnen. Die Firma liefert je nach Bedarf von Einzelkomponenten bis zu schlüsselfertigen Seilbahnen – baut aber auch bestehende Anlagen um und bietet Mietseilbahnen an.
Bisher hat das Unternehmen in nur drei Jahren zwölf Bahnen realisiert – für Alpenvereinshütten, private Behausungen, Almen und Skihütten. Die längste Anlage ist 2,5 Kilometer lang, die höchste Nutzlast liegt bei 500 Kilogramm bzw. zwei Personen.
Erwähnenswert ist zudem die Werkseilbahn für die Regensburger Hütte im Stubaital, die mit einer Kurve konzipiert wurde.
Hohe Eigenfertigungsdichte
„Wir decken dabei den kompletten Lebenszyklus einer Bahn ab, von der Planung über die Projektierung bis hin zur Errichtung und Wartung von Seilbahnen“, sagt Stocker.
Deswegen plant das Unternehmen, die schon jetzt hohe Eigenfertigungsdichte noch weiter zu steigern. Bereits jetzt kommen die wesentlichen Komponenten aus eigenem Hause, wie Seilrollen, Tragseilschuhe, Laufwerke, Abspannung und Rollenbatterien.
„Unser Ziel ist es, alles außer Seil und Steuerung aus eigener Fertigung anbieten zu können“, fügt Paulmichl mit Blick auf die nahe Zukunft hinzu. Diese sieht mit einer geplanten Schlosserei und einer Stützenfertigung vielversprechend aus. ts
Peter Stocker
Geschäftsführer von STOCKER TECHNIK
„Für die kleinen Materialseilbahnen mit ihren geringen Nutzlasten interessieren sich die großen Seilbahnhersteller verständlicherweise kaum. Der Markt für Anlagen zu Berg- und Skihütten ist zu klein, Anbieter gibt es nur wenige. Diese Lücke füllen wir erfolgreich, mittlerweile haben wir schon zwöf Bahnen realisiert.
Unser nächstes Ziel lautet daher, die hohe Eigenfertigungsdichte noch weiter zu erhöhen.“