Planen & Bauen, SI 6/2020, SI-Alpin
Alpenbegrünung aber richtig
Begrünungen, speziell in höheren Lagen, sind nicht immer unproblematisch. Vor allem die schlechten Bodenverhältnisse und extremen Klimabedingungen gegenüber Tieflagen erschweren eine sichere Begrünung.
Diese Faktoren wirken sich vor allem bei der Verwendung einer nicht standortgerechten Saatgutmischung aus. Die Ausbringung von Niederungsarten im alpinen Gebiet bringt zwar einen anfänglich raschen Grüneffekt, jedoch keine dauerhafte Begrünung.
Die Niederungsarten können sich unter den gegebenen Bedingungen nicht etablieren. Alpines Wildpflanzensaatgut hat sich jedoch über Jahrhunderte an die Bedingungen in den alpinen Regionen angepasst und bietet so alle Voraussetzungen für eine langfristige und damit erfolgreiche Begrünung.
Fotos: KÄRTNER SAATBAU
Vorteile von alpinem Wildpflanzensaatgut
Alpines Wildpflanzensaatgut bringt die, für Hochlagenstandorte notwendige Genetik mit, und zeichnet sich gegenüber Tieflandsorten, welche für die landwirtschaftliche Nutzung gezüchtet worden sind, durch ein geringeres Massenwachstum und einen geringeren Pflege- und Düngeanspruch aus.
Wildpflanzensaatgut hat sich über Jahrhunderte sowohl an die Nährstoffverhältnisse als auch an die extremen klimatischen Verhältnisse in den alpinen Regionen angepasst. Daraus ergeben sich auch die Vorteile gegenüber handelsüblichen Sorten.
• Standortangepasste, naturnahe Flächen
• Wiederansiedeln heimischer Pflanzen und damit standortgerechter Vegetation
• Niedrigere Saatgutkosten aufgrund reduzierter Aussaatmengen pro Hektar
• Geringere Folgekosten aufgrund des geringen Nachsaat- und Düngeanspruchs
ReNatura® Alpinmischungen
Sie bestehen zu 100 % aus herkunftszertifiziertem regionalen Wildpflanzensaatgut und haben einen breiten Einsatzbereich für Begrünungen von Wegböschungen, Skipisten, Almflächen etc, aber auch bei Rekultivierungen im Bereich von Kraftwerksbauten oder Lawinenverbauungen.
Die ReNatura® Alpinmischungen sind an die Standortbedingungen im alpinen Bereich, bestens angepasst.
Vorteile:
• Kurze Vegetationszeit
• Extreme Schwankungen der Wasserversorgung
• Hohe Unterschiede in den Tagestemperaturen
• Schlechtere Nährstoffversorgung
• Lange andauernde, komprimierte Schneedecke
• Allgemein niedrige Temperaturen
• Geringe Humusauflage nach Erdarbeiten
Ökologische Wertigkeit der Saatgutmischungen
Die aus Alpinmischungen hervorgehende Vegetation ist aus-dauernd und stabil. Die meisten normalen Handelsmischun-gen ausgebrachten Tieflagenarten, können in der kurzen Vegetationszeit der Hochlagen keine reifen Samen ausbilden. Wildpflanzen dagegen bilden bis in Seehöhen von 2.400 m reifes Saatgut, welches nach dem Entstehen von Bestandeslücken keimen und diese wieder schließen kann.
Düngung und Pflege
Bei Verwendung standortgerechter Saatgutmischungen ist zum Erreichen einer stabilen Vegetationsdecke im Regelfall eine einmalige Düngung zur Aussaat ausreichend. Nur in Ausnahmefällen sind weitere Düngemaßnahmen notwendig. Im Gegensatz zu Beständen, welche sich vorwiegend aus Tieflagensaatgut entwickelt haben, benötigen Bestände aus Alpinsaatgut keine Erhaltungsdüngung.
Zusammenfassung
Bei Begrünungen kommt einer möglichst der Natur entsprechenden Vorgangsweise die größte Bedeutung zu. Das „Schließen der Wunden in der Landschaft“ hat mit standort-gerechtem Saatgut und einer auf dem Standort abgestimmten Begrünungsmethode zu erfolgen.