Digitalisierung & Innovation, SI 4/2021, SI-Alpin
Alpine solution: Skigebiete erfassen, analysieren, planen
Digitale Plattformen für das Infrastrukturmanagement gibt es einige in der Skigebiete-Branche. Meist sind sie sehr spezifisch, indem sie etwa ausschließlich Schneisysteme kontrollieren oder Bahnanlagen verwalten. Andere reichen zwar über ihren eigentlichen Zweck hinaus (beispielsweise Schneetiefenmessung), sind jedoch in ihrer Markenwelt geschlossen und geben keine Daten an Fremdsoftware weiter.
Offen & übergreifend
alpineSOLUTION ist hingegen eine unabhängige Plattform, die andere Programme sowohl anzapfen als auch mit Daten beliefern kann. „Unsere Software unterliegt keiner Firmenpolitik irgendwelcher Zulieferer. Alle Daten gehören dem Kunden, uns nur die Entwicklung“, erklärt Thomas Götz, Abteilungsleiter bei GRÜNENFELDER.
Die bestehenden Programme kommunizieren also über alpineSOLUTION miteinander, zahlreiche Schnittstellen ermöglichen eine große Bandbreite an Themen und Bereichen von Skigebieten.
Ortsbezogen & einfach
Zurzeit umfasst alpineSOLUTION mehrere Themen, nicht nur für Skigebiete sondern auch für Gemeinden, Behörden und Werke, etwa für den Unterhalt von Bike- und Wanderwegen, Spielplätzen und Kunstbauten sowie weiterer Infrastrukturen. Warum genau diese Bereiche?
Weil es sich hier um Themen handelt, die bereits von sich aus eine Geodatenstruktur aufweisen. „alpineSOLUTION ist die erste georeferenzierte Plattform am Markt. Sie arbeitet auf Kartenbasis – und werden. Mit der Dashboard-Funktion werden schließlich die wichtigsten Zahlen und Information dargestellt.
Einsatzgebiete von AlpineSolution:
Erfassung von Infrastrukturdaten, wie Schneeerzeuger, Zäune und Leitungen sowie deren Ortung mittels GPS, Unterhalt von Bike- und Wanderwegen, Sprengstoffmanagement und Erfassung von Sprengungen, Unfalldatenerfassung, Einfache Visualisierung und Durchführung von Kontrollen verschiedener Infrastrukturen wie Schneezäunen, Wegweisern, Snowpark, Brücken und weiterer Kunstbauten. Bilder: GRÜNENFELDER
Übersichtlich und nutzerfreundlich
Dank der Karte sind alle Daten des Skigebiets georeferenziert und auf einen Blick ersichtlich. „Doch die schönste Karte nützt nichts, wenn sie nicht verwendet wird. Daher haben wir die Erfassung und Bewirtschaftung der Daten so schnell und so einfach wie möglich gestaltet. Das Ziel: Eine Benutzerfreundlichkeit wie bei WhatsApp“, sagt Kevin Cavelti, Teamleiter alpineSOLUTION.
Deswegen wird auch jedes Thema kundenspezifisch konfiguriert, wie Cavelti betont: „alpineSOLUTION ist keine standardisierte und vorprogrammierte Software. Es gibt keine überflüssigen Informationen, wir erstellen vielmehr kundenspezifische Lösungen auf Basis der Ideen und Bedürfnisse unserer Kunden.“
Das innovative Schweizer Skigebiet LAAX hat mit ihren Erfahrungen einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, dass sich die Plattform in der täglichen Praxis bewährt.
Zentral & verfügbar
Ein wichtiger Baustein ist der zentrale Cloudgedanke: Wird ein Objekt in der Masterdatenbank verändert, ist diese Anpassung direkt und automatisch in allen Anwendungen sichtbar. Durch ‚das Responsive Design“ werden alle Informationen und Dokumente immer und überall richtig dargestellt – egal ob Laptop oder
Smartphone, egal ob On- oder Offline. Selbst Argument Reality ist in der Beta- Version schon verfügbar. „Mit einem Tablet kann der Schneileiter die Piste abgehen und virtuell die verlegten Rohre sehen“, blickt Götz in die Zukunft. Gespeichert sind die Daten übrigens in einer Schweizer Cloud – mit starken Schutz- und Sicherungsmaßnahmen.
Nachhaltig & rechtssicher
Die Mehrwerte durch alpineSOLUTION sind aber noch zahlreicher. So spart die Digitalisierung der Arbeitsprozesse Papier, sowie mühsame Büroarbeit ein und steigert die Qualität der Prozesse im Infrastrukturmanagement. Anstehende Arbeiten sind übersichtlich sichtbar, erfüllte Leistungen ortsbezogen nachweisbar.
„Durch die Historie in der Cloud können Bergbahnen rechtssicher dokumentieren und vorhandenes Wissen festhalten, importieren und exportieren“, führt Larghi weiter aus. Das hilft etwa bei der Unfallerfassung der Pistenrettung oder bei Fluktuation im Bahn-, Schnei- oder Präparierungspersonal.
Rasch & individuell
Ein weiterer Vorteil ist, dass es zahlreiche frei zugängliche Geodaten gibt – etwa von Behörden und Forschungseinrichtungen – die sich einfach und kostenlos in die eigene Datenbank integrieren lassen. „Grundsätzlich ist alpineSOLUTION schnell implementiert, pro Thema benötigen wir zwei bis drei Tage, Anpassungen ebenfalls fast zeitgleich,“, berichtet Cavelti.
Kunden können sowohl die Bausteine als auch die Laufzeit individuell zusammenstellen. So gibt es etwa Bergbahnen, welche die Plattform „nur“ für ein Bauprojekt nutzen wollen. Andere setzen wiederum auf die digitale Vollversion. Insgesamt nutzen bereits mehrere namhafte Skigebiete alpineSOLUTION in den verschiedensten Stufen und Ausführungen. ts