Seilbahn & Technik, SI-Alpin
Als Skirennfahrer gehören Bergbahnen dazu
Die ganze Skiwelt weiß spätestens seit seinem fünffachen Goldmedaillengewinn an den Junioren-Weltmeisterschaften 2018 um das Potenzial des Schweizer Ski-Hoffnungsträgers. Dass er aber bei den «Profis» ebenfalls so schnell reüssieren würde, hatte selbst er nicht gedacht. Im Interview mit dem Magazin Seilbahnen International erzählt der sympathische Odermatt unter anderem, weshalb das Sponsoring des Seilbahnherstellers Garaventa für ihn eine Herzensangelegenheit ist.
SI: Marco Odermatt, herzliche Gratulation zu zwei großartigen ersten Saisons bei den Profis. Hättest du diesen Einstieg erwartet?
Marco Odermatt: Erwarten durfte ich das nicht. Ich habe mir aber zugetraut, dass ich mich Schritt für Schritt auf das höhere Niveau steigern kann. Gewisse Schritte gingen auch für mich überraschend schnell. Jetzt gilt es diese zu bestätigen.
Wie geht man als junger Fahrer damit um, wenn der Superstar des Skizirkus einen in den Himmel lobt (Hirscher)? Besteht die Gefahr, abzuheben?
Solche Worte motivieren. Gleichzeitig gilt es aber auch zu relativieren. Derzeit steht die Bilanz der Weltcupsiege zwischen Marcel Hirscher und mir: 67 zu 1. Entsprechend gut weiß ich die Leistung von Marcel Hirscher und meine eigene einzuschätzen. Es gibt für mich keinen Grund abzuheben. Ich stehe erst am Anfang meiner Profikarriere.
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Garaventa begleitet mich seit meiner Jugend
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Seit zwei Jahren wirst du auch vom Schweizer Seilbahnhersteller Garaventa gesponsert. Wie ist es dazu gekommen?
Es musste wohl so sein. Garaventa befasste sich damals intern mit dem Gedanken, einen jungen Skirennfahrer als Botschafter aufzubauen, als mein Manager die Firma in einer Art Gedankenübertragung kontaktierte. Beide Seiten waren zuerst etwas über das perfekte Timing verblüfft. Es hat sofort gepasst.
Hat sich dein Interesse für Seilbahnen vertieft seit der Zusammenarbeit?
Das Sponsoring hat mein Interesse an der Firma und ihren Produkten sicherlich noch verstärkt. Als Skirennfahrer gehören Bergbahnen einfach dazu. Es ist für mich ein sehr cooles Gefühl, wenn man mit und dank Garaventa-Produkten an den Weltcupstart gelangt. Die Innerschweizer Heimat ist damit fast immer dabei.
Wie gut kennst du dich bei technischen Themen der Bahnen aus?
Ich bin kein Fachmann, aber durch die Tätigkeit meines Vaters als Bauingenieur bin ich technisch interessiert. Zumal mir mein Vater in der Gondel bereits als Kind die Details und die technischen Raffinessen der Bergbahnen erläuterte. Das Zusammenspiel der Technik begeistert mich bis heute
Was ist dir als Skifahrer wichtig an Bahnen? Müssen sie komfortabel, schnell, unkompliziert sein?
Am Besten alles. Erste Priorität hat im Training und an den Rennen die Unkompliziertheit. Als Spitzensportler muss ich mich stark auf meine Leistung fokussieren, um Erfolg zu haben, entsprechend wichtig ist es, dass das Umfeld – und dazu gehören auch die Bergbahnen – reibungslos funktioniert.