KÄSSBOHRER AUSTRIA: „FUHRPARKMANAGEMENT IST EIN MUSS!“

Peter Soukal, Geschäftsführer von KÄSSBOHRER AUSTRIA GmbH, spricht mit SI über effiziente Revisionen, Fuhrparkmanagement, Trends im Fahrzeugmarkt und Personal.

SI: Mit dem Saisonende kommt die Zeit für Service und Revisionen der Pistenmaschinen. Was sollten Ihre Kunden beachten?

Peter Soukal: Die Wartungsteams sollten vor der Revision schon wissen, welche Ersatzteile sie wahrscheinlich benötigen. Nur durch eine vorausschauende Arbeitsweise wird eine Revision erst effizient. Ein Beispiel: Wenn unsere Kunden in den Sommermonaten bis 14 Uhr bestellen, erhalten sie das Ersatzteil meist schon am nächsten Tag.

Ihr Ziel ist es also, innerhalb von 24 Stunden zu liefern?

Ja. Deswegen setzen wir auch auf Privatkuriere und verlassen uns nicht auf den öffentlichen Versand. Unsere Monteure und Servicetechniker sind ebenfalls innerhalb eines Tages beim Kunden. Bei diesem sogenanten „After Sale“ hilft uns der neue Webshop und das Flottenmanagement massiv.

Sie sprechen von SNOWsat Maintain?

Mit dem neuen Software-Tool behalten wir und unsere Kunden alles im Auge – angefangen bei der Verwaltung bis hin zur Instandhaltung der Fahrzeuge und des Equipments. SNOWsat Maintain umfasst Equipment- und Aufgabenmanagement, Servicehefte, Wartungspläne, technische Informationen, Ersatzteilbeschaffung, Lagerverwaltung und Analysen. Zusammen mit den anderen Funktionen, wie Flottenmanagement, Schneetiefenmessung oder Personalverwaltung, ist SNOWsat ein Muss für jedes Skigebiet, das wirtschaftlich arbeiten will.

Können Sie hier ein Beispiel nennen?

Die Pistenmaschinen werden immer stabiler, die Tendenz zum längeren Einsatz steigt. Teilweise werden die Maschinen erst nach 10.000 Betriebsstunden ersetzt, Die Betreiber müssen aber gleichmäßige Zyklen im Fuhrpark sicherstellen: Wann wird welche Maschine zur Revision fällig? Und wann rentiert sich eine Neuanschaffung?

Generell empfehlen Sie eine Neuanschaffung ab 8.000 Betriebsstunden. Sind Trends im Fahrzeugmarkt erkennbar?

Die Tendenz geht zu starken Maschinen – ihr Anteil liegt bei PistenBully mit Winde bei 98 Prozent. Selbst Solomaschinen werden meist mit viel Leistung ausgeliefert. Der Grund: Der technische Schnee ist hart und kompakt und erfordert kräftige Schubarbeiten. Eine neue Maschine rentiert sich schneller, als manch einer denkt. Ich empfehle, nicht nur auf den Anschaffungspreis zu schauen, sondern auf das ganze Paket mit Restwert, Betreuung, Service, Montage und Ersatzteilversorgung. Hinzu kommen noch zahlreiche weitere Dienstleistungen.

Inwiefern?

Wir reparieren und überholen beispielsweise Hydraulik-Aggregate, Fräsen und Laufketten oder überprüfen Maschinen laut Arbeitsmittelverordnung – kurz AMVO. Selbst Fahrzeugbewertungen und die Organisation von Gebrauchtmaschinen können wir übernehmen.

All diese Dienstleistungen sind sehr personalintensiv.

Tatsächlich sind unsere Mitarbeiter das wichtigste Kapital. Wir haben in den vergangenen fünf Jahren neue Stellen geschaffen und suchen dringend noch nach weiteren Leuten. Sehr gefragt wären Mechaniker für unsere Werkstatt in Kuchl und für den Außendienst, gerne auch gelernte Schlosser. Leider ist der Arbeitsmarkt wie leergefegt, sodass wir seit September 2019 erstmals selbst einen Baumaschinenmechaniker ausbilden. Heuer wollen wir wieder einen Lehrling einstellen, Bewerbungen für diese Ausbildung sind willkommen!

Was können Sie potentiellen Mitarbeitern versprechen?

Unser größter Trumpf ist sicherlich das Arbeitszeitmodell, welches sich seit zwanzig Jahren bewährt hat. Zwar sind im Winter Zwölf-Stunden Tage notwendig, doch im Sommer bieten wir eine Vier-Tage-Woche. Bei 26 sommerlichen Arbeitstagen entspricht das eine ganze Urlaubswoche mehr.
Das Interview führte Thomas Surrer