Ausgabe, SI 3/2018, SI-Alpin
Klenkhart & Partner: Komplettparket für Warth
Von der Seilbahn über Lawinenverbauung bis zum Speicherteich mit Beschneiungsanlage – das Planungsbüro KLENKHART & PARTNER schnürte für das Skigebiet Warth ein Komplettpaket.
Hoin den Büroräumen von KLENKHART & PARTNER stapeln sich die Pläne für das Skigebiet Warth wohl bald bis an die Zimmerdecke – so umfangreich sind die Maßnahmen, welche die Ingenieure am Arlberg begleiten dürfen und durften. Da wäre zum Beispiel die neue Dorfbahn Warth, welche nun einen direkten Einstieg in das Skigebiet Arlberg gewährleistet. Stressfrei – ohne Auto oder Ski- Bus – können die Gäste mit der Gondelbahn vom Ortszentrum ihren Skitag in Angriff nehmen. Die rund 420 Meter lange Aufstiegshilfe in Form einer 8-er Einseilumlaufbahn erfüllt die äußerst wichtige Zubringerfunktion für den Skigroßraum Arlberg und ist eine ideale Ergänzung für das Anfängergelände und den Skischulbereich.
Großer Geländeabtrag
Da es sich bei der Gondelbahn um eine neuwertige Gebrauchtanlage handelt, galt es, neben den technischen auch zahlreiche juristische Hürden zu meistern. So mussten die Planer und ingenieure von KLENKHART & PARTNER zahlreiche Aufgaben im Bereich Raumordnung sowie der Wildbach- und Lawinenverbauung lösen. Die größten Herausforderungen bei dieser wichtigen Infrastruktureinrichtung waren der große Geländeabtrag von über 15.000 Kubikmetern im Talstationsbereich, deren architektonische Einbindung in das Ortsbild von Warth sowie die intensive Abstimmung mit den geplanten Hotelprojekten im unmittelbaren Nahebereich der Talstation. Das Talstationsgebäude selbst wurde als Stahlhalle mit Giebeldach in die umgebung integriert.
Schutzstatus trotz roter Gefahrenzone
Für den Bereich der Bergstation sowie für Teilstücke der Seilbahntrasse galt es, geeignete Lawinenschutzsicherungen zu ergreifen. Durch tiefgreifende technische und temporäre Maßnahmen erzielten KLENKHART & PARTNER für die Objekte, welche sich in der roten Gefahrenzone befinden, den erforderlichen Schutzstatus. Der Talstationsbereich, der von zwei potenten Wildbächen tangiert wird, erhielt entsprechende Verbauungen und ist dadurch ausreichend geschützt. Durch die umsichtige Planung ist es den ingenieuren aus Tirol gelungen, sämtliche offene Bachstrecken benachbarter Fließgewässer sowie wertvolle Biotopbereiche zu erhalten.
Ökologisch und sensibel Beschneien
Das Gebiet der Skilifte Warth – skitechnisch im Kartenverbund mit Schröcken und Lech – gilt zwar als wahres Naturschnee- Paradies, hatte jedoch in den vergangenen Jahren auch mit Schneemangel zum Winterbeginn zu kämpfen.
Daher entschlossen sich die Betreiber, gemeinsam mit den Planungsexperten von KLENKHART & PARTNER für absolute Schneesicherheit zu sorgen. Basierend auf einem schneitechnischen Grundsatzkonzept der Tiroler Planer wurde in Zusammenarbeit mit der Naturschutzabteilung der Bezirkshauptmannschaft Bregenz, sowie der Landesumweltanwaltschaft Vorarlberg ein Projekt in einem ökologisch sensiblen Gebiet entwickelt. Auf 2.020 Metern Seehöhe entstand der Naturspeichersee „Hochalpsee“ mit einem Fassungsvermögen von 170.000 Kubikmetern sowie zwei Für die Talstation mussten 15.000 Kubikmeter abgetragen werden. Pumpstationen mit einer Gesamtleistung von 700 Litern in der Sekunde. Dadurch wird auch die Wasserbereitstellung für den Bereich Schröcken garantiert. insgesamt wurden im Gebiet 18 Kilometer Schneileitungen mit insgesamt 300 Schneischächten verlegt.
Schlagkräftigste Anlage Vorarlbergs
In der abgelaufenen Saison hat die schlagkräftigste Beschneiungsanlage Vorarlbergs ihre Feuertaufe bestens bestanden. im Volleinsatz ermöglichen 104 modernste Propeller-Schnee-Erzeuger flächendeckende Beschneiung. ts