Ausgabe, SI 5/2018, SI-Alpin
Klenkhart & Partner
Das Skigebiet Bergeralm punktet mit einer Kombibahn
Um die Skifahrerströme auf der Bergeralm trotz geologischer Herausforderungen und hoher Windanfälligkeit zu entflechten, plante KLENKHART & PARTNER eine moderne Kombibahn.
Die RBG Berglifte GmbH betreibt in den Gemeindegebieten von Steinach und Gries am Brenner das Ski- und Wandergebiet Bergeralm. Das Skigebiet im Wipptal ist sowohl bei Einheimischen als auch Gästen gleichermaßen beliebt und punktet sehr früh im Winter mit perfekten Pistenverhältnissen, dank der Investition in eine schlagkräftige Beschneiungsanlage.
Seit die Unternehmerfamilie Raffl die Bergbahnen übernommen hat, erfuhr die Freizeitarena im Wipptal eine stete Modernisierung. In den vergangenen Jahren wurden die Zubringerbahn 8EUB Bergeralm, als auch die Wiederholungsbahn 4SB Steinboden errichtet. Zudem wurde die Beschneiungsanlage weiter ausgebaut.
Doppelsesselbahn abgetragen
Im vergangenen Jahr wurde im Skigebiet in eine weitere qualitäts- und sicherheitstechnische Verbesserung investiert. Aufgrund geologischer Probleme im Bergstationsbereich der Doppelsesselbahn Hoher Turm musste die in die Jahre gekommene Doppelsesselbahn abgetragen und durch eine neue Bahn ersetzt werden. Darüber hinaus musste eine Lösung für die Entflechtung der Skifahrerströme im Mittelstationsbereich und eine bessere Anbindung an den wichtigen Skigebietsteil Hochsonnlift gefunden werden.
Diese Aufgabenstellung wurde von den Planern von KLENKHART & PARTNER dank ihres großen Knowhows mit größter Sensibilität umgesetzt. Außerdem musste die Windanfälligkeit des Nösslachjochs in Betracht gezogen werden. Es wurde eine Kombibahn mit 8er Kabinen und 6er Sesseln mit Wetterschutzhaube sowie Sitz- und Kabinenheizung errichtet. Diese neue Anlage wurde auf einer anderen Trasse umgesetzt.
So wurde z.B. die Talstation der Kombibahn optimal an das SB-Restaurant Bergeralm angeschlossen, welches gleichzeitig ausgebaut wurde. Durch die Ausführung eines Kellerbahnhofs konnte eine sehr kompakte Bauweise erzielt werden. Der gewonnene Platz ermöglicht eine bessere Einfahrt in die Talabfahrten. Die Bergstation der neuen Kombibahn wurde ca. 100 Meter höher gelegt.
Sie befindet sich nunmehr knapp unterhalb des Gipfels des Nösslachjoches. Durch diesen neuen Ausstieg wurde einerseits die Nösslachjochabfahrt verlängert und weiter attraktiviert, da man nun gleich direkt und schneesicher zum Hochsonnlift einfahren kann. Durch den Entfall des bisherigen Talstationsbereiches der Doppelsesselbahn ist auch der neuralgische Punkt bei der Einmündung in die Talabfahrt komplett entschärft worden.
Sessel und Kabinen sind beide beliebt
So erleben die Skifahrer eine kreuzungsfreie Abfahrt vom höchsten Punkt bis zur Talstation im Ausmaß von 1.100 Höhenmetern in der Falllinie. Die neue Bahn hat ihre Feuertaufe in der vergangenen Saison bestens bestanden. Auch die Entscheidung, eine Kombibahn zu bauen, hat sich bestätigt, da sowohl Sessel, als auch Kabinen zu gleichen Teilen genutzt werden und es dadurch kaum mehr Anstehzeiten gibt.
Die Ingenieure von KLENKHART & PARTNER zeigten für die Planungs-Projektsteuerung sowie sämtliche Bewilligungsverfahren und Einreichungen (Konzession, Bauentwurf, Wasserrecht, Naturschutz, Forstrecht) verantwortlich. Zusätzlich wurden Sicherheitsanalysen im Hinblick von Wald- und Naturgefahren durch KLENKHART durchgeführt und abgewickelt.