Bank kauft Kleinskigebiet

Ein ungewöhnlicher Investor sichert den Wintersport am Unternberg im deutschen Ruhpolding. Die Volksbank Rosenheim nimmt der Gemeinde Ruhpolding das chronisch defizitäre Skigebiet ab.

Sponsoring statt Kredite: Wie die Süddeutsche Zeitung und das Traunsteiner Tagblatt berichten, übernimmt die Volksbank Rosenheim das Ruhpoldinger Kleinskigebiet auf dem 1.425 Meter hohen Unternberg.

Eine Doppelsesselbahn, zwei Schlepplifte, zwei Kilometer Pisten und sogar eine für FIS Slalomrennen zugelassene „Kristallabfahrt“ zählt das Skigebiet, das für die Ausbildung von Nachwuchsportlern und für Feierabendfahrten der Bevölkerung hohen Wert besitzt.

Leider steht das kommunale Skigebiet schon lange in den roten Zahlen. Zwar konnte das Defizit in den vergangenen Jahren etwas gedrückt werden.

Doch der Trend zu nicht zahlende Tourengehern und die teure technische Beschneiung auf niedrigem Höhenniveau, machten zu schaffen. Im Zuge der Corona-Krise hat der „Verein zur Unterstützung des Skiliftbetriebs“ sich sogar dazu entschieden, die Maschinen gar nicht mehr anzuwerfen.

Investitionen in Millionenhöhe geplant

Mit der Übernahme durch „Meine Volksbank Raiffeisenbank“ aus Rosenheim soll es nun wieder voran gehen. Über die Kaufsumme wurde Stillschweigen vereinbart.

Große Gewinne werde die Bank zwar nicht machen, aber ein reines Sponsoring soll der Kauf auch nicht sein, so Vorstandsvorsitzender Wolfgang Altmüller. Für das Kreditinstitut sei es eine andere Form von Rendite, wenn dadurch positiv über das Unternehmen gesprochen werde.

Altmüller schob nach, dass mit dem Projekt eine schwarze Null zu erreichen sei. Dazu hat die Bank ein 14 Hektar großes Areal gekauft und will nun die Schlepplifte und die Beschneiung modernisieren. Für die nähere Zukunft seien Investitionen in deutlichen Millionenbeträgen vorgesehen, so Altmüller.

Die kommende Saison wird noch mit den bestehenden Anlagen bestritten, im ersten Schritt danach werde sich die Bank dann um den unteren Bereich kümmern, im zweiten Schritt um den oberen Bereich

Ein Ziel sei es, den oberen Bereich mit der anspruchsvolleren Piste zu reaktivieren, so Altmüller. Momentan würden bereits die Grabarbeiten zur Alm genutzt, um gleich eine zusätzliche Wasserleitung mit zu verlegen.

Falls sich zeige, dass eine Beschneiung des oberen Bereichs zielführend wäre könne auch ein Speichersee angelegt werden, der wiederum im Sommer als Badesee dient.