Management & Tourismus, SI 6/2020, SI-Alpin
Dank transparentem Gehaltssystem
Die Gründe für die Einführung eines neuen Entlohnungssystems waren aus Sicht des Hoteldirektors Mario Pabst eindeutig. Er wollte die Mitarbeiter motivieren und versucht mit dem neuen System dem Fachkräftemangel den Kampf anzusagen.
Fairpay
Jeder Mitarbeiter im Dachsteinkönig Familux Resort erhält ab sofort in seiner Lohngruppe dasselbe Grundgehalt, welches durchgängig über dem Kollektiv liegt. Für jene, die ihre eigene Wohnung unterhalten, gibt es einen Zuschlag von 200 Euro, weitere 100 Euro kommen als Treueprämie alle zwei Jahre dazu. Es gilt ein und dasselbe Prinzip, ausnahmslos vom Tellerwäscher bis zum Manager, klar und transparent nach skandinavischem Vorbild.
„Die gängige Praxis in der Branche führte oft zu Neid und Missgunst. Wir bezahlen mit dem NewPay Modell alle gleichberechtigt, unter Berücksichtigung ihrer Lebensumstände und des betrieblichen Erfolgs“, so Pabst.
Als gehobenes Hotel für luxuriösen Familienurlaub hatte das Dachsteinkönig Familux Resort bei der Konzeptentwicklung u.a. den Wert kompetenter, langjähriger Mitarbeiter und die anhaltende Diskussion über fehlende Fachkräfte im Blick. „Wir wollen Vorbild für eine neue Entlohnungskultur sein. Wertschöpfung entsteht durch Wertschätzung, da muss man Mitarbeiter genauso wichtig nehmen wie den Gast“, kommentiert Geschäftsführer Florian Mayer.
Zudem unterstützt das Hotel Mitarbeiter bei der Wohnungssuche, über-nimmt bei Bedarf die Kaution, stellt einen Übersiedelungstransport sowie einen Haustechniker zur Verfügung.
Durch diese Form der Entlohnung soll der Mitarbeiteranteil, der sich im Dachstein Salzkammergut fix niederlässt, deutlich gesteigert werden. Hoteldirektor Mario Pabst stellt in Aussicht, dass bis Ende 2021 zwei Drittel seiner Leute in der Nähe wohnen, leben und damit die Welterberegion dauerhaft stärken.
Ausblick
Dank ganzjähriger Auslastung, jährlich wachsender Umsätze und einer Warteliste für freiwerdende Stellen kann sich der Dachsteinkönig das mutige Innovationsprojekt leisten. Rund eine halbe Million Euro wird es kosten, bevor ab dem 3. Jahr der Erfolg geerntet werden kann. Befürchtungen, dass Mitarbeiter den Schritt missbilligen, oder nicht mittragen könnten, haben sich bislang nicht bewahrheitet.