Management & Tourismus, SI-Alpin
Destination Alpbachtal setzt auf neue Strategie
Erfreulich sei laut Markus Kofler, dass man bei der Entwicklung der Marke Alpbachtal genau richtig lag. „Wir haben die Marke Alpbachtal sowie die Strategie der Region vorausschauend geplant“, sagt der Tourismusdirektor des Destination. Dies bestätigt auch das kürzlich vorgestellte Konzept „Der neue Tiroler Weg“ der Tirol Werbung.
Im Juli 2019 gaben der frühere Vorstand und Aufsichtsrat des Alpbachtals eine detaillierte Markenanalyse in Auftrag. Der zufolge wurden konkrete Handlungsfelder und Leitlinien erarbeitet. Zur Hauptzielgruppe zählen die „aktiven Selbstverwirklicher“ – also Gäste, die qualitätsbewusst und naturverbunden sind.
Zusammengefasst steht ein Zurückbesinnen auf das authentische Urlaubserlebnis und Nachhaltigkeit im Mittelpunkt des Markenprozesses. Trotzdem gelingt der Destination der Spagat zwischen Tradition und digitalem Zeitgeist.
SEPP – der digitale Urlaubsbegleiter
„In den letzten Jahren haben wir zahlreiche Maßnahmen zur Digitalisierung umgesetzt“, sagt Kofler.
Vom Live-Chat auf der Webseite, bis zu „SEPP“, dem digitalen Urlaubsbegleiter, dem neuen Buchungssystem von Feratel oder etwa dem Ausbau der digitalen Zusammenarbeit mit der Nachbarregion Wildschönau und den Bergbahnen.
Gäste erhalten viele Vorteile der digitalen Welt. „Das ermöglichen wir unseren Gästen durch digitale Devices, die in Zukunft Standard sein werden“, meint der Marketingleiter Michael Mairhofer.
Damit auch die Vermieter der Destination nicht auf der „digitalen Strecke“ bleiben, wurde mit dem Vermietercoach eine direkte Anlaufstelle für Fortbildungsmaßnahmen geschaffen.
Stärkung der heimischen Betriebe
Neuerdings erhält die ganze Produktvielfalt im Alpbachtal einen neuen Auftritt. „Die Themenkreise Kultur und Kulinarik haben wir neu erarbeiteten und auf dem Präsentierteller ins Netz gestellt“, sagt Kofler.
In detaillierter Recherche wurden die zahlreichen Bauernläden, Ab-Hof-Hersteller, Käser und Schnapsbrenner erfasst. Auf der Webseite der Region findet man heute nahezu alle regionalen Produkte und Anbieter. Zur Stärkung der heimischen Betriebe wurde nun auch der „Alpbachtal Gutschein Shop“ ins Leben gerufen.
Auf der Webseite können Gäste wie Einheimische ihren individuellen Gutschein erstellen und diesen verschenken. Die Gutscheine können bei Partnerbetrieben in der ganzen Region, etwa bei Restaurants, Unterkünften und Shops sowie bei den Alpbachtaler Bergbahnen eingelöst werden.
Nachhaltigkeit und ökologische Betriebsführung
Nachhaltiger Tourismus geht weit über das Thema der Mobilität hinaus. Mit dem Congress Centrum Alpbach und seinem Green-Meeting-Konzept sei man bereits Vorreiter. Dieses Segment soll weiter ausgebaut werden.
„Die Tourismusregion soll die größte Dichte an umweltzertifizierten Beherbergungsbetrieben Österreichs erhalten“, sagt Kofler. Jeder der knapp 600 Vermieter der Region können sich verstärkt im Umweltschutz engagieren. Sei es die thermische Sanierung bis zu elektronischen Ladestationen.
Als Partner der Klimaenergie Modell-Region „KEM“ sollen solche Projekte vorangetrieben werden. Mit „Klimacent“ ist ein weiteres Projekt der KEM in Ausarbeitung, bei dem CO2-Abgaben in regionale Klimaprojekte fließen werden.
Ausbau von Elektroladestationen
Ein regionales Gesamtkonzept für Elektroladestationen steht jetzt auf dem Programm. „Unser Ziel ist, ein regionales Gesamtkonzept für den Aufbau einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur zu entwickeln“, sagt Kofler.
Eine Bestandsanalyse ergab, dass aktuell ein Bedarf von mindesten 90 für e-Bikes und 60 Ladepunkten für e-Autos besteht. Teilgenommen hatten 50 Betriebe sowie die Gemeinden der Region.
Bis Ende des Sommers soll ein regionales Gesamtkonzept mit KEM Alpbachtal umgesetzt werden, um die Lücken für die Elektromobilität zu schließen.