1957 ist die Kabinenbahn in St. Gilgen am Wolfgangsee mit ihren charakteristischen roten und gelben Gondeln in Betrieb gegangen. Sie war eine der weltweit ersten Zwei-Seil-Umlaufkabinenbahnen und hat während der 62 Jahre ihres Betriebs unzählige Gäste über die Strecke von knapp drei Kilometern und 900 Höhenmeter auf das Zwölferhorn befördert.

„Nach über 60 Jahren ist die Konzession abgelaufen. Eine Sanierung der Anlage war aufgrund der behördlichen Auflagen nicht möglich. Somit war für uns Techder Weg zum Neubau gleich von vornherein klar,“ berichtet Klaus Markat, Geschäftsführer der Zwölferhorn Seilbahn.

Neubau mit modernster Technik

Auf die Seilbahn zu verzichten, kam nicht in Frage. Ist doch die Fahrt auf das Zwölferhorn mit dem spektakulären Blick auf die Seen im Salzburger Land eine der touristischen Hauptattraktionen. Deswegen waren alle Beteiligten froh, dass ein Investor gefunden wurde, der für
Ersatz der Zwölferhornbahn gesorgt hat.

Sechs Jahre dauerte das Ringen bis man alles für die neue Konzession zusammen hatte. Wie bei fast allen Seilbahnen verläuft nämlich auch die Strecke der „Hörndl“- Bahn über mehrere Grundstücke. Für die neue Konzession mussten also mehr als 30 Grundbesitzer, wie schon vor über 60 Jahren, ins Boot geholt werden.

„Alleine kann man so ein Projekt einfach nicht umsetzen. Es war zwar eine anstrengende Zeit, aber dennoch sehr schön zu sehen, wie groß der Zuspruch für die neue Anlage bei den Leuten war,“ berichtet Markat von der Anfangszeit. Nach dem Motto: Wenn neu dann gleich richtig!

Wurden mit dem Bau auch zahlreiche Verbesserungen vorgenommen, so stand es schon zu Beginn außer Frage, dass in Zukunft die Leute mit
möglichst viel Komfort auf den Berg gebracht werden sollen. „Wir wussten wir wollen die modernste Technik für unsere Seilbahn und somit war für uns klar mit
welchem Seilbahnhersteller wir zusammenarbeiten wollen.“

Gerade bei historischen Bahnen, wie dem Zwölferhorn, ist es immer schwer die Balance zwischen modernster Technik und Nostalgie zu finden. Doch beim Neubau in St. Gilgen scheint dies gut geglückt. So hat man sich einerseits dafür entschieden, die typischen Kabinenfarben gelb und rot auch für die neuen CWA Kabinen zu übernehmen.

Außerdem gehören die langen Wartezeiten bei der Auffahrt der Vergangenheit an, trotzdem achtet man darauf den Berg nicht zu überlasten. „Uns ist es wichtig, dass sich jeder am Zwölferhorn wohlfühlen kann. Wir wollen mit der neuen Anlage keine Übervölkerung des Bergs, sondern ein entspanntes Angebot für alle Besucher,“ so Markat.

Farben mit Tradition

Dass die Begeisterung für die Seilbahn in St. Gilgen nach wie vor ungebrochen ist, sah man bereits beim Seilbahnflohmarkt im Herbst. Hier wurden Teile der alten Seilbahn sowie Schilder und Bilder der Anlage mit großem Erfolg versteigert. Jetzt kommen Seilbahnfans im neuen Shop direkt bei der Talstation auf ihre Kosten.

Das neue Stationsgebäude wurde so designt, dass es sich auch vom Blick der Seilbahn aus harmonisch ins Ortsbild einfügt. Zusätzlich sorgten einige Modernisierungen für noch weiteren Zuspruch für die Bahn.

Die geringe Geräuschbelastung der D-Line freut vor allem die Anrainer und die neuen geräumigen Kabinen ermöglichen das problemlose Mitnehmen von Kinderwagen und Co. auf den Berg.

Das Zwölferhorn ist ein beliebter Ausflugs- und Sportberg, die deutlich größeren Kabinen erlauben nun auch ein breiteres Sportangebot. Denn wenn es für die Wanderer und Paragleiter doch einmal zu anstrengend wird oder das Wetter umschlägt, kann man immer auf die Seilbahn zurück greifen. Auch der große Wunsch nach einem barrierefreien Zugang konnte mit der neuen Anlage von DOPPELMAYR/ GARAVENTA erfüllt werden.