Es brennt nachhaltig der Hut – auch wenn es regnet!

Gedanken von Tourismusexperte Wolfgang Eder zum Thema Nachhaltigkeit...

Irgendwie hab ́ ich den Eindruck „es brennt die Welt“ und keiner von uns geht hin! Außer ein paar österreichischen Feuerwehrleuten in Griechenland. Wundert mich auch nicht wirklich. Uns sitzt der alltägliche Covid Schrecken noch nachhaltig in den Knochen und da kannst du es nicht wirklich verübeln, wenn das St. Floriani Prinzip „Heiliger Sankt Florian / Verschon’ mein Haus, zünd’ and’re an!“ fröhliche Urständ feiert.

Und dann kommt der Regen, löscht das Feuer und bringt so nebenbei Überschwemmungen und wieder Zerstörung mit – nicht nur gerade in der Türkei oder in Deutschland, nein, auch die „Insel der Seligen“ ist betroffen.

Massiv und nachhaltig. „Pinzgauer Lokalbahn: Zehn Millionen Euro Schaden, monatelange Sanierung“ – nur als ein Auszug aus einer Bilanz des Schreckens – gespeist aus jahrzehntelangem Floriani Prinzip, Bodenversiegelung, millionenteuren Flussbegradigungen und und und. Wir alle waren nur allzu gerne überzeugt, dass technische Lösungen die Lösung sind und auf Dauer sein werden.

Wolfgang EDER

& Friends sind MOUNTAIN. EXCELLENCE

Nachhaltig bequem halt und welch ein nachhaltiger, unbequemer Irrtum! Und jetzt? Na ja, mit dem E-Auto alleine wird es halt auch nicht getan sein. Oder mit Appellen an die Politik auch wenn die offensichtlich den Ernst der Lage noch immer nicht wirklich wahrhaben wollen!

Schließlich sind Themen wie ein eigener ORF Intendant oder die Abschiebung von Flüchtlingen nach Afghanistan nachhaltig wichtig! Aber ernsthaft: Wir leben in CHANGE Zeiten! Altes verschwindet, verliert an Bedeutung, Neues entsteht, begleitet uns in die Zukunft.

Und in diesem Veränderungsprozess ist der vielstrapazierte Begriff der Nachhaltigkeit ein zentraler Wert, ein zentrales Ziel – und eine Riesenchance für den alpinen Tourismus. Was wir unbedingt und raschestens erreichen müssen ist eine durchgängige, auf Dauer ausgelegte Orientierung an nachhaltigen Zielen und die konsequente Umsetzung von entsprechenden Maßnahmen.

Wir als alpiner Tourismus haben die Kraft, die Energie und das Potential eine Vorreiterrolle in Sachen Nachhaltigkeit zu übernehmen, diesen Leadership auch dauerhaft zu erhalten und so u.a. die politischen Rahmenbedingungen dahingehend mit zu beeinflussen!

Und: Das Narrativ des alpinen Tourismus nachhaltig zu verändern, zukunftsorientiert zu gestalten und unsere Gäste so den alpinen Raum als eine zukunftsfitte, ökologisch und soziale „Insel der Seligen“ erleben zu lassen!

Mittlerweile gibt ́s im Tourismus fantastische Initiativen und Vorreiter! Die brauchen und verdienen Follower, Unterstützer und Nachahmer. Das Tun also wird zur Aufgabe und Herausforderung für uns alle im Tourismus! Rasch, klug, nachhaltig und konsequent!