Seilbahn & Technik, SI-Alpin
Gleich zwei neue Anlagen am Arlberg
Die Zugerberg- und die Madlochbahn sowie die dazugehörenden Skiabfahrten sind jedem begeistertem Wintersportler wohlbekannt. Im Skigebiet von Lech Zürs am Arlberg sind sie auch als Verbindungsbahnen zwischen Lech/Oberlech, Zürs und Zug von zentraler Bedeutung. Nach mehr als 50 Dienstjahren treten die beiden Sessellifte nun ihren verdienten Ruhestand an.
Ersetzt werden sie ab der Wintersaison 2021/22 von zwei top-modernen Bahnen, welche die Skifahrer noch rascher, komfortabler und ohne Wartezeiten auf den Berg bringen werden. Die Bauarbeiten werden in den Sommermonaten durchgeführt und werden Anfang Dezember 2021 abgeschlossen sein.
Wer ab dann die legendärste Skirunde der Alpen, den Weißen Ring oder auch die längste Skirunde der Alpen, den RUN of FAME, absolviert, wird die neuen Anlagen selbst testen können.
Zugerbergbahn: Großer Mehrwert für Wintersportler und für die Landschaft
Bei der neuen Zugerbergbahn handelt es sich um eine 10er-Kabinen-Umlaufbahn mit Panoramafenstern, welche die bisherige Fahrtzeit halbiert – weniger als fünf Minuten benötigt die neue Bahn für die 1.460 Meter zwischen der Station in Zug und der auf 2.105 Meter gelegenen Bergstation bei der Skihütte Balmalp.
„Mit der neuen Zugerbergbahn konnte ein für den Weißen Ring wichtiges Nadelöhr auf den höchsten technischen Stand gebracht werden“, freut sich Christoph Pfefferkorn, kaufmännischer Leiter der Skilifte Lech, „und dank der perfekten Taktung mit der ebenfalls neuen Madlochbahn können Anstehzeiten nunmehr effektiv vermieden werden.“
Die Bergstation sowie der Gondelbahnhof der Talstation sind komplett unterirdisch angelegt. Diese Bauweise ist gleich in mehrfacher Hinsicht von Vorteil. So trägt sie nicht nur erheblich zum einmaligen Landschaftsbild und zum Naturschutz bei, sondern verfügt auch über eine deutlich verringerte Windangriffsfläche.
Weiters ermöglicht sie eine effiziente Raumnutzung, wie Mag. Christoph Pfefferkorn erklärt: „Der Platz wurde optimal genutzt. Auf dem unterirdischen Gondelbahnhof der Talstation entsteht auf diese Weise ein weiteres Haus für 36 Seilbahn-Mitarbeiter, die jeden Morgen mit der Zugerbergbahn zur Arbeit fahren können.“
Einen weiteren Pluspunkt bietet der neue, unterirdische Zugang zur Skihütte Balmalp. Über diesen gelangen auch Gäste ohne Ski(bekleidung) direkt zu Events und Festlichkeiten, die dank der Nachtfahrgenehmigung künftig auch abends stattfinden können.
Madlochbahn: Mehr Komfort und Sicherheit im Angesicht der Sieger des Weißen Ring-Rennens
Nach über 12,5 Millionen Fahrten wird die Madlochbahn durch eine komfortable 6er-Sesselbahn mit Sitzheizung und Wetterschutzhauben ersetzt, welche Wintersportler in nur 5 Minuten zur Bergstation aufs Madlochjoch auf 2.446 Meter Seehöhe bringt. Als Verbindungsbahn zwischen Zürs und Lech leistet sie einen erheblichen Beitrag zum grenzenlosen Skivergnügen, dem sich Ski Arlberg als Österreichs größtes Skigebiet voll und ganz verschrieben hat.
Die beiden neuen Stationen werden freistehend ausgeführt und mittels moderner und leichter Stahl-Glas-Konstruktion überdacht. Die Talstation wird auf die gegenüberliegende Seite des Sees versetzt.
Dies hat in erster Linie sicherheitstechnische Gründe, wie Ing. Philipp Zangerl, Vorstandsvorsitzender der Ski-Zürs-AG, erklärt: „Durch die Versetzung der Talstation wird die Zufahrt zur neuen Bahn erheblich erleichtert und gleichzeitig eine Engstelle entschärft.“ Zudem wurde im Bereich der Bergstation die Lawinensicherung weiter ausgebaut.