Planen & Bauen, SI 2/2021, SI-Alpin
ILF Consulting engineers – Technik und Umwelt
Umweltaspekte nehmen bei der Umsetzung von Projekten in Skigebieten eine immer wichtigere Rolle ein – sowohl in der öffentlichen Wahrnehmung als auch bei den aufwändigen Behördenverfahren. Um dieser Tatsache gerecht zu werden und Projekte zeitnah umsetzen zu können, verfolgt ILF Consulting Engineers eine interdisziplinäre Projektabwicklung in drei Schritten. Der Erfolg dieses Ansatzes zeigt sich beispielhaft am Projekt für den Speicherteich Rosswald in Saalbach- Hinterglemm.
Denn nicht nur dort hat ILF es sich zur Aufgabe gemacht, ökologischen Themen bei technischen Projekten noch nachdrücklicher eine Stimme zu geben. Projekte werden unter Einbeziehung aller entscheidenden Aspekte umsetzbar gemacht – das ist die Herausforderung, welcher sich die ILF-Fachexperten aus den Bereichen Technik und Umwelt seit nunmehr 35 Jahren stellen. Die Erfahrung zeigt: interdisziplinäre Planung in drei Schritten ist der Schlüssel für ein erfolgreiches Skigebietsprojekt.
1. Schritt – Ökologische Fachexpertise in frühen Planungsphasen
Die frühe Einbindung der Umweltexperten und die resultierende parallele Abstimmung zwischen Bauherrn-, Technik- und Umweltvertretern ermöglicht dem ILF-Planungsteam eine äußerst effiziente Projektbearbeitung. Die Umweltexperten unterstützen die Technikexperten mit Fachwissen in den Bereichen Flora und Fauna, Klimawandel und Sozialverträglichkeit.
So wird das Projekt unter Berücksichtigung von „No-Go-Areas“ und anderen schützenswerten Bereichen entwickelt. Dabei wird auf lokale Anforderungen und inter- nationale Standards gleichermaßen Rücksicht genommen. Dieser integrative Planungszugang stärkt auch die Projektakzeptanz in der Bevölkerung.
Infrastrukturprojekte in Skigebieten sind spätestens seit der medienwirksamen Platzierung kritischer Äußerungen von Projektgegnern in der öffentlichen Diskussion angekommen. Die Experten von ILF binden alle relevanten Stakeholder und Interessenvertreter in die Projektplanung ein und begleiten die Öffentlichkeitsbeteiligung entsprechend den Projekterfordernissen.
„Unser Fokus liegt bei allen Projekten stets auf dem wirtschaftlichen Nutzen, der Bewilligungsfähigkeit sowie der öffentlichen Akzeptanz. Beim Projekt für den Speicherteich Rosswald haben wir gesehen, dass die frühe Einbindung der jeweiligen Fachexperten den Erfolg unserer Projekte garantiert.“
2. Schritt – Entscheidender Meilenstein – behördliche Bewilligung
Weil es für eine Bewilligung nicht ausreicht, nur in Sachen Technik vorausschauend zu planen, ist ein iterativer Prozess mit Abstimmungen einzelner Fachexperten und Behördenvertreter erforderlich.
So werden beispielsweise Flächeninanspruchnahmen durch Ökologen hinsichtlich ihrer technischen Notwendigkeit hinterfragt und mit Technikplanern, Bauherrn und Behörden in mehreren Diskussionsrunden optimiert. Die so erzielten Ergebnisse fanden beim Speicherteich Rosswald nach dreijähriger Vorbereitung im Jahr 2019 als Teil der Einreichunterlagen Eingang in die ökologische Begleitplanung.
Einem Eingriff von ca. 10 Hektar stehen nun Ausgleichsflächen von ca. 16 Hektar gegenüber. Der seit Jahren gelebte iterative Planungsansatz führt zu hoher Projektqualität und zu erfolgreichen Bewilligungsverfahren. Der positive Bewilligungsbescheid für das Projekt mit dem Speicherteich Rosswald wurde im Jahr 2020 ausgestellt.
„Unser gesellschaftliches und ökologisches Management in Projekten zielt darauf ab, einen Mehrwert für Mensch und Umwelt zu generieren. Gemeinsam mit dem Bauherrn führen wir technisch hochstehende, wirtschaftlich sinnvolle sowie ökologisch ausgereifte Leuchtturmprojekte zur Realisierung.“
3. Schritt – Bedachtsame Umsetzung mit gegenseitigem Vertrauen
Hand in Hand lautet der Leitspruch der Technik- und Umweltexperten von ILF, wenn es um die Umsetzung geplanter und bewilligter Projekte in Skigebieten geht. In einem engmaschigen Zeitraster werden Baustellenbesprechungen zur technischen Unterstützung der örtlichen Bauüberwachung mit der behördlich bestellten ökologischen Bauaufsicht kombiniert.
Das so in den vorangegangenen Projektschritten geschaffene Vertrauensverhältnis zwischen allen Beteiligten trägt nun Früchte, die behördlich bestellte ökologische Bauaufsicht kann in den meisten Fällen von ILF übernommen werden.
So ist sichergestellt, dass die mit den Bauherrn, Öffentlichkeitsvertretern und Technikplanern gefundenen ökologisch optimalen Lösungen zusammen mit den behördlich vorgeschriebenen Maßnahmen reibungslos umgesetzt werden.
Bei der zweijährigen Umsetzung des Speicherteichs Rosswald mit Baubeginn im Jahr 2020 wird diese Rolle von Franz Kircher, ILF-Abteilungsleiter für Umwelt- und Behördenmanagement, wahrgenommen. Die gesamte erforderliche Korrespondenz mit Baufirmen und Fachbehörden läuft dabei über den bestellten ILF-Experten.
Abschluss findet der dritte Schritt in einer lückenlosen Dokumentation des Baufortschritts und einem langjährigen Monitoring. Dies dient zum einen den Fachbehörden zur Kontrolle, zum anderen den Skigebietsbetreibern zur Vertrauensbildung: Transparenz in Planung, Bewilligung und Umsetzung bildet die nötige Vertrauensbasis zwischen allen Projektbeteiligten für aktuelle und künftige Skigebietsprojekte.