Klenkhart sichert Stubais Pisten

Der Stubaier Gletscher setzt weiter auf technische Investitionen. Die Beschneiungsanlage mit Speicherteich und Rohrtunnel wurde nun erneut ausgebaut, damit Schneedepots möglich werden.

Gemeinsam mit KLENKHART & PARTNER hat das Skigebiet Stubaier Gletscher in den vergangenen Jahren einen neuen Speicherteich realisiert sowie die Beschneiungsanlage modernisiert und ausgebaut.

Das Team rund um die Ingenieure Christian Weiler und Manfred Salcher verstehen es perfekt, technische, wirtschaftliche und ökologische Aspekte in die gesamte Planung miteinzubeziehen und genießen daher in Fachkreisen einen exzellenten Ruf.

Speicherteich und Pumpstation

Die erste Beschneiungsanlage wurde vor über 30 Jahren errichtet und war in die Jahre gekommen, außerdem veränderten sich die Rahmenbedingungen ständig.

In den vergangenen Jahren hat KLENKHART & PARTNER eine sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch vertretbare Lösung für eine neue bzw. erweiterte Beschneiungsanlage entwickelt.

Das Herzstück dabei bilden der neue Speicherteich Gamsgarten II inklusive einer neuen Pumpstation. Zusätzlich wurde das gesamte Schneileitungsnetz auf einen aktuellen Stand gebracht – das heißt der Austausch von alten Rohren.

Mit Bedacht auf die Leistungsfähigkeit der neuen Anlage kamen auch angepasste Leitungsdurchmesser zum Einsatz. Darüber hinaus wurde eine Druckerhöhungsanlage gebaut.

Der Speicherteich Gamsgarten II am Stubaier Gletscher.

Die Bauarbeiten begannen im Sommer 2022. Im Bereich des Gamsgarten entstand auf einer Höhe von 2.650 Metern ein rund 308.000 Kubikmeter fassender Speicherteich, eine Pumpstation und – einzigartig in diesem Bereich – ein innovativer Rohrtunnel (Kollektorgang) zwischen der Pumpstation und dem Entnahmebauwerk, 25 Meter unter der Dammkrone.

Das Gesamtspeichervolumen aller Speicherteiche vergrößerte sich damit auf insgesamt 440.000 Kubikmeter. Die Pumpstation verfügt über eine Leistung von 1.050 l/s, was sich aus der Pumpleistung von 750 l/s und dem Eigendruck zusammensetzt.

Innovativer Rohrtunnel

Ein absolutes Novum stellt dabei der Kollektorgang zwischen der zweigeschoßigen Pumpstation und dem Entnahmebauwerk im Speicherteich dar. Der 90 Meter lange Tunnel erlaubt es, die zahlreichen Leitungen schnell und einfach zu kontrollieren.

Bei der klassischen Bauweise wären die Rohre dagegen im Erdreich verschüttet und nicht mehr zugänglich. Um auch für das Hangwasser gerüstet zu sein, ist der Speichersee doppelt abgedichtet und die entsprechenden Rohre werden gemeinsam mit den Entnahmeleitungen und den Kontrolldrainagen durch den Kollektorgang geführt.

Das gesamte Aushubmaterial konnte am Gletscher bestens verwertet werden. So wurden Pistenbereiche, die durch den Gletscherrückgang ein anderes Niveau erhielten, ideal aufgefüllt. Der Pistenbau ermöglichte eine Wiederherstellung von leicht bis mittel geneigten Abfahrten.

Die Rohre

für den Speicherteich Gamsgarten II verlaufen in einem Tunnel.

Harmonische Integration

Überhaupt ging es bei diesem Projekt darum, die bestehende Infrastruktur an die neuen Gegebenheiten anzupassen. Auch optisch wurde der neue Teich perfekt in das Umgebungsgelände eingepasst.

Durch Schneeschmelze und Niederschlag gelangt künftig viel Wasser zurück in den natürlichen Kreislauf, sprich in den neuen Speicherteich. Der Speicherteich und die neue Pumpstation Gamsgarten II sind die zweite Wintersaison in Betrieb, der Ausbau hat sich bestens bewährt.

Bessere Schneeproduktion

Im vergangenen Jahr 2024 haben die Projektpartner die Druckerhöhungsstation Rotadl anlagentechnisch ausgebaut. Gleichzeitig erfolgte die Verlängerung der Schneileitung bis zur Bergstation der Rotadlbahn auf 3.000 Metern.

Entlang dieser Leitung wurde die Möglichkeit zur Depotbeschneiung geschaffen. Die Verantwortlichen rüsteten zudem zwei Schneischächte mit mehreren Zapfstellen aus, dadurch bietet sich an diesen Stellen die Möglichkeit mit jeweils insgesamt fünf Schneeerzeugern große Mengen an Schnee zu produzieren, welcher in Schnee-Depots gelagert wird.

Die Depots in dieser Höhe ermöglichen einen frühen Saisonstart in der jeweils nächsten Wintersaison, sie sind die Schnee-Garantie für die Wintersportler und die zahlreichen Trainingsgruppen.

Darüber hinaus ist es dem Skigebiet Stubaier Gletscher ein Anliegen, alle ihre Anlagen sowohl technisch als auch ökologisch auf dem neuesten Stand zu halten und Innovationen Raum zu geben. In der Partnerschaft mit KLENKHART & PARTNER entstehen immer wieder richtungsweisende Ideen.