Seilbahn digital inszenieren!

Lichtsteuerung und Soundbox machen die Fahrt mit der neuen Hexenwasser-Seilbahn zum digitalen Erlebnis. Dank WLAN, Einsprechfunktion und Videoüberwachung des Seilfelds bricht in Söll auch für den internen Seilbahn-Betrieb ein neues, digitales Zeitalter an.

Seit gut einem halben Jahr fährt die neue 10er-Kabinenbahn Hexenwasser, eine D-Line von DOPPELMAYR, von Söll zum Hexenwasser in Hochsöll. Die Bahn
ist dabei mehr als ein Verkehrsmittel. Sie transportiert Erlebnisse.

MARIO HALLER

Betriebsleiter, Berg- & Skilift Hochsöll GmbH & Co. KG

„Die digitale Inszenierung der Gondelfahrt kommt bei den Gästen gut an. Besonders für Kinder und im Sommergeschäft ist das Erlebnis mit Soundbox und
Licht eine sehr gute Werbung für unsere Destination. Intern sind wir von der Seilfeld- und Ein- bzw. Ausstiegsüberwachung mit den LOOP21-Kameras begeistert. Der Betrieb wird damit nicht nur einfacher, sondern auch sicherer und ausfallsicherer.“

72 Gondeln – 72 Geschichten

Dazu hat sich die Berg- & Skilift Hochsöll GmbH & Co. KG ein spezielles Konzept ausgedacht und mit den Digitalexperten von LOOP21 umgesetzt. Im Kabineninneren werden die Gäste, insbesondere Kinder, von Musik und interessanten Geschichten durch die LOOP21 Soundbox empfangen.

Einheimische aus Söll und Umgebung haben 72 unterschiedliche Kurzgeschichten, passend zu den Motiven auf den Kabinen, aufgenommen. Außerdem hat die Bundesmusikkapelle Söll Musik aufgenommen, welche die Geschichten untermalt.

„Unsere Marketing-Abteilung spielt die Texte in die Kabinen ein, jede Geschichte ist einer Gondel zugeordnet“, berichtet Mario Haller, Betriebsleiter in Söll. Die Geschichten starten bei der Bergfahrt zwischen der dritten und vierten Stütze, bei der Talfahrt zwischen Stütze 13 und 12. „Also quasi nach rund einer Minute Fahrtzeit“, so Haller. Falls die Gäste die Geschichte nicht hören wollen, können sie den Mute-Knopf in der Kabine drücken.

„Das ist im urbanen Umfeld übrigens der Notfallknopf zur Zentrale“, ergänzt Wolfgang Frajuk, Marketingleiter bei LOOP21. Die Soundbox ist dabei sehr flexibel, wie Haller betont: „In dieser Wintersaison haben wir statt den 72 Geschichten Corona-Vorschriften abgespielt!“

Die Übertragung erfolgt über ein Webinterface der Marketingabteilung zu den Lautsprechern. Die LOOP21 Access Points an den Stützen ermöglichen einen zeit- und ortsabhängigen Start der Geschichten. „Das Beispiel der Jukeboxx-Gondel auf der Schmitten zeigt, dass man aber auch den Gästen die Musikauswahl überlassen könnte“, vergleicht Frajuk.

Loop21

Die Gäste können in jeder der 72 Kabinen einer anderen Geschichte lauschen.

LOOPS LEISTUNGEN IN SÖLL

Soundbox (Märchen, Musik, individuell einstellbar)
Lichtsteuerung (mehrfarbig, individuell einstellbar)
Intercom System (in DOPPELMAYR CONNECT integriert)
WLAN

Es werde Licht!

Um die Inszenierung noch zu steigern, kann man die Gondel mittels einer indirekten RGB-Beleuchtung unter dem Sitz in verschiedensten Farben erstrahlen
lassen. Zudem ist es möglich, Ausstiegssignale zu geben oder einfach die Farbe des Kabineninnenraumes zu ändern. Ob grünes Licht zum Losfahren, rotes Licht
zum Aussteigen oder Rot-Weiß-Rote Nachtbeleuchtung, die Optionen sind vielfältig. „Wir bevorzugen die Farben blau und rot“, schmunzelt Haller

Einsprechen Teil der Seilbahnsteuerung

Das WLAN dient hingegen der sicheren, internen Kommunikation zwischen den Komponenten der Seilbahntechnik. Es kann aber auch für die Gäste freigeschaltet werden. Außerdem besteht die Möglichkeit des Einsprechens durch das Bedienpersonal, um Fahrgästen wichtige Informationen zu übermitteln.

„Das Intercom System ist dabei exklusiv in die DOPPELMAYR Connect Steuerung integriert“, freut sich Frajuk. Die Seilbahner haben die Freiheit, in alle Fahrbetriebsmittel, in definierte Gondelgruppen oder in nur eine Kabine einzusprechen.

Der Vorteil gegenüber Lautsprechern an den Stützen: Informationen werden bei starkem Wind besser gehört. Je nach Ausführung ermöglicht das Intercom System auch das Gegensprechen der Fahrgäste.

Seilfeld wird videoüberwacht

Das Intercom System kommt meist dann zum Einsatz, wenn die Seilbahn stillsteht. Das ist in Söll manchmal wegen starkem Wind der Fall. Umso mehr freuen sich die Seilbahner, dass ihnen nun – neben den klassischen Überwachungen von DOPPELMAYR – auch sieben Stützenkameras von LOOP21 zur Verfügung stehen.

Die Videokontrolle ist eine zusätzliche Überwachungseinheit zur DOPPELMAYR Connect Steuerung und wird in Söll permanent verwendet. „Bei
einer Windstärke von 17 Metern pro Sekunde schlägt das System Alarm, bei ca 19 verzögert oder schaltet sich die Seilbahn automatisch ab.

Früher mussten wir bei Bedarf Streckenposten platzieren bzw. entsprechende Maßnahmen ergreifen, um etwa bei stärkerem Wind die Anlage leer- oder weiter zu fahren“, berichtet Haller. Die Seilfeldüberwachung per Video hilft zudem bei der Überwachung der Zu- und Ausstiege und beim Betriebsstart in der Früh, schließt Haller: „Wir wissen schon bevor wir hochfahren, ob wir Schnee räumen müssen!“ ts