Seilmaus – die Zweite

Dem Begriff Seilmaus sind wir wieder begegnet. Der SI Experte Konstantin Kühner ist dem nochmal nachgegangen und wir erfahren interessante Informationen.

Die Seilmaus ist mir wiederbegegnet – und zwar gleich zweimal! Ihr erinnert Euch noch? Als Seilmaus werden künstliche Verdickungen auf dem Zugseil von einspurigen Pendelbahnen bezeichnet. Mit diesen wird an der Antriebstation die Endlage des Fahrzeugs erfasst. Seilmäuse können ganz simpel aus einer Drahtumwicklung bestehen.

Doch woher kommt der Begriff? Mir sind kürzlich zufällig zwei Hinweise dazu begegnet:

  1. Ein Hersteller für Bindedraht, mit dem Bewehrungstähle verbunden werden, nannte die weichen Drahtbündel für die Hosentasche „Drahtmaus“ und lies sich den Begriff sogar als Warenzeichen eintragen.
  2. Jetzt wird es international: im Amerikanischen werden Umwicklungen aus Draht als „Mousing“ bezeichnet, mit denen die alten, offenen Lasthaken ohne Sicherheitsklinke nach dem Einhängen der Last zugebunden wurden.

SI Kolumne:

Johanna fragt
Konstantin antwortet

SI Redakteurin Johanna Janisch                                                                                       SI Experte Konstantin Kühner

Ein Mousing aus Draht kann im Englischen auch Schäkelbolzen gegen Aufdrehen sichern. Der englische Begriff geht zurück bis zu alten Seefahrtknoten im „Ashley Book of Knots“.

An der Takelage von Segelschiffen wurden Umwicklungen aufgebracht, damit Querverstrebungen nicht über diese Verdickung hinaus abrutschen konnten. Durch das Mousing blieben die Seile in ihrer gewünschten Position. Der Begriff Seilmaus ist also viel älter als unsere Seilbahn-Technik!

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