„In Ladurns fährst du Ski – nicht Lift“ ist bekanntlich die Positionierung des Südtiroler Skigebiets nahe der Brennerautobahn. Die Destination bietet 18 Kilometer Pisten – erschlossen von „nur“ zwei Seilbahnen und zwei kleineren Anlagen.

Dementsprechend viel Zeit verbringen die Gäste beim Skifahren – und benötigen daher leistungsfähige und schnelle Aufstiegshilfen. „Deswegen haben wir bereits 2019 die 4er-Sesselbahn ‚Wastenegg‘ im Gipfelbereich durch eine 6er- Sesselbahn ersetzt.

Nun wird heuer auch die 4er-Sesselbahn ‚Ladurns‘ im Talbereich durch eine 10er-Kabinenbahn ausgetauscht“, umreißt August Seidner, Geschäftsführer des Skigebiets Ladurns, die Investitionsstrategie.

Wie die Anlage „Wastenegg“ kommt auch die Kabinenbahn „Ladurns“ vom Südtiroler Seilbahnhersteller LEITNER. „Qualität, Technik und die räumliche Nähe zum Firmenstandort Sterzing überzeugen“, so Seidner.

Gründe für Kabinenbahn

Warum nun die 4er-Sesselbahn nicht modellgleich, sondern durch eine Kabinenbahn ersetzt wird, hat mehrere Gründe. Erstens kommen Gondeln dem Sicherheitsbedürfnis von Kindern und Familien entgegen. Zweitens ermöglicht die Kabinenbahn einen Sommerbetrieb mit Fahrrad- und Mountaincarttransport.

Und drittens ist die Kabinenbahn strategisch wichtig, da eine neue, einseitige Mittelstation entsteht, welche eine neue Skiwiese für Anfänger erschließt.

Neue Skifahrerströme

„Mit der Skiwiese auf 1.500 Metern Seehöhe geht für uns ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung: Eine Anfängerpiste mitten im Skigebiet“, betont Seidner. Denn das kleine, bestehende Kinderland im Tal ist aufgrund der Topographie nicht ausbaufähig, eine größere Skiwiese bisher nur mühsam und unattraktiv mit dem Auto in vier Kilometer Entfernung zu erreichen.

Mit der neuen Skiwiese – inklusive Schlepplift von LEITNER und Gastronomie – bekommt Ladurns nun eine Infrastruktur, die auch im Frühjahr schneesicher ist und einen Skitag für alle Familienmitglieder ermöglicht.

„Mit Kindern, Eltern und schwachen Wiederholungsfahrern benötigen wir nun logischerweise eine höhere Förderleistung – vor allem zu den Stoßzeiten“, sagt der Geschäftsführer.

Deswegen wird die neue Kabinenbahn mit 2.000 Personen pro Stunde 600 Gäste mehr befördern als die Vorgängerbahn. Die Fahrzeit reduziert sich um zwei Minuten auf rund fünfeinhalb Minuten. Ein Leitner Direct- Drive sorgt für wartungsarmen und komfortablen Transport.

Kabinen

Apropos Komfort: Die Seilbahn wird mit Premium Kabinen des Modells EVO ausgestattet, welche sich durch modulare Bauweise, optimales Raumklima und automatische Schiebetüren auszeichnen. „Vor allem die Schiebetüren ohne Haken sind ein echtes Plus“, so Seidner.

Auch die Ästhetik spielt in Ladurns eine Rolle, weswegen die Sitze mit dem Logo bestickt sind und generell ein dezente grausilberne Optik gewählt wurde.

Stationen

Die Ästhetik der Kabinen setzt sich auch in den Stationen fort, „wobei uns wichtig war, dass sich ein stimmiges Gesamtbild mit der Sesselbahn Wastenegg ergibt“, betont Seidner.

So erhält die Talstation eine neue Fassade und wird umfangreich umgebaut. In dem ehemaligen Sesselmagazin entsteht ein Skiverleih, in dessen alten Räumen ziehen wiederum ein Skidepot und Büros ein. „Das Kabinenmagazin wandert dagegen in die Bergstation, wo ausreichend Platz ist“, berichtet der Geschäftsführer.

Die Garagierung ist als vollautomatische Anlage konzipiert und misst unterirdisch 50 Meter in der Länge und zwölf Meter in der Breite. Zudem ist am Berg der Antrieb untergebracht.