Management & Tourismus
Trends, die Krise und der Faktor Politik
Nicht nur die Pandemie, sondern vor allem auch der politische Umgang mit dem Thema haben im internationalen Vergleich, der auf den Hotelnächtigungen basiert, deutliche Spuren hinterlassen:
Während im Jahr 2019 der Städtetourismus noch boomte und sich unter den Top 10 in Summe 7 urbane Destinationen – München und Wien auf den beiden Spitzenplätzen – befanden, drehte sich das Bild im ersten Krisenjahr 2020.
Die Schweiz besetzte die ersten 7 der 10 Top-Plätze, die Städte sind aus den Top-Rankings verschwunden und weit nach hinten gefallen. Klarer Sieger: die Berge.
„Die alpinen Destinationen profitierten von einem vor Corona sehr gut laufenden Wintergeschäft und konnten im Sommer, vor allem in der Schweiz, noch gewaltige Steigerungen in Nachfrage und Auslastung erzielen“, erklärt Studien-Autor und MANOVA-Geschäftsführer Klaus Grabler.
Deutlich wird in dem Ranking erstmals der Faktor Corona-Politik:
Hatten die österreichischen Regionen in jenen Monaten, in denen der Tourismus möglich war, noch ein grundsätzlich sehr gutes Ergebnis, fielen sie aufgrund der Zwangsschließungen im Winter 2020/21 unweigerlich hinter die Eidgenossen zurück.
2021 verschärfte sich die Lage weiter: Bedingt durch die Corona-Einschränkungen sind in den internationalen Top 10 nur mehr Schweizer Destinationen vertreten.
2019 dominierten auch in Österreich die Städte, allen voran Wien. Die großen Bergdestinationen Serfaus-Fiss-Ladis, Zell am See-Kaprun und dem Ötztal finden sich auf den Plätzen 7, 8 und 10.
Parallel zur internationalen Entwicklung verschwanden im ersten Krisenjahr 2020 die Städte aus dem Ranking.
Salzburger Destinationen, allen voran Saalfelden-Leogang, dominierten. 2021 rückte das Feld näher zusammen und die Stunde der Destinationen im Osten des Landes hat geschlagen:
Der Neusiedler See gewinnt das Ranking, gefolgt vom Waldviertel und den Wiener Alpen. Chancenlos aufgrund der Zwangsschließungen waren Regionen mit Schwerpunkt Winter.