Grüsch-Danusa fährt neue Strategie

Die Bergbahnen Grüsch-Danusa wollen die Beschneiung erneuern und erweitern - und sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren. Der neue Verwaltungsrat hat die Unternehmensstrategie entsprechend geändert.

Nach dem erfolgreichen Skiwinter 2021 /22 hat sich der in neuer Zusammensetzung tagende Verwaltungsrat der Bergbahnen Grüsch-Danusa AG fundiert mit der Zukunft und der strategischen Entwicklung des Unternehmens be­fasst. Hierbei waren drei Fragestellungen zentral:

Drei Fragen

  1. Wie weiter mit dem gescheiterten «Ma’ttaprojekt»?
  2. Wie kann die aktuelle Schneesicherheit erhöht und op­timiert werden?
  3. Soll sich die Bergbahn für das Erstellen von bewirtschaf­teten Betten im Raume der Talstation engagieren und damit die Differenzierung des Unternehmens vorantrei­ben?

«Mattaprojekt»

Im März 2019 lehnte die Gemeindeversammlung von Furna die raumplanerischen Voraussetzungen für den Neubau der 4-er Sesselbahn Stäfel-Matta deutlich ab.

Die Bergbah­nen Grüsch-Danusa AG vereinbarte daraufhin mit dem Bund (BA V), dem Kanton und der Region, das Projekt für drei  Jahre zu sistieren, um dann eine erneute Standortbestim­mung vorzunehmen.

In diesem Sinne suchte das Unterneh­men im Januar 2022 den Kontakt zur Gemeinde Furna und bat um eine Stellungnahme bezüglich dem weiteren Vor­gehen. Diese fiel für das Unternehmen negativ aus.

Mit Schreiben von Ende März teilte der Gemeindevorstand von Furna der BBGD mit, dass er an einer Aufarbeitung zur Zeit nicht interessiert sei und den Zeitpunkt hierfür um 5 bis 10 Jahre zu früh halte.

Als Folge dieses Entscheids verbleibt dem Verwaltungsrat nun als einzige Möglichkeit, die aufge­laufenen Projektkosten in der Höhe von rund CHF 0.6 Mio. abzuschreiben.

Ohne die Bereitschaft der Gemeinde Furna, die Geschehnisse aufzuarbeiten und neue Lösungs­ansätze aufzuzeigen, lässt sich die Zeit bis zu einer allfälligen neuen Gemeindeabstimmung kaum konstruktiv nutzen – so die Bergbahnen in einer Pressemitteilung.

Die mit dem «Mattaprojekt» einzig verbleibende Möglichkeit, das Skigebiet substanziell zu erweitern, will sich der Verwaltungsrat aber trotz­dem nicht nehmen lassen. Entsprechend wird eine alterna­tive Vorgehensweise für das Ge­nerationenprojekt geprüft.

Schneesicherheit soll erhöht werden

Dank seiner Hangexposition verfügt Grüsch-Danusa heute über lokale klimatische Eigenheiten, die den Schneesport, trotz mittlerer Höhenlage, während durchschnittlich rund 110 bis 120 Betriebstagen pro Saison gewährleisten. Der Kli­mawandel ist und bleibt aber eine große Herausforderung.

Zum Schutze der getätigten Investitionen sowie in der Ver­antwortung gegenüber den Mitarbeitenden und der Re­gion, hat sich der Verwaltungsrat deshalb vertieft mit der Frage beschäftigt, wie es gelingen kann, das Unternehmen langfristig besser auf die Klimaentwicklung auszurichten.

Nebst der Lancierung des Sommerbetriebs: der infolge von Lieferengpässen im Rahmen des Ersatzes der Gondelbahn­steuerung dieses Jahr leider zum Opfer gefallen ist, spielt das Optimieren der Beschneiung eine zentrale Rolle.

Eine erweiterte Beschneiung erhöht die Schneesicherheit im Ski­gebiet, als unverzichtbare Voraussetzung für den Winterbe­trieb. Diese lässt sich entsprechend den Möglichkeiten der Unternehmung schrittweise erweitern.

Im Mittelpunkt der Diskussionen des Verwaltungsrates stand deshalb, die Prio­rität der Erneuerung/Erweiterung der Beschneiung und der Bezug des Schneiwasser.

Letzteres soll künftig als Grundwas­ser auf dem Parkplatz der Bergbahnen im Tal gefasst und bezogen werden, dies insbesondere auch in Rücksicht­nahme auf den sensiblen Wasserhaushalt und den Moor­schutz auf der Schwänzelegg.

Die Geschäftsleitung wird nun unter Einbezug der Fachspezialisten die strategisch de­finierten Eckwerte zeitnah konzeptionell aufarbeiten, dies mit dem Ziel die Umsetzung im Sommer 2024 oder 2025 zu starten.

Bewirtschaftete Betten

Für die Bergbahnen Grüsch-Danusa AG besteht grundsätz­lich die Möglichkeit, das bestehende Verwaltungsge­bäude bei der Talstation mit bewirtschafteten Betten zu er­weitern.

Nach eingehender Diskussion wurde diese Option zugunsten der obgenannten lnfrastrukturaufgaben verwor­fen. Das Unternehmen wird sich in naher Zukunft auf seine Kernkompetenzen Bergbahnen, Gastronomie, Skischule und Sportartikelverkauf und -vermietung konzentrieren.

Dies mit dem Ziel die Gästebedürfnisse noch gezielter zu er­füllen und hierbei auch unkonventionelle Wege einzuschla­gen, ganz «Danusa-like».