Management & Tourismus, SI 4/2022
Mountaincart: Mehr Umsatz im Sommer & Winter
Herr Jeßberger, der Siegeszug Ihres Mountaincarts scheint ungebrochen. Welche Destinationen setzen denn heuer erstmals auf Ihr Produkt?
Joachim Jeßberger: Interessante Projekte gibt es heuer wieder zahlreiche, wobei Sölden im Tiroler Ötztal sicherlich heraussticht. Ab Juli stehen den Gästen dort zum Verleihstart nicht weniger als 90 Mountaincarts zur Verfügung, um von der Gaislachkogl-Mittelstation hinab ins Tal zu fahren. Vom Start auf knapp 2.200 Metern Seehöhe überbrücken die Touristen über 800 Höhenmeter mit der neuen Familienattraktion – schwungvoll auf einer 7,3 Kilometer langen Strecke hinab zur Talstation der 8er Gondelbahn.
Wie kam es zu der neuen Verleihstation in Sölden?
Initiator ist ein Verbund an ortsansässigen Sportverleihgeschäften. Der Verbund hat den Erfolg der Mountaincarts an bestehenden Verleihstationen in mehreren Tiroler Skigebieten mitverfolgt und sich dafür entschieden, im Ötztal eine eigene spektakuläre Downhill-Attraktion für die ganze Familie zu etablieren. Dabei setzen sie nach vielfacher Weiterempfehlung auf unser bestens bewährtes Mountaincart.
Joachim Jeßberger, Geschäftsführer von Mountaincart: „Wir setzen seit Jahren auf konsequente Eigenfertigung!“
Wie funktioniert das Geschäft mit bestehenden Kunden?
Wir haben zahlreiche Verleihstationen, die ihre MountaincartFlotte seit mehr als zehn Jahren jede Saison immer weiter aufstocken, um ihren stetig steigenden Gästezahlen gerecht zu werden. Sogar die weltweit größte Mountaincart-Verleihstation Gemeindealpe-Mitterbach hat heuer ihre Flotte nochmals erweitert auf nun knapp 200 Fahrzeuge. Mit den Mountaincarts als Leitattraktion ist es der niederösterreichischen Seilbahn gelungen, ihren Sommerumsatz nachhaltig in eine Größenordnung zu steigern, die dort im Winter mit dem Skibetrieb erwirtschaftet wird. Auch viele andere Verleihstationen berichten uns zum Sommerstart von zahlreichen Voranfragen zum Ausleihen ihrer Mountaincarts bzw. Reservierungen ihrer Gäste in den Buchungsportalen. Das lässt wieder eine rege Frequentierung ihrer Flotten für diesen Sommer erwarten!
In Frankreich folgen vermehrt Destinationen dem Beispiel Villard-deLans und führen Mountaincarts als Attraktion ein. Foto: Carole Savary
Wir reden bisher nur über den deutschsprachigen Raum. Was tut sich außerhalb der D-A-CH-Region?
In einigen Märkten ist zu spüren, dass der Aufbau eines gewichtigen alpinen Sommergeschäfts eine stark gewachsene Priorität genießt. Die Destinationen versuchen nun das nachzuholen, was Vorreiter in Österreich und in der Schweiz seit längerem praktizieren. So stößt beispielsweise in Frankreich der touristische und wirtschaftliche Erfolg der dort bereits länger etablierten Mountaincart-Verleihstationen vermehrt auf Interesse bei anderen Skigebieten. Die Destinationen folgen nun dem Beispiel von La Plagne/Les Arcs, Serre Chevalier oder Valloire und setzen ebenfalls auf das Mountaincart als Familienattraktion. Darunter sind heuer mehrere Destinationen aus dem Verbund Les 3 Vallée – etwa Méribel – und zahlreiche weitere Skigebiete in unterschiedlichen französischen Regionen. Oftmals von Beginn an setzen die dortigen Verleihstationen zusätzlich auf einen Einsatz der Mountaincarts im Winter, um auch Nicht Skifahrern ein spektakuläres Pistenvergnügen zu bieten.
Die Wartung der Mountaincarts – wie hier in Schladming – ist dank Ersatzteilversorgung mit nahezu ohne Wartezeit möglich. Foto: SI/Surrer
Die Nachfrage nach Mountaincarts ist also groß. Aber können Sie auch liefern? Immerhin leben wir ja in Krisenzeiten!
Die Gesamtsituation geht auch an uns nicht spurlos vorbei. Wir beschäftigen uns mit der erschwerten Beschaffung vieler Materialien und Komponenten, sowie den teils stark gestiegenen Preisen. Wir setzen jedoch seit Jahren auf konsequente Eigenfertigung, lagern stark und früh Teile ein und optimieren hausintern Prozesse. So können wir uns unsere Kunden auch in diesen angespannten Zeiten wie gewohnt beliefern. Wir können sogar einen Teil der Preissteigerungen für unsere Kunden abfangen. Zudem profitieren die Verleihstationen so von höchster Qualität und von einer Ersatzteilversorgung nahezu ohne Wartezeiten.
Sie legen Ihren Fokus also konsequent auf das Mountaincart?
Bei uns ist das Mountaincart nicht nur ein ‚Projekt‘ oder eines von vielen Produkten im Portfolio. Ein sehr engagiertes und erfahrenes zehnköpfiges Team arbeitet ausschließlich daran, unseren Verleihdestinationen ein bestmögliches Produkt zu liefern und bestmöglichen Support zu geben. Und zwar sowohl vor und bei der Einführung der Mountaincarts, als auch während der vielen Jahre des Verleihbetriebs. Dabei nutzen wir die Erfahrung aus mehr als 15 Jahren und von mittlerweile weltweit über 100 Verleihstationen, um uns stetig zu verbessern. So können wir unser Serviceversprechen auch die nächsten 15 Jahre halten!