Management & Tourismus
Studie: Deutsche wollen auf Österreichs Pisten
Die Studie zum Gästeverhalten zeigt: Es besteht eine klare Bereitschaft, trotz Preissteigerungen und möglichem Verzicht im Angebot weiterhin einen Winterurlaub in den Alpen zu verbringen.
Die Mehrheit hat den Winterurlaub bereits geplant, es gibt ein hohes Potential bei Unentschlossenen. Der Kostenanstieg bereitet Sorgen, ist aber nachvollziehbar und sollte überschaubar bleiben. Das Bewusstsein für Verzicht ist ausgeprägt, es gibt eine hohe Akzeptanz für Sparmaßnahmen.
Winterurlaub nach wie vor attraktiv
Die kommende Wintersaison steht im Zeichen der allgemeinen Teuerung sowie der Energiekrise. Die Mehrheit der deutschen Winterurlauber werden dennoch ihren Urlaub in den Alpen verbringen.
56 % der potenziellen Gäste haben Skiabenteuer und Co. für diesen Winter bereits wieder geplant, bei den regelmäßigen Alpenurlaubern sogar über 80 %. Nur 12 % schließen den Winterurlaub aus, während ein Drittel noch unentschlossen ist.
„Die Sehnsucht nach Wintererlebnissen in den Alpen ist groß, der Winterurlaub beliebt. Deutsche Gäste zeigen eine hohe Loyalität, wenngleich viele Destinationen noch kommunikative Überzeugungsarbeit leisten müssen“, sagt Georg Hofherr, Gründer von P8 Marketing.
Das Potential für Buchungen ist groß: Vor allem jene Gäste, die innerhalb der vergangenen drei oder fünf Jahre einmal Winterurlaub in den Alpen gemacht haben, sind noch zu knapp 50 % unentschlossen.
Georg Hofherr
P8 Marketing Chef
Preissteigerungen müssen nachvollziehbar sein
Die Kosten des Winterurlaubes ist eine treibende Sorge aller potenziellen Gäste im kommenden Winter. Besorgt zeigen sich die Befragten aufgrund der steigenden Kosten – diese werden genau im Blick behalten. Nur etwa 15 Prozent haben nicht vor, genauer auf die Ausgaben im Urlaub zu achten.
Kostengünstige Angebote sind daher klar im Vorteil: „Es geht um Vorteilsmanagement in diesem Winter. Nachvollziehbare Ticketpreise, die gewohnte Angebotsvielfalt und attraktive Gesamtpakete sind für den heimischen Tourismus wichtiger denn je“, weiß Hofherr.
Der Kostenanstieg ist für die Winterurlauber nachvollziehbar, sollte aber in Maßen ausfallen – Preissteigerungen werden nur bis zu einer gewissen Grenze akzeptiert. Nur 11 % finden Preissteigerungen bei ihren Skiticket bis 12 %, 28 % bis 8 % und 34 % bis 5 % akzeptabel.
Allerdings empfinden auch nur 17 % Preissteigerungen grundsätzlich nicht in Ordnung. „Das Verständnis für Preisanstiege beim Winterurlaub ist ein heißes Eisen. Die Preissteigerungen sind umfassend und transparent zu erläutern“, so Hofherr.
Während sich die Überlegung zum Wechsel der Urlaubsdestination in der Waage hält, wollen 47 % der Winteräste in der Gastronomie sparen. Gleich viele überlegen, durch das Ausweichen auf eine kostengünstigere Unterkunftskategorie, einzusparen. Hingegen wären nur 19 % bereit, aus Kostengründen auf die Anreise mit der Bahn umzusteigen.
Das wichtigste Ergebnis der Studie
Deutsche haben trotz Inflation und Energiekrise große Lust auf Winterurlaub in Österreich.
Bewusstsein für Verzicht vorhanden
Bei den potenziellen Wintergästen ist das Bewusstsein für überschaubaren Verzicht gut ausgeprägt, es besteht eine hohe Akzeptanz für Sparmaßnahmen. Eine überproportionale Kürzung bei den Angeboten und im Komfort bereitet wenige Sorgen.
Für bis zu 70 % sind eingeschränkte Öffnungen bei Seilbahnen, der Verzicht auf Sitzheizungen oder langsamere Geschwindigkeiten völlig akzeptabel, um die 50 % sind es für frequenzabhängigen Betrieb, Reduzierung der Pistenbeschneiung oder der Raumtemperatur in der Berggastronomie.
Die Akzeptanz von Maßnahmen im Rahmen des Energiesparens erfahren hohe Akzeptanz, wenn diese das Gesamtangebot nicht spürbar einschränken, schließt Hofherr.