Management & Tourismus
Südtiroler und Tiroler Seilbahntag: Wie kommt der Gast nachhaltig in die Region?
Die Seilbahnwirtschaft ist ein starker wirtschaftlicher Faktor für die Regionen und sichert nachhaltig Arbeitsplätze: Das spiegelt sich auch im Umsatz wieder. In dieser Saison hat die Tiroler Seilbahnwirtschaft 1,8 Milliarden Bruttoumsatz generiert.
Aber mit steigenden Umsatzzahlen kommt es auch zu mehr Gästen und diese reisen noch überwiegend mit dem PKW an. Um das zu ändern, braucht es eine Verhaltensänderung bei den Gästen und eine enge Zusammenarbeit zwischen Verkehrsbetrieben und den Seilbahnen, deswegen nahm das Thema Mobilität auf der Tagung auch einen großen Platz ein.
Franz Hörl
Obmann des Fachverbandes der Seilbahnwirtschaft in der Wirtschaftskammer Österreich (WKO)
„Die Wintersaison war trotz klimatischer Herausforderung sehr gut. Bis Ende März hatten wir gleich viel Ersteintritte wie am Anfang der Saison. Wir sind zwar noch nicht gesamt auf dem Stand von 2020, aber wir nähern uns schon vereinzelt an. Wir wissen alle, dass wir daran arbeiten müssen, die nachhaltige Anreise zu forcieren und das Angebot zu verbessern, das geht aber nur in Kooperation mit der ÖBB und der Deutschen Bahn.“
Ein Blick zurück
Auf den Gletschern ist die Saison noch nicht abgeschlossen, aber es lässt sich zusammenfassen: Die Nachfrage war bei den Urlaubsgästen da. Für endgültige Zahlen ist es laut Obmann der Tiroler Fachgruppe, Reinhard Klier, noch zu früh, aber sie bewegen sich zwischen den Zahlen von der Vor- und Nach-Corona Periode.
„Ich denke wir sollten uns nicht darauf konzentrieren immer neue Rekordergebnisse zu erzielen, sondern unsere Zahlen auf einem stabilen Niveau zu halten. Da befinden wir uns aber auf einem gutem Weg“, so Klier.
Auf dem Weg zur klimafreundlichen Anreise
Alessa Heeß von der Tirol Werbung sprach darüber, wo der Tourismus ansetzen kann, um die Gäste schon künftig vor der Anreise zu lenken und sie zur Anreise mit dem öffentlichen Verkehr zu bewegen.
Da der Verkehr im Tourismus bis 2030 zunehmen wird, müssen in den Regionen konkrete Strategien entwickelt werden, um diesen vermehrt auf die Schiene und Bus zu lenken. Wie aber wählt der Gast das Verkehrsmittel: Komfort, günstigster Preis und unkomplizierter Gepäcktransport – hier gilt es anzusetzen.
Martin Rabensteiner, Projektmanager Mobilität & Besucherlenkung, IDM Südtirol, gab Einblicke in die Strategie für den Südtiroler Tourismus. Der zunehmende Individualverkehr in Südtirol setzt sich aus einem steigenden Bevölkerungswachstum und mehr Gästen zusammen, dennoch sehen Einheimische die Zunahme hauptsächlich im Tourismus.
Deshalb will der Südtirol Tourismus bis 2040 20 Prozent des Verkehrs mit der Bahn abwickeln und den Individualverkehr um 40 Prozent reduzieren.
Ein Hebel, wo Rabensteiner ansetzen will, ist die flächendeckende Ausgabe der Gästekarte, diese ist laut Umfrage unter den Gästen eine der Hauptgründe für die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel im Urlaub. Zudem soll das öffentliche Verkehrsangebot ausgebaut werden, wovon Touristen und Einheimische gleichermaßen profitieren.
Markus Mailer erklärte in seinem Vortrag, wo die Vorteile intelligenter Verkehrssysteme liegen und welche Angebote den Gast zum Umdenken bringen. Unter anderem mit multimodalen Knoten, die Gepäckservice, Fahrradstellplätze und Informationen für Gäste bieten.
Markus Egger (Supersnow), Helmut Grünbacher (Bergbahn Hochfügen) und Franz Spanninger (Supersnow) kamen ins Gespräch.
Vor Ort: Harald Kaneider (Sunkid), Emanuel Wohlfahrter (CEO Sunkid) und Thomas Moyle (Sunkid).
Für die Bergbahn Rosshütte auf der Tagung: Richard Schneider und Dave Callander vernetzten sich mit Armand Windisch von der Katzenkopf-Leutasch Bergbahn.
Andreas Zanier (Meran 2000) mit Benjamin Kirchmaier (Obereggen Latemar Bergbahn).
Paul Konrad (Silvretta-Seilbahn AG), Markus Siegele (Silvretta-Seilbahn AG), Armin Zangerl (Silvretta-Seilbahn AG) und Elmar Habichler (Silvretta-Seilbahn AG).
Claudia Plangger (Seilbahn Komperdell-Serfaus) und Alexander Brandtner (Remec).
Lukas Topfler (sitour), Julia Cabas (sitour) und Franz Xavier Gruber (sitour).
Gerhard Fladenhofer (hydrosnow) und Johannes Winkler (CEO Bergbahnen Wilder Kaiser).
Karl Reiner (Leitner) und Casotti Walter (Alpacher Bergbahnen).