Management & Tourismus
Trotz Sportferien fehlende Gäste in Schweizer Skigebieten
Die Ersteintritte gehen um 20.7 Prozent zurück, die Umsatzzahlen gar um 24.3 Prozent. Die Sportferien, welche in diesem Jahr in vielen Regionen auf den Februar gefallen sind, vermochten den weiteren Niedergang der Buchungen nicht massgeblich aufzuhalten.
Weiterhin fehlen die internationalen Gäste, was sich besonders in grösseren Skidestinationen sehr negativ auswirkt. Es ist davon auszugehen, dass die negative Tendenz sich bis Ende der Wintersaison noch verstärken wird.
Nach wie vor leiden sämtliche Regionen unter den Folgen der Pandemie. Auch im Februar profitieren die Feriengäste nicht in gewohntem Umfang vom Winterangebot. Das ist besonders bitter, wenn man bedenkt, dass die Skigebiete fast die Hälfte ihres Winterumsatzes während der Sportferien erwirtschaften.
Die fehlenden Gastro-Angebote sowie die Einschränkungen in der Beherbergungsbranche und die Kapazitätsbeschränkungen bei geschlossenen Gondeln führen daher auch im Februar dazu, dass die Gästezahlen rückläufig sind. Denn zu einem gelungenen Skierlebnis gehören auch sonnige Terrassen und geheizte Bergrestaurants. Massgeblich fehlen zudem nach wie vor die ausländischen Gäste.
Sportferien bremsen die negative Entwicklung nur teilweise
Schweizweit gesehen sind die kumulierten Werte Ende Februar zwar leicht besser als noch im Januar. Dazu haben die Sportferien, welche in diesem Jahr eher konzentriert im Februar stattfinden, beigetragen. Dennoch verzeichnen sämtliche Regionen nach wie vor negative Entwicklungen im Vergleich zum Vorjahr, als noch keine Einschränkungen aufgrund von Corona herrschten.
Destinationen, welche traditionell stark auf internationale Kundschaft ausgerichtet sind, erleiden einen grösseren Einbruch als regional und national ausgerichtete Skigebiete. So bleiben die Werte im Kanton Wallis klar tiefer als im Voralpengebiet oder als in den Waadtländer und Freiburger Alpen.
Erfreulicherweise konnten die Skigebiete in der Zentral- und Ostschweiz im Vergleich zum Januar wieder etwas an Boden gewinnen. Nichtsdestotrotz bleiben alle Regionen weit unter den gewohnten Werten während der Sportferien.
Erfreulich ist hingegen die Tatsache, dass sich die Schutzkonzepte der Seilbahnen weiterhin bewähren, dass der Mehraufwand seitens Unternehmungen von den Gästen sehr geschätzt wird. Die Bergbahnen haben auch im Februar erneut den Beweis erbracht, dass ein sicherer Wintersport in den Schweizer Bergen möglich und auch gewünscht ist.
Bergbahnen als «Service Public
Die Bergbahnen bilden das Rückgrat für den Tourismus in den Bergregionen. Wird deren Betrieb eingestellt, kommt der Tourismus ganzer Regionen zum Erliegen, was einen grossen volkswirtschaftlichen Schaden nach sich zieht. Aktuell ist die Rentabilität der Bergbahnen angesichts der Krise nicht gegeben und die Bergbahnen erfüllen eine Funktion des «Service Public».
Generell ist davon auszugehen, dass die Verluste bei den Bergbahnen im weiteren Verlauf des Winters wachsen und sie daher vor grossen wirtschaftlichen Herausforderungen stehen. Es braucht die Unterstützung der öffentlichen Hand, um einen systemrelevanten Schaden für den Tourismus zu vermeiden.