Windkraft und Tourismus gehen Hand in Hand

Der österreichische Tourismus profitierte in der Vergangenheit maßgeblich von den errichteten Windkraftanlagen im Land - anders als zunächst von Kritikern der Projekte angenommen. Das beschreibt nun eine Studie von IG Windkraft.

Als Teil des Weges zu einer nachhaltigen, klimafreundlichen Energieerzeugung sind Windräder schon länger im Einsatz – und bekanntermaßen längst nicht frei von Kritik. Doch die Argumente gegen die Windkraft scheinen im Tourismusbereich nicht zuzutreffen.

Weder lassen sich negative Auswirkungen der Konstruktion von Windkraftanlagen auf die Nächtigungszahlen in den jeweiligen Gebieten feststellen, noch scheinen die Touristen diese als störend wahrzunehmen. Grund hierfür ist laut dem Geschäftsführer von IG Windkraft, Stefan Moidl, der positive Einfluss von Windenergie:

„Die Windkraft ist ein sichtbares Zeichen für eine saubere Stromerzeugung und für mehr Unabhängigkeit von sauteurer fossiler Energie.“

In Österreich stellt der Tourismus einen der treibenden Wirtschaftsmotoren dar.

Auch die Windkraft trägt durch Investitionen, Arbeitsplätze und sauberer Stromproduktion maßgeblich zur Wertschöpfung in den Regionen bei. Mit der Windkraft wird heimischer Strom „Made in Austria“ genau dort produziert, wo er benötigt wird.

„Das ist nicht nur für das Klima in Österreich gut, sondern stärkt auch Österreichs Regionen, die Wirtschaft und den heimischen Tourismus“, bemerkt Moidl.

Veronika Dworzak von der Alpen-Adria-Universität in Klagenfurt erkennt außerdem weitere Potenziale:

„Es gibt keine wesentliche Beeinflussung von Windparks auf den Tourismus. Darüber hinaus werden für eine große Mehrheit der Tourist*innen Windräder nicht als Störfaktor wahrgenommen. Wird der lokale Windpark in das regionale Tourismuskonzept eingebunden und die Anlagen erlebbar gemacht, kann dabei auch ein entscheidender Mehrwert für den Tourismus in der jeweiligen Region generiert werden.“

Als Beispiel hierfür dient der Windpark Pretul beim Skigebiet Stuhleck, wo eine Mountainbikestrecke die Erkundung des Geländes erlaubt und zahlreiche Touristen anzieht.

Der direkte Zusammenhang zwischen den Nächtigungszahlen und der Anzahl an Übernachtungen in den verschiedenen Bundesländern geht aus der Studie hervor: Die Gesamtanzahl an Windrädern in Österreich ist in den letzten 25 Jahren auf über 1.300 gestiegen – und die Nächtigungszahlen in Österreich um 25 Prozent.

Besonders im Burgenland, wo die Windraddichte österreichweit am höchsten ist, ist ein enormer Anstieg der Nächtigungszahlen festzustellen, nämlich um ganze 46 Prozent.

In Kärnten wiederum, wo insgesamt nur zwei Windräder stehen, sind die Nächtigungszahlen um 15 Prozent gesunken.

„Es ist nicht auszuschließen, dass die Tourist*innen eben auch diese Regionen aufsuchen, weil sie sich für eine saubere Energieversorgung aus erneuerbarer Energie einsetzen. Windräder zählen ja mittlerweile in vielen Werbungen als Sinnbild für saubere und umweltfreundliche Zukunft“, so Moidl.