Beschneiung & Pistenpflege, SI CH/24
Bächler: Über 80 Prozent Eigenfertigung
SI Magazin: Der Umzug hat sicherlich viel Energie gekostet. Zeichnet sich eine Verschnaufspause ab?
Reto Koch: Der Umzug war eine große Anstrengung, aber wir wussten ja, was auf uns zukommt. Natürlich geht man immer voll motiviert und mit einem klaren Plan an so eine Sache heran. Und natürlich kam nicht alles so, wie wir es uns vorgestellt haben (lacht).
Es ist ja nicht möglich, das Alltagsgeschäft einfach für x Tage oder Wochen auf null zu stellen. Ein Kundenauftrag hat immer Vorrang und da sind nicht alle Dinge vorplanbar. Mittlerweile läuft es sehr gut. Aber ja, eine größere Verschnaufpause ist momentan nicht drin. Die Hochsaison ist mit großen Schritten im Anflug.
Reto Koch
Hauptverantwortlich bei BÄCHLER für die Endmontage, Qualitätskontrolle und Service.
Die Nachfrage nach BÄCHLER-Schneilanzen scheint momentan groß zu sein. Warum?
Seit der ersten Generation von hauseigenen Schneilanzen ist die Energieeffizienz für uns extrem wichtig. Deshalb haben wir seit jeher und aus Überzeugung nur auf die Schneilanzentechnik gesetzt.
Aktuell treffen wir mit dieser Einstellung den Nerv der Zeit. Dazu kommt, dass sich auch die Art und Weise, wie man technisch beschneit, verändert hat. Eine hohe Schlagkraft – und damit innert kürzester Zeit einschneien zu können – ist sehr wichtig geworden.
Deshalb haben mobile Lösungen für unterschiedliche Standorte eher an Bedeutung verloren. Da spielt eine fix installierte, vollbestückte Lanzenanlage ihren riesen Vorteil aus!
Auf Höhe der Zeit:
Der Neubau besticht durch seine raue Art mit viel Sichtbeton – ergänzt mit modernen Elementen.
Läuft die Produktion für die Projekte 24/25 daher auf Hochtouren?
Ja, schon lange. Vor einigen Jahren gab es jeweils Ende Winter und Anfang Frühling noch ein paar Wochen, in denen man sich gut auf interne Projekte konzentrieren konnte. Aber diese Zeit ist, was die Produktion und Montage betrifft, vorbei. Aber wir sind dankbar: Es ist nicht selbstverständlich, dass die eigenen Produkte so gut am Markt ankommen.
BÄCHLER hat ja, gemäß den eigenen Angaben, eine Eigenfertigungsquote von über 80%. Wäre es nicht einfacher, sich die einzelnen Komponenten liefern zu lassen?
Für uns sind es drei Hauptfaktoren, die für diese hohe Eigenfertigungsquote sprechen. Swiss Made ist auf der Welt ein geschätztes Qualitätssiegel. Aber wir wollen von diesem Ruf nicht nur profitieren, wir wollen ihm auch gerecht werden.
Dies schlägt die Brücke zum zweiten Punkt. Unser Qualitätsanspruch ist sehr hoch. Diesen können wir mit der Eigenfertigung viel besser sicherstellen. Und am Ende spricht auch die Flexibilität für dieses Vorgehen. Speziellen Kundenwünschen wollen und können wir so gerecht werden. Dieses Paket bietet für uns nur die In-House Produktion.
Beste Bedingungen:
Eine SnoTek TRINITY wird von Albert Wyss zusammengebaut. Im Neubau gibt es mehr Platz, das vereinfacht die Montage.
Auch mit der neuen SnoTek TRINITY, die ja dieses Jahr offiziell auf dem Markt eingeführt wurde, ändert sich nichts an diesem Vorgehen?
Nein, überhaupt nicht. Auch die SnoTek TRINITY basiert auf unserer modularen Bauweise. So können wir zum Beispiel in der Endmontage einige Montageeinrichtungen ohne Anpassungen auch für die TRINITY-Montage verwenden. Dies ist äußerst effizient und stellt sicher, dass wir den hohen Qualitätsanspruch auch erreichen.
Inwieweit übertrifft die SnoTek TRINITY die Erwartungen?
Es ist ja nicht so, dass wir das Potenzial dieser Konfiguration nicht schon früher erkannt hätten, aber es war technisch noch nicht umsetzbar. Wir mussten zuerst an die Basis und das Gewicht am Lanzenkopf reduzieren, bis wir die Idee umsetzen konnten.
Dass die SnoTek TRINITY so abliefert, hat sogar die größten Optimisten bei uns überrascht. Einfach phänomenal! Ja, wir gehen davon aus, dass die Nachfrage nach der TRINITY groß sein wird.
Blick hinter die Kulissen:
Reto Koch und Albert Wyss bei der Vorbereitung einer Teillieferung von neuen Schneilanzen.
Was macht die SnoTek TRINITY aus der Sicht von BÄCHLER so einzigartig?
Einzigartig ist vielleicht etwas hochgegriffen. Es ist ja nicht so, dass die anderen BÄCHLER-Schneilanzen nichts können. Aber die Bandbreite, insbesondere von der SnoTek TRINITY TRIDUSA mit drei Lanzenköpfen, ist gemäß unserer Einschätzung einzigartig auf dem Markt und setzt neue Massstäbe.
Von der Grenztemperatur ab ca. -1.5° bis auf -7.7° FKT über vier Schneistufen, durchgehend hohe Schneileistung, gute Abstimmung der Schneistufen an die Temperatur und eine große Flächenabdeckung, das ist eine sehr beeindruckende Einsatzbandbreite.
Und jetzt steht die Hochsaison an. Montage, Endkontrolle und Auslieferungen – ist das Team bereit dafür?
Ja, wir sind bereit … eigentlich in einigen Projekten schon voll drin. Aber wir haben uns gut vorbereitet und sind motiviert. Vielleicht sollte man nicht direkt im November oder Dezember wieder nachfragen (lacht).
Wenn die Arbeitstage länger werden, kann es vorkommen, dass wir einmal für eine halbe Minute ein Motivationstief haben. Aber da schauen wir im Team gut aufeinander und die oftmals lobenden Rückmeldungen unserer Kunden helfen da ebenfalls.
Am Ende geht es darum, dass die Skigebiete mit Hilfe von unseren Schneilanzen eine erfolgreiche Saison erzielen können. Dafür setzen wir uns ein und legen gerne auch einmal eine extra Überstunde ein.