Hans Hall: Neue Ketten füllen Lücken

Stahlketten für PistenBully, Excalibur-Aluketten für den neuen Leitwolf – beide Kombinationen waren bisher auf dem Markt nicht erhältlich. Der Hersteller HANS HALL stößt in diese Lücke vor.

Stahlketten bei Pistenraupen sind eine Frage der persönlichen Vorlieben – und der Bodenbedingungen. „Wenig Schnee, viele Steine: Solche Untergründe schafft auch eine Alukette, sie sieht aber bald entsprechend schlecht aus“, berichtet  Hans Hall, Geschäftsführer des gleichnamigen Kettenherstellers.

Einer Stahlkette sieht man die schweren Bedingungen dagegen weniger an, sie ist robust, langlebig und manch einem Pistenraupenfahrer liegt die aggressive Kette einfach besser.

Vor allem Skigebiete auf Gletschern, mit viel Geröll und – kulturell bedingt — in den USA, bevorzugen Stahl- vor Aluketten. Das Problem: Aktuell werden für PistenBully-Modelle keine Stahlketten angeboten.

Stahlkette für PistenBully

Vor allem Skigebiete auf Gletschern, mit viel Geröll und – kulturell bedingt — in den USA, bevorzugen Stahl- vor Aluketten.

Vorserie bereits zur nächsten Saison

Deswegen hat HANS HALL 1,5 Jahre an einem entsprechenden Produkt gefeilt.

„Die Entwicklung einer neuen Stahlkette ist mit großen Werkzeugkosten verbunden, doch die Nachfrage unserer Kunden hat uns überzeugt, das Projekt anzupacken“, so Hall.

Die Kette wurde bereits in einigen Skigebieten in Österreich und der Schweiz auf den Modellen PB 600 und Leitwolf getestet (siehe auch Kasten links). Die Erfahrungen sind durchwegs positiv, sodass für die nächste Wintersaison 2024/2025 bereits eine Vorserie auf den Markt kommt.

„Die Stahlkette ist sehr langlebig, robust und steigfähig. Diese Vorteile können nun auch PistenBully-Fahrer nutzen“, freut sich Hall.

Stahlkette

auf dem Prinoth Leitwolf.

Alternative zum Standard

Stahlketten sind im Vergleich zu Aluketten jedoch schwerer, teurer und weniger drehfreudig, räumt Hall ein: „Alu-ketten sind kostengüstig, leicht, flexibel –und nehmen Biegewechselbeanspruchungen besser auf!“

Es gibt also nicht nur gute Gründe für Stahlketten, sondern auch für Aluketten. Bisher hatten Betreiber von Prinoth-Leitwolf-Modellen jedoch keine Alternative zu Standard Alu- oder Stahlketten.

Früher hat HANS HALL lediglich Ersatzteile für die Standardkette produziert. Aufgrund von Kundenanfragen entschied sich das Unternehmen jedoch vor zwei Jahren dazu, Komplettketten zu entwickeln, also die Excalibur- und die Stahlkette für den Prinoth-Leitwolf.

Testgebiete bestellten gleich nach

Auch bei der Excalibur-Kette führte HANS HALL umfangreiche Feldtests durch – in Österreich, Skandinavien und der Schweiz.

„Die Erfahrungen sind hier ebenfalls durchwegs positiv. So hat die Skigebiets-Gruppe Skistar bereits während der Testphase zahlreiche Ketten nachbestellt“, freut sich Hall.

Vor allem der Seitenhalt, die Drehfreudigkeit und die Steigfähigkeit wurden von den Anwendern als wichtige Vorteile hervorgehoben. Diese überzeugten auch Anwender, die bisher nur auf Stahlketten gesetzt haben, wie das Skigebiet Lenk.

Hier spielt auch die Nachhaltigkeit eine Rolle – Alu lässt sich eben besser recyclen als Stahl.

Otmar Venzin

BB Disentis

Massives Profil für Jahre – Vergangenen Sommer war ich auf der Suche nach einem Ersatz für eine ausgediente Stahlkette. Dabei kontaktierte ich auch Patrick Schönmann, verantwortlich für die Firma HANS HALL in der Schweiz.  Er informierte mich über ihre neue Stahlkette und machte mir ein überzeugendes Angebot für den Testbetrieb des neuen Produkts.

Unser Skigebiet liegt hochalpin und nur ein kleiner Teil unseres Pistenangebots ist technisch beschneit. Als die Stahlkette Mitte Februar geliefert wurde, montierte ich sie an die Prinoth Leitwolf LIT Windenmaschine.

Die Stahlkette leistete danach 450 Arbeitsstunden auf technischem und natürlichem Schnee. Die Stahlkette zeigte gute Steigfähigkeit. Sie war auch sehr spurstabil beim Abwärtsfahren. Das Produkt ist im Vergleich zu der Excalibur-Kette dagegen nicht so drehfreudig.

Bei Kurvenfahrt oder Wenden fordert die Stahlkette mehr Kraft von der Maschine. Beim Leitwolf ist dies jedoch mit dem aktiven Fahrwerk gut kompensierbar.
Wie stabil die Kette ist, erweist sich erst in ein paar Jahren. Das massive Profil der Stege macht jedoch einen guten Eindruck und deuten auf einen langen Einsatz der Kette.