Beschneiung & Pistenpflege, SI 3/2023
Kässbohrer: Technologieoffen in die Zukunft
„Die perfekte Piste für die Gäste schaffen” – das ist seit über 50 Jahren Antrieb und Leidenschaft von KÄSSBOHRER. Der deutsche Pistengerätehersteller hat bereits vor dem Trend zur Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit auf alternative Antriebe und Optimierung seiner Produkte gesetzt, wie beispielsweise die 2012 auf den Markt gebrachte dieselelektrische Pistenraupe PistenBully 600 E+.
In Kombination mit HVO können bei geschätzten 1.000 Betriebsstunden pro Jahr mit diesem Fahrzeug rund 70 Tonnen CO2 Emissionen eingespart werden.
v.l.n.r.: Der neue KÄSSBOHRER Vorstand: Christof Peer (Chief Customer Officer),
Rolf Glessing (CEO) und Christian Oberwinkler (Technik und Operations).
„Wir sparen jährlich rund 1.800 Tonnen CO2 mit dem Einsatz von HVO!“ sagt Jörn Homburg von den Oberstdorf Kleinwalsertal Bergbahnen, die seit der Wintersaison 2022/23 den Einsatz von HVO in ihrer Fahrzeugflotte testen. „Nachhaltigkeit treibt uns an. Man muss am Puls der Zeit sein und die Bedürfnisse der Kunden im Blick behalten“, so Christof Peer, Chief Customer Officer beim Pressegespräch auf der INTERALPIN.
Peer verantwortet seit 27. März als Vorstand die Bereiche Vertrieb, Service und Marketing. Mit dem PistenBully 100 E und dem PistenBully 600 E+ ist KÄSSBOHRER für die Zukunft bestens gerüstet. Zielorientiert und technologieoffen sind weitere Lösungen für die Zukunft in Arbeit.
Vollelektrische, per EFuel oder Wasserstoff betriebene Antriebskonzepte für den PistenBully befinden sich derzeit in der Entwicklung – um technologieoffen jeweils da in Serie eingesetzt zu werden, wo sie am meisten Sinn machen.
Christian Oberwinkler, im Vorstand zuständig für die Bereiche Technik und Operations, ist mit den Herausforderungen der Branche und der Notwendigkeit von effizientem Pistenmanagement vertraut. Der Ausbau der Technologieführerschaft im Bereich der alternativen Antriebe steht für ihn im Vordergrund.
Technische Daten:
PistenBully 100E
Typ | Elektromotor |
Ladezeit | 2 Stunden |
Leistung nach ECE | 170 PS |
Ladeleistung | 100 kW |
Arbeitszeit | bis zu 3 Stunden |
Abgasnorm | emissionsfrei |
PistenBully 100E
PistenBully 100 E
Der PistenBully 100 E ist das einzige vollelektrische Pistengerät. Die Pistenraupe ist mit einem direkten elektrischen Antrieb ausgestattet. Mit den netto 202 Kilowattstunden können echte drei Stunden Fahr- und Präparierleistung erzeugt werden.
Der hohe Wirkungsgrad wird durch die direkte Übertragung der elektrischen Energie auf die Fahrmotoren und den Motor der Schneefräse erreicht. Die Ladeleistung liegt bei 100 kW. Für eine Vollladung benötigt der elektrische PistenBully rund zwei Stunden.
Technische Daten:
Pistenbully 800
Typ | MAN D38 |
Zylinder | 6 |
Leistung nach ECE | 612 PS |
max. Drehmoment | 2.900 Nm |
Tankinhalt | 400 L |
Abgasnorm | EU Stufe V |
H4576 Wasserstoffverbrennungsmotor
Der H4567 Wasserstoffverbrennungsmotor von MAN basiert auf dem für den PistenBully 800 entwickelten Motor.
„Wir haben hier einen Wasserstoffmotor mit identischer Baugröße und somit für die Zukunft adaptierbaren Motor für den PistenBully. Aktuell ist der Motor bei MAN schon in Lastkraftwagen im Einsatz. Wir sehen anhand der Felderprobung positiv in die Zukunft und denken, dass wir den Wasserstoffmotor auch für die Pistenpräparierung in Serie nutzen werden können“, so Hai-Son Pham, Projektleiter von MAN LKW und Bus.
Voraussetzung hierfür ist aber, dass die Infrastruktur am Berg parallel mitentwickelt wird. Denn Wasserstoff am Berg gibt es noch nicht.
Investition in Pro Academy
Einen Schwerpunkt legt KÄSSBOHRER auch auf den Ausbau der PRO ACADEMY. Denn die Trainings der Pistenbullyfahrer machen die Präparierung der Pisten noch nachhaltiger und effizienter. Neuerdings stehen in der PRO ACADEMY auch Kurse für SNOWsat zur Verfügung. Damit entsteht ein perfektes Gesamtpaket für die Kunden von KÄSSBOHRER.