Beschneiung & Pistenpflege, SI 7/2023
Snow Space Salzburg: Setzt auf HVO-Kraftstoff
Das Skigebiet Snow Space Salzburg setzt für die tägliche Präparierung seiner 400 Hektar Pistenfläche insgesamt 28 Pistengeräte ein. Sie sind täglich etwa acht Stunden im Einsatz und stellen die hohe Qualität der Pistenoberfläche sicher, für die das Unternehmen bekannt ist.
Der Treibstoff für die Pistenraupen stellt die größte Position in der CO2-Bilanz des Skigebiets dar.
Um zum Ende der Saison 2025/26 klimaneutral zu sein, will der Vorstandsvorsitzende Wolfgang Hettegger bereits heuer auf HVO-Kraftstoffe setzen, also Treibstoffe aus Altölen, Pflanzenresten oder Lignocellulose – analog zum Begriff Hydrotreated Vegetable Oil (HVO).
Noch lieber wäre Hettegger „grüner“ Wasserstoff als umweltfreundlicher und leistungsstarker Antrieb. Dieser steht in Serienfahrzeugen aber noch nicht zur Verfügung.
Immerhin reduzieren HVO-Kraftstoffe die CO2-Emissionen gegenüber fossilem Diesel bereits um rund zwei Drittel. Zudem werden HVO-Kraftstoffe durch zusätzliche Raffinierung bestehender Materialien hergestellt und vermehren die Menge der Treibhausgase in der Atmosphäre nicht.
Die Grundstoffe haben in ihrem Lebenszyklus vergleichbare Emissionen bereits gebunden.
Wolfgang Hettegger
Vorstand Snow Space Salzburg
Footprint sinkt um 42%
Schon in der vergangenen Wintersaison wurde ein großflächiger Test mit HVO Kraftstoffen zur Zufriedenheit durchgeführt und heuer auf das gesamte Skigebiet ausgeweitet.
Im Skiwinter 2019/20 wurden wiederum im Skigebiet Snow Space Salzburg 4.148 Tonnen CO2 freigesetzt. Der bei weitem größte Anteil – nämlich 64 Prozent der Gesamtbilanz – entfiel dabei auf den Fuhrpark.
Durch den Einsatz von HVO-Kraftstoffen können die Bergbahnen ihren ökologischen Fußabdruck nun deutlich reduzieren. Für den kommenden Winter erwartet das Unternehmen eine Treibhausgasemission von 2.403 Tonnen, was einer CO2-Einsparung von 42 Prozent entspricht.
Auf dem Weg zum Wasserstoffantrieb
„Diese HVO-Treibstoffe sind für uns ein sinnvolles Durchgangsstadium, um rasch eine starke Verbesserung zu erreichen“, betont Hettegger. Bereits in der abgelaufenen Saison hatte Snow Space Salzburg als erstes Seilbahnunternehmen weltweit den Prototypen eines Pistengeräts mit Wasserstoffantrieb getestet.
„Darin liegt für uns die Pistenpräparierung der Zukunft. Denn wir benötigen hohe Leistung und eine lange Einsatzzeit. Das gelingt derzeit nicht mit elektrifizierten Fahrzeugen“, so Hettegger.
Weitere Maßnahmen zur Verbesserung der CO2-Bilanz wollen die Bergbahnen beim Transport der Mitarbeiter und im sonstigen Maschinenpark setzen.