Beschneiung & Pistenpflege, SI 1/2024
Technische Finesse bis ins Detail
70 Prozent der Grundbeschneiung finden bei Temperaturen zwischen – 2°C und – 5°C statt. Deswegen fokussierte sich der Hersteller TECHNOALPIN in den vergangenen Jahren auf die Steigerung der Schneileistung im Grenztemperaturbereich – mit Erfolg.
Außen nahezu unverändert
Konkret tüftelten die Entwickler bei TECHNOALPIN an den Düsen und Nukleatoren. Diese kleinen Komponenten entscheiden maßgeblich über Schneemenge und Schneequalität.
Äußerlich wirken die Vierstrahldüsen und der Nukleator seit Jahren zwar nahezu unverändert. Das liegt daran, dass das bewährte Konzept, vier Düsen in einem Düsenkörper zu vereinen, bereits seit den 90er Jahren im Einsatz ist.
Alle vier Düsen können dadurch in einem Arbeitsgang gereinigt werden. Das spart Ressourcen und erhöht die Arbeitssicherheit.
Innen umfangreich optimiert
Im Detail gab es in den vergangenen Jahren jedoch zahlreiche Neuerungen, die den Anspruch von TECHNOALPIN als Innovationsführer unterstreichen. Sowohl die Düsen als auch die Nukleatoren wurden mit extrem verschleißfesten Rubineinsätzen ausgestattet.
Rubin ist doppelt so hart wie Keramik und um ein Vielfaches härter als Edelstahl. Das sorgt dafür, dass Düsen und Nukleatoren auch bei aggressivem Wasser und hohen Drücken kaum verschleißen und das Sprühbild über Jahrzehnte unverändert bleibt – ein entscheidendes Kriterium für optimale Leistung unter schwierigen Bedingungen.
Denn nur wenn das Wasser-Druckluft-Gemisch exakt stimmt, kann auch bei Grenztemperaturen viel Schnee in optimaler Qualität produziert werden.
Sowohl die Düsen als auch die Nukleatoren
wurden mit extrem verschleißfesten Rubineinsätzen ausgestattet. © TECHNOALPIN
Konfiguration und Schaltung
Die Düsen und Nukleatoren der gesamten TECHNOALPIN-Produktpalette werden ständig optimiert. Unterschiedliche Konfigurationen ermöglichen eine optimale Anpassung an die vorherrschenden Temperaturverhältnisse.
Für Skigebiete mit überwiegend milden Grenztemperaturen werden spezielle Düsenkonfigurationen definiert, die es ermöglichen, die Schneeproduktion bei wärmeren Temperaturen zu starten.
Bei kälteren Temperaturen kann die Schneemenge durch zuschaltbare Düsen optimiert und in größeren Mengen produziert werden. Eingebettet sind die Rubin-Düsen in innovative Düsenschaltventile, die direkt am Düsenkranz montiert sind.
Dabei wird jede schaltbare Düse von einem eigenen Düsenventil angesteuert. Um keinen Tropfen Wasser zu verschwenden, haben die Experten von TECHNOALPIN ein Entleerungssystem mit Druckluft entwickelt.
So werden das Düsenschaltventil und die Düsen beim Schalten der Stufen nicht über einen konventionellen, zentralen Ventilblock entleert, sondern mittels Druckluft nach vorne in den Strahl der Turbine.
Das wenige überschüssige Wasser wird so direkt in den Luftstrahl eingebracht und effizient in Schnee umgewandelt. Die größten Erfolge beginnen eben oft im Kleinen.
Höhere Schneikurve bei Lanzen
Bei den Lanzen haben die Entwickler die Anzahl der Regelstufen erhöht und die Düsenbestückung an den Grenzbereich angepasst, so dass sie über den gesamten Temperaturbereich mit optimalem Wirkungsgrad arbeiten.
Dadurch erhöht sich die Schneileistung insgesamt, vor allem aber am Anfang der Schneikurve, also dann, wenn es wirklich darauf ankommt.
Ob Propellermaschine oder Schneilanze:
Durch Verbesserungen bei Düsen und Nukleatoren konnte TECHNOALPIN die Schneileistungen steigern