Planen & Bauen, SI 5/2024
Sesselbahn mit weltweit höchster Förderleistung
Mehr als zwanzig Projekte – von Seilbahnen, über Infrastrukturbauten bis zu Mitarbeiterhäusern – hat das Ingenieurbüro Aschaber Baumeiser „A–B PLANUNG“ in Skigebieten bereits realisiert.
Das Unternehmen mit Sitz in Brixen im Thale setzt seit 2013 auf seine besonderen Stärken, wie die komplette planerische Abwicklung von Bauprojekten oder 3D- und Life-Renderings mit Virtual Reality-Brillen.
Nahezu jeden Tag vor Ort
„Unser größter Vorteil ist jedoch ganz analog die Präsenz vor Ort. Wir versuchen zumindest jeden zweiten Tag auf der Baustelle zu sein“, berichtet Geschäftsführer Martin Aschaber. Aktuell lässt sich dies in der SkiWelt Scheffau beobachten.
Dort realisiert der Seilbahnplaner gemeinsam mit seinem Team die neue Eibergbahn mit einer Förderleistung von 4.570 Personen pro Stunde – und damit die beförderungsstärkste kuppelbare 8er Sesselbahn der Welt.
„Die Eibergbahn ersetzt zwei 4er-Sesselbahnen aus dem Jahre 1992, die stets zu den Anlagen mit den höchsten Frequenzen in der SkiWelt zählten. Aus zwei Bahnen wird nun quasi eine“, begründet Aschaber die hohen Anforderungen der Betreiber.
Mit dem Hersteller DOPPELMAYR fand das Ingenieurbüro aber den richtigen Partner, um das Projekt mit globaler Strahlkraft umzusetzen.
Ansprechend planen
„Die größte Herausforderung in der Planung lag in der Situierung der Talstation: Um den Wartebereich der Eibergbahn von dem der benachbarten Osthangbahn zu trennen, mussten wir in einem topographisch und geologisch schwierigen Graben rücken und den Hochbau nach oben ziehen“, so Aschaber.
Technische Daten:
8-CLD/B Eibergbahn
Länge: | 476,18 m |
Geschwindigkeit: | 5 m/s |
Fahrzeit: | 2,26 Min |
Fahrzeuge: | 43 |
Föderleistung: | 4.570 P/h |
Eröffnung: | Winter 2024/2025 |
Als langjährige Partner der SkiWelt – es ist die sechste Bahn in Scheffau – hatte das Büro A-B PLANUNG bei der Gestaltung der Station freie Hand und durfte drei Vorschläge ohne Vorgaben erarbeiten, aus denen einer ausgewählt wurde.
Die Seilbahntechnik und die Garagierung werden dabei mit einer Halle aus Glas und Stahl transparent und ansprechend ummantelt. Ziel ist es, eine lichtdurchflutete Atmosphäre für Gäste und Mitarbeiter zu kreieren.
Dank einer 140 kWP PV-Anlage am Dach der Talstation können zudem rund 50 Prozent der benötigten Jahresenergie für die Seilbahn selbst erzeugt werden. Die neue 8er-Eibergbahn entsteht auf derselben Trassenführung wie die beiden Sesselbahnen.
„Die Bergstation wird auf dem Bestand gebaut. Der Neubau ist 2,5 Meter höher, um die Pistenführung attraktiver zu gestalten. Die bisherige Sesselgarage wird zu einem Materiallager“, schildert Aschaber.
Entsprechend koordinieren
Neben der Planung fordert auch die Umsetzung der Eibergbahn die Ingenieure heraus. Die Demontage der alten Bahnen – auf sie wartet in Übersee ein zweites Leben – und der Bau der neuen Anlage verlaufen teilweise parallel.
Der Abstimmungsbedarf zwischen den Gewerken sei enorm, doch bisher laufe die Baustelle reibungslos, betont Aschaber: „Deswegen haben wir schon früh mit der Koordination des Projekts begonnen – und sind nahezu täglich vor Ort. Nur so schaffen wir den straffen Zeitplan bis zum Saisonstart!“
Ausgewählte Referenzen:
- BB Brixen im Thale
- BB Ellmau
- BB Postalm Salzburg
- BB Scheffau
- BB See Paznaun
- BB Steinplatte-Waidring
- BB Westendorf