BKW: Ein Meilenstein auf dem Klein Matterhorn

Auf der höchsten Bergstation Europas wird die Kraft der Sonne genutzt. Über 40.000 kWh produzierte Energiemenge liefert die Photovoltaikanlage und kann damit einen wesentlichen Teil des Energiebedarfs der Bergstation Klein Matterhorn decken. Die BKW hat die Anlage im Sommer 2019 komplett saniert.

Seit 2009 ist die Photovoltaikanlage an der Südfassade des Restaurants Matterhorn Glacier Paradise in Betrieb. Mit ihr ist ein Teil des Energiebedarfs der Bergstation gedeckt.

Die Anlage auf 3.883 Metern ist effizienter als eine Photovoltaikanlage im Flachland, auch weil die Sonnenstrahlung in höheren Lagen deutlich stärker ist. Jedoch, nicht nur die direkte Sonneneinstrahlung spielt hierbei eine Rolle, sondern auch die Reflexion der Strahlung durch den Schnee (Albedo-Effekt).

Betrieben wird die Anlage vom Elektrizitätswerk Zermatt (EWZ), der erzeugte Strom wird von den Zermatt Bergbahnen abgenommen. Ein Speichersystem ist nicht vorgesehen und auch künftig nicht geplant.

Das Matterhorn Glacier Paradise wird ebenso im Sommer gut besucht und greift ganzjährig auf die Energieversorgung der PV-Anlage zurück. Die Energie wird erzeugt und direkt genutzt“, erklärt Ingenieur Uwe Horn, von der BKW. „Über den Energieverbrauch oder die Speicherung müssen sich die Zermatt Bergbahnen in diesem Fall keine Gedanken machen.“

Technische Daten:

Photovoltaikanlage Klein Matterhorn

Leistung über 40.000 kWh im Jahr
Fläche 163 Quadratmeter
Baujahr 2009
Sanierung 2019

Höchste Installation in Europa

Die Konstruktion der PV-Module brachte einige Herausforderungen mit sich: Zum einen die Höhe und die Wetterbedingungen im alpinen Gelände und zum anderen die Örtlichkeit. So waren herkömmliche PV-Module der Situation auf 3.883 Metern nicht gewachsen.

Für die Sanierung der Photovoltaikanlage lieferte der Hersteller deshalb eigens konstruierte Module, die auf der Südfassade der Bergstation montiert wurden. Die Außenhaut des Gebäudes ließ eine Befestigung mit Klammern und Verschraubung zu.

Übrigens, die Anlage auf dem Klein Matterhorn ist nicht die einzig herausragende Anlage, die die BKW begleitet. Am Jungfraujoch sind zwei weitere Anlagen bereits seit 30 Jahren in Betrieb.

Alpine Solaranlagen stellen besondere Herausforderungen

Ihre langjährige Erfahrung im alpinen Bereich macht die BKW zu einer versierten Partnerin für Bergschaften und Gemeinden, die sich über die Umsetzung
einer nachhaltigen Energieversorgung Gedanken machen.

„Eine Anlage im Flachland ist mit der Umsetzung einer Photovoltaikanlage am Berg nicht zu vergleichen. Hier braucht es deutlich mehr Planung und ein gut durchdachtes Konzept für die am Berg vorherrschenden klimatischen Bedingungen“, so Horn.

Der Vorteil einer solchen Anlage sind Solarzellen, die beidseitig Energie produzieren. Der Winterertrag ist entsprechend sehr hoch. Bei der Konstruktion berücksichtigt die BKW ebenso die notwendigen Wartungs-und Unterhaltsarbeiten.

Schließlich muss die Anlage unkompliziert und ohne Risiko für die Mitarbeitenden über 25 bis 30 Jahre unterhalten werden können. Auch Sicherheitsaspekte sind relevant, denn einige Teile der Photovoltaikanlage dürfen nicht für jeden zugänglich sein.

Zermatt Bergbahnen

Sie verpflichten sich zum Schutz der Umwelt durch umweltfreundliche Betriebsweisen und erneuerbare Energiequellen.

Solarstrom = Schattenplätze für Vieh

Auch wenn auf dem Klein Matterhorn – auf knapp 4000 Metern keine Kühe grasen – gilt es doch generell, bei alpinen Freiflächenanlagen den Viehbetrieb auf der Alp bei der Planung alpiner Photovoltaikanlagen zu berücksichtigen.

Geschieht dies rechtzeitig, kann Fauna sogar von solchen Projekten profitieren, denn unter manch einem Solarpanel hat schon das ein oder andere Tier im Sommer seinen Schattenplatz gefunden.

Die BKW arbeitet beim Ausbau erneuerbarer Energien in enger Abstimmung mit der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz – stets bestrebt, diesen im Einklang mit der Natur voranzutreiben.

Größte Freiflächenanlage in der Schweiz

Ein weiteres Projekt, das die BKW plant und bauen möchte, ist eine Freiflächenanlage auf dem Flughafengelände Bern. Die dort geplante Photovoltaikanlage wird eine jährliche Energiemenge von 42 Gigawattstunden produzieren.

Ein wesentlicher Teil der Energie (12 Gigawattstunden) wird im Winterhalbjahr erzeugt werden. „Bei diesem Projekt befinden wir uns gerade in der Genehmigungsphase.

Wenn alles nach Plan läuft, könnte die Anlage bis 2027 in Betrieb gehen“, schildert Uwe Horn abschließend.

DER WUNSCH NACH AUTONOMIE

Wissen Sie, was für die alpine Bevölkerung der Treiber für erneuerbare Energien ist? Der Wunsch nach Energieunabhängigkeit: lokale Autonomie!

57 Prozent der Befragten einer Studie – im Auftrag der BKW zusammen mit dem Institut Sotomo – sehen in der selbständigen Energieversorgung eine Chance für den nachhaltigen Ausbau von erneuerbaren Energien im Rahmen bestehender Infrastrukturen.

Die Studie beschäftigt sich mit dem Alpinen Lebensraum – mit dem Balanceakt zwischen Wertschöpfung und Wertschätzung und damit, wie er gelingen kann.

Hier finden Sie mehr Infos zur Studie.

Über BKW

Die BKW bietet Beratung, Planung und Umsetzung aus einer Hand. Das Unternehmen setzt auf umfassende Dienstleistungen und bietet ihren Kunden Begleitung von Anfang bis Ende ihres Projekts.

Durch ihr großes Netzwerk und den zugehörigen Tochterfirmen bietet die BKW für jedes Unterfangen den passenden Umsetzungspartner.