Stolze 6,6 Kilometer wird die Einseilumlaufbahn der Generation D-Line aus dem Hause DOPPELMAYR messen – und somit einen neuen Weltrekord aufstellen. Das Konzept für die Attraktion stammt von der INPUT PROJEKTENTWICKLUNGS GMBH.

Sie wird den Zugang zum Boiling Lake im Morne Trois Pitons National Park soweit erleichtern, dass auch Tagestouristen in den Genuss des Weltkulturerbes und seiner thermalen Quelle kommen können.

Die Fahrt über den tropischen Regenwald wird 20 Minuten dauern, von der Bergstation erreichen die Gäste in wenigen Minuten Aussichtspunkte auf den Boiling Lake.

Dominica beabsichtigt, den Tourismus auf der Insel nachhaltig zu gestalten und während der Schaffung von wirtschaftlichen und sozialen Angeboten die natürlichen Ressourcen und die kulturellen Aspekte des Landes zu schützen.

Die Schaffung von Arbeitsplätzen während dem Bau sowie im Anschluss an die für Anfang 2024 prognostizierte Eröffnung, ist ein positiver Nebeneffekt der Seilbahn. In den Bereichen Tourismus und Gastronomie werden zahlreiche Stellen geschaffen.

Den umweltfreundlichen Mobilitätsansatz erfüllt die DOPPELMAYR-Seilbahn; für soziale Angebote sorgt der Bau von Restaurants mit karibischer Küche und einer Aussichtsplattform auf der Bergstation sowie Shopping- und Einkehrmöglichkeiten in der Talstation.

Die sechs Meter hohe Statue der bedrohten Kaiseramazone, des Nationalvogels von Dominica, auf dem höchsten Punkt der Bergstation, wird die Besucher beeindrucken. Hannes Triebnik, CEO INPUT, gibt im folgenden SI Interview mehr Infos:

SI: Herr Triebnik, das Projekt auf Dominica ist sehr beeindruckend. Wie sind Sie an den Auftrag gekommen?

Hannes Triebnik: Unser Partner Outdoor Engineers ist – so wie wir – weltweit unterwegs. Er bearbeitet Seilbahnprojekte und bietet Investoren und anderen Kunden die dazu passende Beratung an.

Die Planung der gesamten Infrastruktur rundherum, sowie das Konzept und die Ideen für diese Angebote kommen dann von uns, der Firma INPUT. So auch in Dominica.

Was ist das Ziel des Projekts?

Die Regierung will zusammen mit einem Investor die Gäste von Kreuzfahrtschiffen zum Boiling Lake bringen: Einerseits um mehr Wertschöpfung zu generieren, andererseits um die Touristen zu lenken.

Denn bisher marschieren Gäste mit Guides durch den Regenwald und stören Flora und Fauna. Mit der Seilbahn und dem Wegekonzept im Dschungel bleibt das Weltkulturerbe dagegen unberührt, kann zugleich aber von oben mittels Gondel und Aussichtsplattformen bewundert werden.

Was umfasst der Auftrag in Dominica?

Wir sind verantwortlich für Visionsbildung, Konzept, Raumplanung, Architektur, Ideen und Attraktionen. Zudem entwerfen wir den Masterplan, erstellen Renderings und Filme und beraten den Kunden.

Zum Teil decken wir auch die Kostenplanung ab. Unser Input besteht aus Kreativität, Projekterfahrung, Seilbahnwissen, Netzwerk, Planungswissen, Tourismus Know-how und vernetztes Denken.

Welche Vorgaben und Herausforderungen haben Sie zu meistern?

Wir sollen und dürfen ein einzigartiges Konzept für dieses Projekt erarbeiten – mit starker Rücksicht auf alle Aspekte der Nachhaltigkeit. Immerhin befinden wir uns in einem UNESCO-Weltkulturerbe. Die größte Herausforderung ist dabei, den Boiling Lake in den Mittelpunkt zu stellen, ohne die Massen direkt an den Ort zu bringen.

Eine integrierte Architektursprache und eine entsprechende Landschaftsgestaltung sind daher essenziell. Die Stationsgebäude sind sehr dezent geplant, die Strecke verläuft so, dass kaum Rodungen nötig sind.

Am Berg gibt es keine großen Gebäude, dafür dezente Wege und Plattformen, sowie Informationselemente zum Boiling Lake, den Dschungel und dem Nationalvogel Kaiseramazone.

Welchen sozialen Impact hat das Projekt?

Wir setzen stark auf Authentizität und auf die Einbindung der Bevölkerung. So wird an der Talstation ein lokaler Bauernmarkt entstehen und der Transport der Gäste vom Hafen zur Seilbahn wird über hiesige Busunternehmen erfolgen. Durch Bau und Betrieb der Seilbahn, der lokal geprägten Souvenirshops und der Gastronomie werden zudem neue Jobs geschaffen.