Planen & Bauen, SI 7/2022
Das letzte Puzzleteil
Die kuppelbare 6er Sesselbahn „Sportbahn Asitzkogel 2000“ wird nach über 20-jährigem Betrieb und mehr als 15 Millionen unfallfreien Beförderungen in Leogang abgebaut und nachhaltig in Polen wiedererrichtet.
In Leogang wird als Ersatz ab dieser Saison eine kuppelbare 8er Sesselbahn die Gäste noch komfortabler auf den Hausberg – den großen Asitz – befördern.
Mit dem Bau der neuen Asitzkogelbahn wird die wichtigste Verbindung zwischen der Saalbacher und der Leoganger Seite in Sachen Kapazität, Gestaltung und Komfort auf ein neues Level gebracht, der die heutigen Gästeerwartungen mit Sicherheit übertrifft.
Mit der neuen Anlage werden nicht nur Wartezeiten der Vergangenheit angehören, sondern es wird, wie bei jedem Seilbahnprojekt in Leogang, auch diesmal wieder hochwertigste Technik mit zeitgemäßer Architektur kombiniert.
Insofern stellt die Asitzkogelbahn einen weiteren Meilenstein dieser Top Wintersportregionen dar.
Hintergrund
Die Wintersportdestination Leogang bildet gemeinsam mit den Partnern Saalbach, Hinterglemm und Fieberbrunn einen „Skicircus“.
Gemeinsam werden 70 Seilbahnen und Lifte betrieben, den Gästen stehen 270 – großteils beschneite – Abfahrtskilometer zur Verfügung.
Gemeinsam mit der Schmittenhöhe in Zell am See und dem Kitzsteinhorn in Kaprun bildet der Skicircus den Alpin Card Ticketverbund. Aber auch ein Skicircus auf einem derart hohen Niveau ist laufend angehalten, sein System immer wieder aufs Neue zu hinterfragen und die Zeichen der Zeit zu erkennen.
In den vergangenen Jahren hat der Skicircus sehr viel in die Infrastruktur investiert – die Qualität ist enorm gestiegen und stellt höchsten, internationalen Standard dar.
Mit dem Bau der Asitzkogelbahn wird der direkte Verbindungsast zwischen der Saalbacher und Leoganger Seite in Sachen Kapazität, Komfort und Großzügigkeit der Pistenanbindung auf einen dem Skicircus würdigen Stand gebracht.
Ausgangslage
Die Asitzkogelbahn, eine der Schlüsselanlagen bei der Rückbringung der Skigäste vom Leoganger in den Saalbacher Skiraum, wurde schon bisher als kuppelbare 6-er Sesselbahn betrieben.
Die Förderleistung war allerdings für die heutigen Anforderungen zu gering, zudem waren die Platzverhältnisse in der Talstation beengt. Es war also die grundlegende Aufgabe, den Talstationsbereich zu entflechten und damit attraktiver zu machen.
Die Erhöhung der Förderleistung war ein weiteres Muss. Für diese anspruchsvolle Aufgabe engagierte man die langjährigen Planungspartner MELZER & HOPFNER aus Bregenz.
Technische Daten:
8SBK Asitzkogelbahn
8SBK Asitzkogelbahn
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Förderleistung |
3.700 P/h |
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Fahrgeschwindigkeit |
6,0 m/s |
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Folgezeit |
7,78 s |
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Gehängeabstand |
46,70 m |
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Fassungsraum Sessel |
8 P |
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Spurweite Strecke |
7,70 m |
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Höhe Talstation |
1.674 m |
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Höhe Bergstation |
1.910 m |
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Höhenunterschied |
236 m |
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Horizontale Bahnlänge |
755 m |
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Schräge Bahnlänge |
793 m |
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Mittlere Neigung |
31,32 % |
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Fahrzeit |
2,90 min. |
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Antrieb |
Tal |
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Abspannung |
Tal |
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Anzahl Fahrzeuge |
44 |
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Anzahl Stützen |
8 |
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Motorleistung – Betrieb |
403 kW 522 kW |
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Seildurchmesser |
48 mm |
Positionierung
Basierend auf einer Gesamtstudie des kompletten Leoganger Bereiches, wurde letztendlich eine Seilbahnanlage auf höchstem Niveau konzipiert.
Die Talstation wurde nach Süden abgerückt, um deutlich mehr Platz für die deutlich höhere Transportkapazität zu schaffen. Die Bergstation liegt unverändert, hier wurden die Anbindungen an die bestehenden Pisten optimiert.
Seilbahntechnik
Technisch spielt die neue Bahn alle nur erdenklichen Stückchen. Sämtliche Fahrzeuge der DOPPELMAYR-Anlage werden in der Talstation „stationsgaragiert“.
Die Fahrzeuge funktionieren vollautomatisch, d.h. automatisches Schließen, Verriegeln und Überwachen des Schließbügels in der Talstation sowie automatisches Entriegeln und Öffnen an der Bergstation, so dass sieben Kinder ab einem Meter Körpergröße mit nur einer Begleitperson transportiert werden können.
Die gepolsterten und beheizten Sitzbänke im Leogang Design bieten höchsten Komfort und runden das Angebot ab.
Umweltaspekte
Bei der Planung der neuen Asitzkogelbahn spielte das Thema Nachhaltigkeit eine bedeutende Rolle. So wird die südseitige Fassade der Talstation mit einer rund 100 Quadratmeter großen Photovoltaikanlage ausgestattet.
Beim Antrieb fiel die Entscheidung auf einen besonders effizienten und stromsparenden Direktantrieb. Der Platzverbrauch konnte mit der Entscheidung für eine Stationsgaragierung auf ein Minimum reduziert werden.
Design
Architektonisch wird einiges geboten. Die Konzepte von MELZER & HOPFNER wurden vom heimischen Baumeister Waltl Fred – W2 Manufaktur – gestalterisch begleitet, um ein einheitliches und hochwertiges Erscheinungsbild der Leoganger Seilbahnanlagen zu schaffen.
Das aus dem Aushub gewonnene Gestein wird in Form von Gabionen als Fassadenelement wiederverwendet und so der Bezug zur Natur verstärkt.
Für Saison bereit
Auf Basis fundierter Detailplanungen und Terminkoordination konnte diese komplexe Baustelle in nur gut sieben Monaten abgewickelt werden, so dass die neue 8SBK Asitzkogelbahn pünktlich zur Wintersaison 2022/23 in Betrieb gehen wird.
