Regionale Vielfalt Alpin gepflanzt

Bei der standortgerechten Alpinbegrünung ist der Faktor Regionalität des Wildpflanzensaatguts entscheidend.

Das gesamte Wildpflanzensortiment der KÄRNTNER SAATBAU wird nach dem „Gumpensteiner Herkunftszertifikat“ (G-Zert) zertifiziert. Das „Gumpensteiner Herkunftszertifikat“ ermöglicht die Erhaltung regionaler Wildpflanzen mit ihrer genetischen Vielfalt in ihren Ursprungsgebieten.

Es fördert die Produktion und Verwendung von regionalem Wildpflanzensaatgut und leistet damit einen Beitrag zur Erhaltung der floristischen Biodiversität in Österreich.

Durch das „Gumpensteiner Herkunftszertifikat“ wird die Herkunft und Regionalität, Produktion, Mengenfluss und Generationenfolge des Saatgutes bis zum Endverbraucher hin transparent und nachvollziehbar gestaltet und geprüft.

Vorteile von alpinem Wildpflanzensaatgut

Alpines Wildpflanzensaatgut bringt die für Hochlagenstandorte notwendige Genetik mit und zeichnet sich gegenüber Tieflandsorten, welche für die landwirtschaftliche Nutzung gezüchtet worden sind, durch ein geringeres Massenwachstum und einen geringeren Pflege- und Düngeanspruch aus.

Alpines Wildpflanzensaatgut hat sich über Jahrhunderte sowohl an die Nährstoffverhältnisse als auch an die extremen klimatischen Verhältnisse in den alpinen Regionen angepasst

Daraus ergeben sich auch die Vorteile gegenüber handelsüblichen Sorten.

  • Standortangepasste, naturnahe Flächen
  • Wiederansiedeln heimischer Pflanzen und damit standortgerechter Vegetation
  • Niedrigere Saatgutkosten aufgrund reduzierter Aussaatmengen pro Hektar
  • Geringere Folgekosten aufgrund des geringen Nachsaat- und Düngeanspruchs

ReNatura® Alpinmischungen

Sie bestehen zu 100 % aus herkunftszertifiziertem regionalem Wildpflanzensaatgut und haben einen breiten Einsatzbereich für Begrünungen von Wegböschungen, Skipisten, Almflächen etc, aber auch bei Rekultivierungen im Bereich von Kraftwerksbauten oder Lawinenverbauungen.

Die ReNatura® Alpinmischun- gen sind an die Standortbedingungen im alpinen Bereich bestens angepasst:

  • kurze Vegetationszeit
  • extreme Schwankungen der Wasserversorgung
  • hohe Unterschiede in den Tagestemperaturen
  • schlechtere Nährstoffversorgung
  • lange andauernde, komprimierte Schneedecke
  • allgemein niedrige Temperaturen
  • geringe Humusauflage nach Erdarbeiten

Eigenschaften der Alpinmischung

Im Vergleich zu konventionellen Begrünungsmischungen zeigen alpine Ökotypen ein langsames Jugendwachstum. Die Pflanzen investieren in den ersten Monaten vor allem in unterirdische Wurzelmasse. Damit sind sie von Anfang an sehr stabil gegen extreme Umwelteinflüsse.

Die Pflanzen haben geringe Nährstoffansprüche und eine besondere Langlebigkeit. Sie gelangen auch in sehr hohen Lagen noch zur Samenreife und füllen damit wieder die Samenvorräte des Bodens.

Bei Narbenverletzungen durch Maschinen, Viehtritt oder Liftbetrieb werden kleinere Lücken durch junge Keimlinge wieder geschlossen. Die Gräser sind in erster Linie für einen guten Narbenschluss verantwortlich.

Die Kleearten stellen die Stickstoffversorgung der Begrünung langfristig sicher und die beigemischten Kräuter stabilisieren die Begrünung durch ihr tiefreichendes Wurzelsystem auch in tieferen Bodenschichten.

Düngung & Pflege

Bei Verwendung standortgerechter Saatgutmischungen ist zum Erreichen einer stabilen Vegetationsdecke im Regelfall eine einmalige Düngung zur Aussaat ausreichend.

Nur in Ausnahmefällen sind weitere Düngemaßnahmen notwendig. Im Gegensatz zu Beständen, welche sich vorwiegend aus Tieflagensaatgut entwickelt haben, benötigen Bestände aus Alpinsaatgut keine Erhaltungsdüngung.

Begrünungstechnik, Saatgutmischung und Erosionsverhalten

Die Qualität der Begrünungstechnik ist für die Vermeidung von Erosion in den Wochen nach der Ansaat entscheidend.

Nur bei Verwendung von Techniken, bei denen der Oberboden durch Abdeckung mit einer Mulchschicht oder durch Geotextilien geschützt wird, kann auch bei starken Niederschlägen Bodenabtrag weitgehend vermieden und der Oberflächenabfluss ausreichend reduziert werden.

Der Einsatz von Deckfrüchten bringt unter den extremen Klimaverhältnissen der Hochlagen keinen schnelleren Erosionsschutz. Standortgerechte Begrünungsmischungen erreichen eine signifikant bessere Bodendeckung als Handelsmischungen von Niederungsarten.

Zusammenfassung

Bei Begrünungen kommt einer möglichst der Natur entsprechenden Vorgangsweise die größte Bedeutung zu. Das „Schließen der Wunden in der Landschaft“ hat mit standortgerechtem Saatgut und einer auf dem Standort abgestimmten Begrünungsmethode zu erfolgen.