Management & Tourismus, Seilbahn & Technik
Aus für die „Gletscherehe“
In St. Leonhard kam man zu einem überraschenden Ergebnis: 50,4%, knapp über die Hälfte, stimmten gegen den geplanten Zusammenschluss der Skigebiete Pitztal und Ötztal, kurz „Gletscherehe“.
Das berichten die Tiroler Tageszeitung und das Portal dolomitenstadt.at. Die Reaktion der Pitztaler Gletscherbahn war dagegen weniger überraschend. Diese wird das bereits 2016 begonnene Megaprojekt nicht weiterverfolgen.
Stellungnahme der Pitztaler Gletscherbahn
„Die Zustimmung der Standortgemeinde war für uns von Anfang an die Grundvoraussetzung dafür, einen Zusammenschluss mit dem Ötztaler Gletscher bzw. mit dem Skigebiet Sölden anzudenken und zu planen. Diese wurde uns seitens der Gemeinde immer wieder signalisiert und durch mehrere, einstimmige Beschlüsse im Gemeinderat eindeutig bestätigt“, sagt die Gletscherbahn in einer Aussendung.
Das Ergebnis der Volksbefragung in St. Leonhard im Pitztal zum geplanten Zusammenschluss zeigt nun ein anderes Bild und wird von der Seilbahn selbstverständlich zur Kenntnis genommen.
Nun liegt es an der Gemeinde St. Leonhard, daraus die entsprechenden Rückschlüsse zu ziehen.
„Für uns steht aber fest, dass wir das seit 2016 geplante und mittlerweile stillgelegte Projekt Zusammenschluss Pitztal-Ötztal nicht mehr weiterverfolgen werden.“
Für den Bürgermeister der Gemeinde sieht das Ganze etwas anders aus. Das Ergebnis von 50,4% ist für Haid zu knapp, um daraus ein Nein abzuleiten.
„Eigentlich ist das mehr ein Halbe-halbe-Ausgang“, meint Haid. „Von einer Mehrheit gegen das Projekt kann man da nicht reden.“
Wie es nun weitergeht, kann Haid noch nicht sagen, das müsse erst besprochen werden.
Reaktionen
Die verschiedenen Reaktionen auf das Ergebnis gegen die „Gletscherehe“ fielen vielfach zufrieden aus. Aufgrund der aktuellen Problematik des Klimawandels sprach beispielsweise der WWF Österreich von einem „Riesenerfolg für den Naturschutz“.
Es brauche jetzt in Österreich einen Gletscherschutz ohne Ausnahmen statt neuer Skigebiete und Verbauungen.