Die Bauarbeiten an der Gurtenbahn sind von Januar bis Mai 2024 geplant. Das letzte Mal wurde die Gurtenbahn im Jahr 1999 umfassend renoviert. Während der Bauarbeiten wird die Gurtenbahn außer Betrieb sein und Ersatzbusse die Gäste auf den Gurten bringen.

Rechtzeitig für das 125-Jahr-Jubiläum wird die Standseilbahn im Mai 2024 dann den Betrieb mit neuen Kabinen wieder aufnehmen. Dabei wird sie künftig unbegleitet fahren. In den Randzeiten fährt die Gurtenbahn sogar vollautomatisch.

Da die Konzession für die Standseilbahn abläuft, will die Gurtenbahn Bern AG sie für die erneute Einreichung beim BAV wieder auf den aktuellsten Stand bringen. Die Kosten für das Projekt liegen nach ersten Grobeinschätzungen bei rund zehn Millionen Franken. Für das Schweizer Unternehmen CALAG CARROSSERIE LANGENTHAL AG ist der Ersatz der Gurtenbahnkabinen ein sehr persönliches Projekt.

„Als lokales Unternehmen freut es uns natürlich besonders, dass wir die Umsetzung der Kabinen für die Fahrt auf den Berner Hausberg übernehmen dürfen“, betont Michael Reinhard, Marketingleiter bei CALAG CARROSSERIE LANGENTHAL AG.

Panoramawagen statt Panoramaabteil

Im Zuge der Sanierung der Standseilbahn erhält die Gurtenbahn neue Kabinen mit großen Glasflächen, die Fahrgästen eine optimale Panoramaansicht der Landschaft während der Fahrt bieten. Ein Panoramaabteil wie bisher wird es nicht mehr geben.

In ihrem Inneren wird stattdessen mehr Platz für Fahrräder, Rollstühle, Kinderwagen und Rodeln geschaffen. Die Fahrzeuge können einfach den Bedürfnissen der Passagiere angepasst werden, heißt es von der CALAG GANGLOFF.

Die Klappsitze und -bänke können in den Abteilen einfach montiert und demontiert werden. Zudem wird die Klimatisierung an die wärmeren Sommer angepasst. Fünf elektrische Dachfenster sorgen für angenehme Temperaturen im Innern. Für Fahrräder soll es laut Gurtenbahn Bern AG einen eigenen Zustieg in die Kabine geben.

An einer möglichen Lösung dafür werde aktuell noch gearbeitet. Das unterste Abteil der Bahn wird komplett barrierefrei zugänglich gemacht. Ein Lift in der Talstation bringt Fahrgäste mit eingeschränkter Mobilität vom Eingang der Talstation künftig direkt bis in die Eingangshalle der Gurtenbahn.

Die Kapazität der Anlage bleibt dabei gleich: Sie wird weiterhin 120 Personen auf den Berner Hausberg befördern können. Die verschiedenen LED Beleuchtungen an der Standseilbahn werden nicht nur für wohltuendes Licht im Innern der Kabine sorgen, sondern lassen die Gurtenbahn auch leuchtend in der Nacht auf den Berner Hausberg fahren. Zudem unterstützt grünes und rotes Licht an den Türen einen optimalen Personenfluss in den Stationen.

Ersatz der Wagenkasten und Steuerung

Die Wagenkasten der Standseilbahn werden von CALAG GANGLOFF komplett erneuert. Das Seil und die Steuerung der Anlage werden ebenfalls erneuert. Außerdem werden die Drehgestelle der Bahn komplett revidiert und wiederverwendet.

Neues Design

Nach 25 Jahren im Betrieb wird die Gurtenbahn zudem nicht mehr in ihrem gewohnten Rot fahren, sondern präsentiert sich nach der Fertigstellung der neuen Kabinen in einem stilvollen Silber.